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Dienstag, 6. Oktober 2015
WMDEDGT 10/2015
violinista, 01:57h
(Was das ist und die übrigen Wmdedgts finden Sie hier.)
Gestern früh ins Bett gegangen, um den heutigen langen Tag gut durchzustehen. Was zur Folge hatte, dass mich bereits um 5:30 Uhr ein Gefühl von Ausgeschlafenheit heimsuchte. Mit großer Verwunderung den 12tklässler um diese Uhrzeit bereits aus der Dusche kommend angetroffen, "Ei, ich lern noch für die Kunstklausur". Kurz auf die Toilette, dann wollte ich noch ein wenig weiterdümpeln im Bett, schließlich hatte ich noch eine ganze Stunde bis zum Weckerklingeln. Beim Versuch, an den abgebrochenen Traum anzuknüpfen, um 6:00 Uhr erneut Geräusche im Bad gehört, die ich auf Grund des Klangs, den der Schlüssel im Schloss machte, der 9tklässlerin zuordnete.
Und das erste Flugzeug übers Haus.
Zeit, das Bett zu verlassen, den Traum hatte ich ohnehin verloren.
Noch vor dem ersten Kaffee ein kurzer Blick in das Magnificat von Rutter, wovon ich die Noten am Samstag im Anschluss an das Konzert mit den drei Orgelkonzerten bekam. Auf Grund des Notentextes erinnert, dass ich es vor ca 10 Jahren in der Position der Konzertmeisterin schon gespielt habe, inklusive der Soli. Muss also nicht wirklich geübt werden vor der ersten Probe, hab ich noch in den Fingern. Einmal vorher durchspielen sollte reichen. Das allerdings sollte ich wirklich einplanen, denn es sind handgeschriebene Noten und solch ein Schriftbild spielt sich schlecht vom Blatt.
Kaffee. Torte. Die Austauscheltern waren wegen schlafendem Baby gestern nicht mit herein gekommen, wir haben also jetzt Torte und Kuchen im Überfluss hier.
Pfefferminztee und Kaffee gekocht und der Austauschschülerin Marmorkuchen serviert. Für mich ein Stück Mangosahnetorte, für die 9tklässerin Schoko.
Vom 12tklässler über die Einteilung des Kubismus in Frühkubismus, analytischen Kubismus und synthetischen Kubismus gelernt, sowie die jeweiligen Unterscheidungsmerkmale.
Um 7:10 Uhr die Mädels verabschiedet, 15 Minuten später den 12tklässler.
Ein wenig durch die Zeitung geblättert, die als 14tägiges Probeabo derzeit ins Haus kommt.
Vom Mirabellenbaiser probiert, eine Spezialität aus Lothringen, die die Austauschschülerin als Gastgeschenk mitbrachte. Wahnsinn, wie die duften! Und schmecken! Sehr, sehr zart. Und süß. Und fruchtig, fast schon blumig. Außerdem wurden wir noch mit Champagner, Rotwein, Mirabellenlikör und sehr kostbar aussehenden Pralinen reich von ihr beschenkt.
Dann galt es, sich für die Probe fit zu machen. Tangos, fünf Stück an der Zahl, für eine Vernissage im November.
Geige packen, die Tüte mit den Tangonoten, den Rucksack mit den Schülernoten und diversen Kleinkram und Einkaufszettel und so und ab ins Auto.
Beim Ausparken fast von einem mit Blaulicht aber ohne Martinshorn heranbrausenden Krankenwagen umgemäht worden. Also, hier in der Straße ist ja sonst nie was los, wer rechnet denn mit sowas?
Zwei Orte weiter Schwierigkeiten, an einem Geisterfahrertaxi vorbeizukommen, das ausgerechnet an der Stelle, wo vor ein, zwei Jahren mal ein Taxi ausbrannte und dabei einen bis heute sichtbaren schwarzen Fleck auf dem Bürgersteig hinterließ, ein holpriges Wendemanöver veranstaltete. Bestimmt derselbe Fahrer.
Während der Fahrt mit der Freundin telefoniert. Natürlich über Freisprechanlage, was denken Sie denn?
Probe mit dem Gitarristen für die Vernissage. Unsere Interpretation der fünf Tangos weiterentwickelt und zwei davon zum Medley (Schwaben sagen gern auch Mädle, harhar) zusammengestrickt, da wir bei der Vernissage maximal vier Titel unterbringen können, es aber nicht übers Herz bringen, einen der fünf Titel rauszustreichen.
