Sonntag, 25. Oktober 2015
Besser
Das Üben auf der Zweitgeige war nix, ich bin froh, dass ich die alte Dame rundumerneuert nun wieder in den Händen halten darf. Alles andere taugt nicht, ist wie singen mit verstellter Stimme.
Gleich noch Kastanien im Backofen rösten und dazu ein Glas Federweißer, beides aus der Pfalz mitgebracht.

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Samstag, 24. Oktober 2015
Tag ohne Termin
Allein auf weiter Flur und viel, viel, viel zu selten: ein Tag ohne Termin.
Dennoch nicht ohne Dinge, die zu tun waren oder wären.
Besser noch, weil definitiv urlaubsreif, wäre ein Tag, oder besser noch eine Woche, ein Monat ohne Dinge, die zu tun wären oder waren. Sich wirklich mal ausklinken können aus der Arbeit, die ansteht und aus der Verantwortung. Wobei meine tatsächliche Verantwortung gar nicht das Problem ist. Sondern vielmehr die Verantwortung anderer, die mir von Zeit zu Zeit aufgedrückt wird und derer ich mich nicht erwehren kann, die ich aber noch nicht mal wirklich ausüben kann, denn hätte ich tatsächlich die Verantwortung in diesem Bereich, dann würde alles gänzlich anders laufen.
Eine Woche wegfahren?
Eine Woche nicht ans Telefon?
Geht beides frühestens an Ostern.
Bis dahin Zähne zusammenbeißen und Augen zu und durch? Dank Zahnschiene würden immerhin die Zähne nicht wirklich Schaden nehmen dabei.
Aber der ganze Rest schreit Nein. Und will Urlaub.
Und braucht Urlaub.
Viel früher als Ostern.
Am besten jetzt gleich.

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Samstag, 24. Oktober 2015
SIE ESSEN ABER NICHT IM BUS!!
Der öffentliche Nahverkehr und ich, wir beide kommen wohl so schnell nicht zusammen.
Also heute dann aber doch.
Und heyhey, da kannste was erleben.
Den ersten Bus schon mal verpasst, weil zu früh. Also nicht ich natürlich, sondern der Bus.
Egal. Es war genügend Zeit eingeplant in der Stadt noch vor dem Treffen mit der Kinofreundin, mit der anstelle von Kino heute Theater angesagt war.
Praktisch, dass der Bus unten am Umsteigebahnhof direkt wendet und wieder zurückkommt. Man kann dann nämlich genausogut auch den Bus in die andere Richtung nehmen, man fährt nur einen zusätzlichen Schlenker durchs Dorf, bei dem einem immer etwas schlecht wird und steigt halt woanders um. Aus dem Dorf raus vom Berg runter führen jedenfalls alle Wege.
Bevor der Bus wieder da ist, kann ich schnell noch zwei Einladungskarten für die Tangovernissage demnächst einwerfen.
Der Busfahrer interessiert sich nicht für mein Ticket. Vielleicht isser aber auch einfach nur beleidigt, weil ich kein richtiges Ticket habe, sondern nur ein Theaterticket, mit dem man auch Bus fahren darf. Selbst ausgedruckt, neumodisches Zeugs.
Seine Wut lässt er jedenfalls dann gegenüber einer Dame raus, für die er nicht anhält an der Haltestelle, für die sie extra noch gedrückt hatte.
Eine Haltestelle später dann fährt er einem Fahrgast dann fast vor der Nase weg, wir Mitfahrer rebellieren aber. Hätte er ordnungsgemäß gehalten kurz zuvor, wäre er auch nicht schon wieder viel zu früh, sondern pünktlich.
Umsteigen in die Bahn.
Hinter mir ein übel riechender Mann, neben mir ein älterer Herr, vor mir ein Rucksackreisender, der sich an der Umsteigehaltestelle eben noch auf englisch von jemandem erklären ließ, wie er zum Hauptbahnhof käme. An der Feuerwache, die ein bisschen aussieht wie ein alter Bahnhof, wird er unruhig. Ich kläre ihn auf englisch auf, dass dies nicht der Bahnhof ist. Er total überrascht, dass ich weiß, wohin er will, und darüber, dass ich direkt auf englisch mit ihm kommuniziere. Es entwickelt sich ein nettes Gespräch, vor allem darüber, ob es ihm wohl noch gelingen wird, Leipzig vor Mitternacht per Zug zu erreichen. Leipzig, ey, das ist am anderen Ende von Deutschland. Leipzig, ey, eigentlich möchte ich gerne mit dorthin. Sowieso, wäre ich 30 Jahre jünger, wir hätten Adressen ausgetauscht und dann hätten wir uns Briefe geschrieben und in ein paar Jahren hätte ich ihn dann besucht in dem Land, aus dem er kommt.
Theater.
War schön.
Anschließend ein Spaziergang. Mrs Merkel was in town but we didn't meet her.
Anschließend Rotwein. Sehr nette Gespräche.
Auf der Rückfahrt dann ein Cheeseburger. Für den ich mir einen ordentlichen Anschiss des Busfahrers, der mein neumodisches Ticket höchst skeptisch begutachtete, einhandelte.
Mann ey, Dienstleister, benehmt euch mal!

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