Zu Beginn der Geigenstunde:

"Frau Violinista, ich hatte heute ein sehr spannendes Erlebnis! Und zwar bin ich das allererste Mal in meiner ganzen Schullaufbahn im Unterricht eingeschlafen. So richtig mit Kopf auf die Tischplatte knallen und so!"

Hausgemachter "Flatschnigel", steht draußen auf der vor dem Lokal aufgestellten Tafel. Und "Saarländische Frikadelle, Gurke, Zwiebeln, Bratkartoffeln" zur weiteren Erklärung des Gerichts noch untendrunter.
Oh ja, das möchte ich bestellen! Aber wie spricht man es aus? Und ist es ein Flat-schnigel oder ein Flatsch-nigel? Und nigel wie niegel oder eher niggel? Oder gar neidschel wie bei Nigel Kennedy? Im Internet findet es sich mit gg geschrieben. Und auch die Bedienung spricht es mit Doppel-g. Mit meiner Frage, ob es ein Flatsch-niggel oder doch eher ein Flat-schniggel ist, ist sie allerdings überfordert. Erklärt mir, es sei halt einfach eine Frikadelle.
Sie selbst spricht es mehr oder weniger in einem aus, nicht erkennbar, in welchen zwei Wortteilen sie das zusammengesetzte Wort denkt.
Als ich dann noch frage, ob es grundsätzlich denn auch einen Niggel ohne Flatsch gäbe oder einen Schniggel ohne Flat, denkt sie sicher, ich bin komplett irre. Erneut erklärt sie mir, es sei halt einfach eine Frikadelle.
Nun, geschmeckt hat er jedenfalls, der Flatschniggel. :)

Bei meiner verrückten und dementen Mama im Altersheim.
Sie begrüßt mich wie immer mit ihren munteren Geräuschen, rollendem rrrrrrrrrrr, rattattat und Zunge schnalzen. Ich sage ihr, dass es ihr in Namibia bei den Völkern mit den Klicklauten in der Sprache sicher gut gefallen würde.
Das findet sie lustig, lacht und auch über alles andere, das ich ihr heute erzählt, amüsiert sie sich köstlich. Irgendwann ist es mir zu anstrengend weiterzuerzählen und ich lache einfach mit ihr mit. Worüber sie natürlich noch mehr lachen muss und ich mit ihr.
Schaukeln uns gegenseitig hoch und lachen irgendwann wie doof miteinander. Und wissen wohl beide nicht genau worüber.