Als ich die Noten wieder einpacken will "Ei, wo is dann mei Tango-Tuut?" "Ei, willsche dir net mal e rischtisch Tango-Tasch kaafe?"
Bei der Weiterfahrt zur Außenstelle der Musikschule fasziniert hinter einem Fahrzeug hängengeblieben, das Mäharbeiten an der Böschung neben dem Fahrbahnrand ausführte. Das hatte so einen Lego Transformer mäßigen Greifarm, der rechts über Pfosten hinweg das Gras und alles andere wegrasierte.
Kleiner Großeinkauf im Supermarkt des Ortes mit der Außenstelle und Mittagessen im Auto.
Nachricht einer Schülermutter. Nein, kein krankes Kind, sondern eine Nachfrage nach Noten eines Stückes, das eine andere Schülerin beim letzten Weihnachtskonzert spielte. Die Schülermutter ist Schulmusikerin und möchte ein Bläserarragement daraus machen. Gerne.
Dann acht Schüler zwischen fünf und sechzehn Jahren unterrichtet, zwei davon als Zweiergruppe, alle anderen im Einzelunterricht. Die Zweiergruppe auf Krawall gebürstet, alle andern friedlich. Von Fiedelmax bis Händel und Lindsey Stirling und Irish Folk alles mögliche dabei. Kein Bartok und Prokofief, das ist erst am Freitag wieder dran.
Gas, Gas, Gas, schnell nach Hause, denn der Pfarrer hatte sich angekündigt, da die Bauchtänzerin sich taufen lassen möchte und ein erstes Vorgespräch bei mir zu Hause stattfinden sollte. Wir waren alle sehr gespannt, was uns da wohl erwartete.
Zu Hause angekommen den 12tklässler zum Verstauen der Einkäufe herbeigerufen und mir schnell zwei Brote reingezwängt und dabei versucht, ein wenig mit der 9tklässlerin zu plaudern, die allerdings lieber in Ruhe Hausaufgaben machen wollte.
Fünf Minuten nach Ankunft die Bauchtänzerin in Empfang genommen, weitere fünf Minuten später den Pfarrer. Roten Federweißen serviert. Die edlen Süßigkeiten aus Nancy wurden dankend angelehnt. Taufvorgespräch. Hehe, ich bin jetzt Taufpatin der Bauchtänzerin! Also werde es demnächst sein. Find ich schön.
Nach etwa einer Stunde den Pfarrer verabschiedet.
Mich mit der Bauchtänzerin zusammen über die Pralinen hergemacht und dabei über Abendmahl und verschiedene Kirchen im Umkreis, die als Taufort in Frage kämen, gesprochen.
Die Austauschschülerin begrüßt, die von der 9tklässlerin bekocht und verköstigt wurde. Sie redet wenig, nach dem Zähneputzen mit Zahnspange im Mund allerdings bedeutend mehr.
Die 9tklässlerin spanische Vokabeln abgefragt.
"Tschüss, Bauchtänzerin, mein Patenkind!"
Dann Halligalli mit dem 12tklässler. Und den Rest des Federweißen.
Oh, die Bauchtänzerin hat ihren dicken Notizblock liegen lassen! Hoffentlich steht nix dringend Wichtiges drin.
Und nochmal Oh! Da liegt eine Jacke im Wohnzimmer!
"12tklässler, ist das deine?" "Nö."
9tklässlerin und die Austauschschülerin schlafen schon, die kann ich nicht mehr fragen.
Doch der Ärmeltest beweist, es ist die Jacke des Pfarrers. Hoffentlich ist da nix dringend Wichtiges drin, ich werde nämlich den Teufel tun (harhar), da jetzt die Taschen zu durchsuchen.
Um ihre Sachen einzusammeln, werden Pfarrer und Bauchtänzerin also wohl in Kürze erneut hier vorstellig werden.
Beenden würde ich den Tagesbericht nun gern mit einem Gutenachtgruß.
Ein Haken nur: Ich bin nicht ansatzweise müde.
