Sonntag, 1. Februar 2009
Ein glücklicher Moment
Schon die Art und Weise, wie er den Kirchenraum betrat, war auffallend gewesen. Leicht tänzelnd stolzierte er mit einer Literflasche Cola in der Hand zu den mittleren Bankreihen. Nicht ohne sich noch einmal gründlich die Hose samt Gürtel ordentlich zurechtzurücken, bevor er Platz nahm. Offenen Mundes beobachtete er die Orchesterprobe eine Weile, um dann nach vorne zu kommen und Fragen zu stellen nach dem bevorstehenden Konzert und insbesondere nach der Orgel. Und ob auch er mal dirigieren dürfe.

Voller Pathos lehnte er sich leicht zurück, bewegte den für ihn ungewohnten Stab in seiner Hand ganz so, wie er es zuvor bei dem Dirigenten beobachtet hatte und war entzückt darüber, wie sich der orchestrale Klang unter seiner Hand entfaltete. Ein sichtlich glücklicher Moment.

Aber wer denn nun die Orgel spielen würde im Konzert, hakte er noch einmal nach. Musik in der Kirche ohne Orgel schien ihm unvorstellbar. Dennoch bekräftigte er sein Vorhaben, zum Konzert unbedingt wiederkommen zu wollen.

Ob er wohl kommen wird zum heutigen Konzert? Ob er wieder die Führung übernehmen wollen wird? Ob er gar lautstark dafür plädieren wird, die Orgel doch noch mit einzubeziehen?

Wir lassen uns überraschen.

Und ob ihm wohl geglaubt wurde, sollte er jemandem davon erzählt haben, er habe ein ganzes Orchester dirigiert?

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Ist er gekommen?

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Ja, er war da.
Während des Hornkonzerts lief er durch die Kirche und auf die beiden Solisten zu. Er sprach sogar kurz mit ihnen, setzte sich dann aber ganz ruhig in den Randbereich des Orchesters.
Nach dem Konzert erfragte er den Namen des Organisten, vermutlich meinte er den Mann am Cembalo, doch die Orgel ist vermutlich das einzige Instrument, das er mit Namen kennt.
Zu seiner großen Freude durfte er noch eine Weile auf dem Cembalo spielen und dann begab er sich auf die Suche nach dem Pastor.

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