Gestern früh ins Bett gegangen, um den heutigen langen Tag gut durchzustehen. Was zur Folge hatte, dass mich bereits um 5:30 Uhr ein Gefühl von Ausgeschlafenheit heimsuchte. Mit großer Verwunderung den 12tklässler um diese Uhrzeit bereits aus der Dusche kommend angetroffen, "Ei, ich lern noch für die Kunstklausur". Kurz auf die Toilette, dann wollte ich noch ein wenig weiterdümpeln im Bett, schließlich hatte ich noch eine ganze Stunde bis zum Weckerklingeln. Beim Versuch, an den abgebrochenen Traum anzuknüpfen, um 6:00 Uhr erneut Geräusche im Bad gehört, die ich auf Grund des Klangs, den der Schlüssel im Schloss machte, der 9tklässlerin zuordnete.
Und das erste Flugzeug übers Haus.
Zeit, das Bett zu verlassen, den Traum hatte ich ohnehin verloren.
Noch vor dem ersten Kaffee ein kurzer Blick in das Magnificat von Rutter, wovon ich die Noten am Samstag im Anschluss an das Konzert mit den drei Orgelkonzerten bekam. Auf Grund des Notentextes erinnert, dass ich es vor ca 10 Jahren in der Position der Konzertmeisterin schon gespielt habe, inklusive der Soli. Muss also nicht wirklich geübt werden vor der ersten Probe, hab ich noch in den Fingern. Einmal vorher durchspielen sollte reichen. Das allerdings sollte ich wirklich einplanen, denn es sind handgeschriebene Noten und solch ein Schriftbild spielt sich schlecht vom Blatt.
Kaffee. Torte. Die Austauscheltern waren wegen schlafendem Baby gestern nicht mit herein gekommen, wir haben also jetzt Torte und Kuchen im Überfluss hier.
Pfefferminztee und Kaffee gekocht und der Austauschschülerin Marmorkuchen serviert. Für mich ein Stück Mangosahnetorte, für die 9tklässerin Schoko.
Vom 12tklässler über die Einteilung des Kubismus in Frühkubismus, analytischen Kubismus und synthetischen Kubismus gelernt, sowie die jeweiligen Unterscheidungsmerkmale.
Um 7:10 Uhr die Mädels verabschiedet, 15 Minuten später den 12tklässler.
Ein wenig durch die Zeitung geblättert, die als 14tägiges Probeabo derzeit ins Haus kommt.
Vom Mirabellenbaiser probiert, eine Spezialität aus Lothringen, die die Austauschschülerin als Gastgeschenk mitbrachte. Wahnsinn, wie die duften! Und schmecken! Sehr, sehr zart. Und süß. Und fruchtig, fast schon blumig. Außerdem wurden wir noch mit Champagner, Rotwein, Mirabellenlikör und sehr kostbar aussehenden Pralinen reich von ihr beschenkt.
Dann galt es, sich für die Probe fit zu machen. Tangos, fünf Stück an der Zahl, für eine Vernissage im November.
Geige packen, die Tüte mit den Tangonoten, den Rucksack mit den Schülernoten und diversen Kleinkram und Einkaufszettel und so und ab ins Auto.
Beim Ausparken fast von einem mit Blaulicht aber ohne Martinshorn heranbrausenden Krankenwagen umgemäht worden. Also, hier in der Straße ist ja sonst nie was los, wer rechnet denn mit sowas?
Zwei Orte weiter Schwierigkeiten, an einem Geisterfahrertaxi vorbeizukommen, das ausgerechnet an der Stelle, wo vor ein, zwei Jahren mal ein Taxi ausbrannte und dabei einen bis heute sichtbaren schwarzen Fleck auf dem Bürgersteig hinterließ, ein holpriges Wendemanöver veranstaltete. Bestimmt derselbe Fahrer.
Während der Fahrt mit der Freundin telefoniert. Natürlich über Freisprechanlage, was denken Sie denn?
Probe mit dem Gitarristen für die Vernissage. Unsere Interpretation der fünf Tangos weiterentwickelt und zwei davon zum Medley (Schwaben sagen gern auch Mädle, harhar) zusammengestrickt, da wir bei der Vernissage maximal vier Titel unterbringen können, es aber nicht übers Herz bringen, einen der fünf Titel rauszustreichen.
Als ich die Noten wieder einpacken will "Ei, wo is dann mei Tango-Tuut?" "Ei, willsche dir net mal e rischtisch Tango-Tasch kaafe?"
Bei der Weiterfahrt zur Außenstelle der Musikschule fasziniert hinter einem Fahrzeug hängengeblieben, das Mäharbeiten an der Böschung neben dem Fahrbahnrand ausführte. Das hatte so einen Lego Transformer mäßigen Greifarm, der rechts über Pfosten hinweg das Gras und alles andere wegrasierte.
Kleiner Großeinkauf im Supermarkt des Ortes mit der Außenstelle und Mittagessen im Auto.
Nachricht einer Schülermutter. Nein, kein krankes Kind, sondern eine Nachfrage nach Noten eines Stückes, das eine andere Schülerin beim letzten Weihnachtskonzert spielte. Die Schülermutter ist Schulmusikerin und möchte ein Bläserarragement daraus machen. Gerne.
Dann acht Schüler zwischen fünf und sechzehn Jahren unterrichtet, zwei davon als Zweiergruppe, alle anderen im Einzelunterricht. Die Zweiergruppe auf Krawall gebürstet, alle andern friedlich. Von Fiedelmax bis Händel und Lindsey Stirling und Irish Folk alles mögliche dabei. Kein Bartok und Prokofief, das ist erst am Freitag wieder dran.
Gas, Gas, Gas, schnell nach Hause, denn der Pfarrer hatte sich angekündigt, da die Bauchtänzerin sich taufen lassen möchte und ein erstes Vorgespräch bei mir zu Hause stattfinden sollte. Wir waren alle sehr gespannt, was uns da wohl erwartete.
Zu Hause angekommen den 12tklässler zum Verstauen der Einkäufe herbeigerufen und mir schnell zwei Brote reingezwängt und dabei versucht, ein wenig mit der 9tklässlerin zu plaudern, die allerdings lieber in Ruhe Hausaufgaben machen wollte.
Fünf Minuten nach Ankunft die Bauchtänzerin in Empfang genommen, weitere fünf Minuten später den Pfarrer. Roten Federweißen serviert. Die edlen Süßigkeiten aus Nancy wurden dankend angelehnt. Taufvorgespräch. Hehe, ich bin jetzt Taufpatin der Bauchtänzerin! Also werde es demnächst sein. Find ich schön.
Nach etwa einer Stunde den Pfarrer verabschiedet.
Mich mit der Bauchtänzerin zusammen über die Pralinen hergemacht und dabei über Abendmahl und verschiedene Kirchen im Umkreis, die als Taufort in Frage kämen, gesprochen.
Die Austauschschülerin begrüßt, die von der 9tklässlerin bekocht und verköstigt wurde. Sie redet wenig, nach dem Zähneputzen mit Zahnspange im Mund allerdings bedeutend mehr.
Die 9tklässlerin spanische Vokabeln abgefragt.
"Tschüss, Bauchtänzerin, mein Patenkind!"
Dann Halligalli mit dem 12tklässler. Und den Rest des Federweißen.
Oh, die Bauchtänzerin hat ihren dicken Notizblock liegen lassen! Hoffentlich steht nix dringend Wichtiges drin.
Und nochmal Oh! Da liegt eine Jacke im Wohnzimmer!
"12tklässler, ist das deine?" "Nö."
9tklässlerin und die Austauschschülerin schlafen schon, die kann ich nicht mehr fragen.
Doch der Ärmeltest beweist, es ist die Jacke des Pfarrers. Hoffentlich ist da nix dringend Wichtiges drin, ich werde nämlich den Teufel tun (harhar), da jetzt die Taschen zu durchsuchen.
Um ihre Sachen einzusammeln, werden Pfarrer und Bauchtänzerin also wohl in Kürze erneut hier vorstellig werden.
Beenden würde ich den Tagesbericht nun gern mit einem Gutenachtgruß.
Ein Haken nur: Ich bin nicht ansatzweise müde.
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Sonntag, 4. Oktober 2015
Ein langweiliger Bericht über das Spülen von Hand
violinista, 21:59h
Die Frau Novemberregen schlug vor, ich solle darüber schreiben, wie es ist, wenn man von Hand spült anstatt eine Spülmaschine zum ein- und ausräumen zu haben.
Ein eher langweiliges Thema, aber nun denn.
Vor etwa anderthalb Jahren gab unsere Spülmaschine den Geist auf und seitdem spülen wir von Hand. Zugegebenermaßen ist dies tatsächlich nicht wesentlich aufwändiger als das Ein- und Ausräumen einer Spülmaschine, aber irgendwie habe ich dennoch das Gefühl, ich spüle, und spüle und spüle und es hört gar nicht mehr auf. Dummerweise neige ich zu extrem trockener Haut, muss also unbedingt Handschuhe tragen beim Spülen, und leider läuft das Wasser da dann trotzdem rein, denn ich trage diese Chirurgenhandschuhe und wenn man mal ein einzelnes Teil zwischendurch spült, dann zieht man ja nicht extra dafür schnell mal ein paar Handschuhe an, und schwupps ist es passiert und man hat schmerzhafte Risse an den Fingern, die man als Geigerin so gar nicht gebrauchen kann.
Montag ist übrigens Spültag des 12tklässlers, Mittwoch Spültag der 9tklässlerin, an allen anderen Tagen bin mehr oder weniger ich verantwortlich. Das System ist verbesserungswürdig, denn ich bin ja schließlich auch hauptverantwortlich für den ganzen Rest hier, aber immerhin befinden wir uns schon mal auf dem richtigen Weg.
Ein klarer Negativpunkt, was das Handspülen betrifft, ist die Beschaffenheit unseres Spülbeckens. Dieses ist nämlich rund. Sollten Sie eventuell gerade eine Küche planen, rate ich Ihnen dringendst davon ab. Entscheiden Sie sich auf keinen Fall für ein rundes Becken. Viel zu unpraktisch und viel zu klein.
Ende des langweiligen Berichts.
Ein eher langweiliges Thema, aber nun denn.
Vor etwa anderthalb Jahren gab unsere Spülmaschine den Geist auf und seitdem spülen wir von Hand. Zugegebenermaßen ist dies tatsächlich nicht wesentlich aufwändiger als das Ein- und Ausräumen einer Spülmaschine, aber irgendwie habe ich dennoch das Gefühl, ich spüle, und spüle und spüle und es hört gar nicht mehr auf. Dummerweise neige ich zu extrem trockener Haut, muss also unbedingt Handschuhe tragen beim Spülen, und leider läuft das Wasser da dann trotzdem rein, denn ich trage diese Chirurgenhandschuhe und wenn man mal ein einzelnes Teil zwischendurch spült, dann zieht man ja nicht extra dafür schnell mal ein paar Handschuhe an, und schwupps ist es passiert und man hat schmerzhafte Risse an den Fingern, die man als Geigerin so gar nicht gebrauchen kann.
Montag ist übrigens Spültag des 12tklässlers, Mittwoch Spültag der 9tklässlerin, an allen anderen Tagen bin mehr oder weniger ich verantwortlich. Das System ist verbesserungswürdig, denn ich bin ja schließlich auch hauptverantwortlich für den ganzen Rest hier, aber immerhin befinden wir uns schon mal auf dem richtigen Weg.
Ein klarer Negativpunkt, was das Handspülen betrifft, ist die Beschaffenheit unseres Spülbeckens. Dieses ist nämlich rund. Sollten Sie eventuell gerade eine Küche planen, rate ich Ihnen dringendst davon ab. Entscheiden Sie sich auf keinen Fall für ein rundes Becken. Viel zu unpraktisch und viel zu klein.
Ende des langweiligen Berichts.
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Samstag, 3. Oktober 2015
Cello
violinista, 15:55h
Gestern lief mal wieder die Neuauflage des Udo Lindenberg Songs mit Clueso im Radio. Und sofort hatte ich wieder dieses Gefühl von Angepisstheit. Plus dem sich dazu jeweils einstellenden Ärger über mich selbst. Über diese alberne Empfindlichkeit.
Keine Ahnung, wann genau ich den Titel, damals noch im Original von Udo Lindenberg allein, das erste Mal hörte, es muss irgendwann in meiner frühen Jugend gewesen sein. Jedenfalls war ich sofort schlimm beleidigt. Wieso schreibt der ein Lied über dieses näselnde Instrument, beziehungsweise dessen Spielerin? Wieso nicht über ein Mädchen wie mich mit meinem strahlend hellen, klarem Geigenton?
Und dann immer mal wieder so blöde, süffisante Bemerkungen von blöden Männern, die meinten, Cello spielen sei eine höchst erotische Angelegenheit, einfach nur aus dem Umstand heraus, dass das Instrument zwischen den Beinen gehalten werden muss. An sich war ich da dann ja fast schon wieder froh, dass ich und mein Instrument nicht Gegenstand ihrer depperten Betrachtung war, aber dennoch auch wieder ein wenig beleidigt.
Dann lernte ich zwei Brüder kennen, der eine spielte Cello, der andere Geige. Für den Cellisten entflammte mein Herz und er erzählte mir, das Cello sei wie ein Freund für ihn, was er ungemein praktisch fände, da er so nie irgendwohin allein hingehen müsse, denn wenn er sein Cello mitnehme, hätte er seinen besten Freund ja immer dabei. Sein Bruder sei da schlechter dran, denn eine Geige könne als Freund ja nicht so gut herhalten, die sei viel zu klein, die sei ja doch eher ein Baby. Aber hey, das hieße doch, dass man mit Geige
viel selbstständiger sein müsse, da man eben nicht automatisch einen Freund im Schlepptau hätte, sondern etwas, für das man Verantwortung trägt, sagte ich ihm. Ja, aber dafür sei er zu schwach, meinte der Cellist, er sei froh über den Freund, so mit Selbstständigkeit und Verantwortung für andere das sei mehr das Ding seines kleineren Bruders. Was insofern lustig war, als dass dieser kleinere Bruder noch jünger aussah, als er war, er sah aus wie ein Kind und war seinem älteren, auf den ersten Blick weitaus männlicher wirkenden Bruder doch in vielerlei Hinsicht überlegen. Angefangen bei der Musikalität bis hin zu ganz praktischen Dingen, wenn es beispielsweise darum ging, das Feuer zu entfachen, wenn wir gemeinsam grillten.
Wie die Cellistin in Udo Lindenbergs Lied hatte der Cellobruder später übrigens nicht den Mut, die Musik zum Beruf zu machen und stellte das Instrument in die Ecke.
Der Geigenbruder geigt noch heute und hat eine Konzertmeisterposition in einem renommierten Opernorchester inne. Und sieht dabei irgendwie immer noch aus wie ein Kind.
Keine Ahnung, wann genau ich den Titel, damals noch im Original von Udo Lindenberg allein, das erste Mal hörte, es muss irgendwann in meiner frühen Jugend gewesen sein. Jedenfalls war ich sofort schlimm beleidigt. Wieso schreibt der ein Lied über dieses näselnde Instrument, beziehungsweise dessen Spielerin? Wieso nicht über ein Mädchen wie mich mit meinem strahlend hellen, klarem Geigenton?
Und dann immer mal wieder so blöde, süffisante Bemerkungen von blöden Männern, die meinten, Cello spielen sei eine höchst erotische Angelegenheit, einfach nur aus dem Umstand heraus, dass das Instrument zwischen den Beinen gehalten werden muss. An sich war ich da dann ja fast schon wieder froh, dass ich und mein Instrument nicht Gegenstand ihrer depperten Betrachtung war, aber dennoch auch wieder ein wenig beleidigt.
Dann lernte ich zwei Brüder kennen, der eine spielte Cello, der andere Geige. Für den Cellisten entflammte mein Herz und er erzählte mir, das Cello sei wie ein Freund für ihn, was er ungemein praktisch fände, da er so nie irgendwohin allein hingehen müsse, denn wenn er sein Cello mitnehme, hätte er seinen besten Freund ja immer dabei. Sein Bruder sei da schlechter dran, denn eine Geige könne als Freund ja nicht so gut herhalten, die sei viel zu klein, die sei ja doch eher ein Baby. Aber hey, das hieße doch, dass man mit Geige
viel selbstständiger sein müsse, da man eben nicht automatisch einen Freund im Schlepptau hätte, sondern etwas, für das man Verantwortung trägt, sagte ich ihm. Ja, aber dafür sei er zu schwach, meinte der Cellist, er sei froh über den Freund, so mit Selbstständigkeit und Verantwortung für andere das sei mehr das Ding seines kleineren Bruders. Was insofern lustig war, als dass dieser kleinere Bruder noch jünger aussah, als er war, er sah aus wie ein Kind und war seinem älteren, auf den ersten Blick weitaus männlicher wirkenden Bruder doch in vielerlei Hinsicht überlegen. Angefangen bei der Musikalität bis hin zu ganz praktischen Dingen, wenn es beispielsweise darum ging, das Feuer zu entfachen, wenn wir gemeinsam grillten.
Wie die Cellistin in Udo Lindenbergs Lied hatte der Cellobruder später übrigens nicht den Mut, die Musik zum Beruf zu machen und stellte das Instrument in die Ecke.
Der Geigenbruder geigt noch heute und hat eine Konzertmeisterposition in einem renommierten Opernorchester inne. Und sieht dabei irgendwie immer noch aus wie ein Kind.
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