Sonntag, 22. Februar 2009
Ein Spind in Trier und Nachwuchs im Streichquartett
Geige einräumen, aber vorher erst noch all diese Schachteln sortieren, die sich im Innern des Spindes stapelten. Oder waren es Zeitschriften? Die blonde Frau neben mir wartete geduldig, auch sie mit einem Stapel Zeitschriften oder Schachteln unterm Arm. Ich ahnte, dass sich meine Einräumerei endlos in die Länge ziehen würde. Da war dieses Kaugummi-Gefühl, das es in Träumen manchmal gibt. Als Kind hatte ich das oft. Dass ich morgens einfach nicht fertig wurde mit dem Anziehen und dann letzten Endes im Schlafanzug zur Schule ging. Saupeinlich war das, aber immer noch besser als gar nicht aufzutauchen. Im Traum wohlgemerkt. Jedenfalls erkannte ich, dass ich ja doch nicht fertig werden würde mit dem Sortieren all der Sachen im Spind, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit, also sagte ich der blonden Frau, sie könne ruhig auch an ihren Spind, der direkt neben meinem lag. Das war zwar sehr eng, wie wir beide da hantierten, und so wurde ich erst recht nicht fertig, aber was konnte die arme Frau dafür, und so hantierten wir eben etwas umständlich umeinander herum mit unseren Schachteln, Instrumentenkästen und Zeitschriften. Ich erkannte sie als die Flötistin des Laienorchesters, in dem ich letztes Jahr zwei Mal als Aushilfe in letzter Minute eingesprungen war. Und siezte sie. Sie hingegen duzte mich, und mir wurde klar, dass ich sie verwechselt hatte, denn sie war eine Kollegin des Trierer Orchesters, mit dem ich gerade Probe hatte. Aha, das war also ein Trierer Theaterspind. Die blonde Du-Frau erzählte mir von einer Stelle, die demnächst bei ihnen im Orchester frei werden würde, eine Erziehungsurlaubsvertretung und ich tat interessiert, war es aber nicht.
Plötzlich hielt mir jemand von hinten die Augen zu, ich wurde herumgewirbelt und in die Höhe gehoben und eine begeisterte Männerstimme rief "Na, damit hättest du jetzt nicht gerechnet, dass ich dich abhole, ich bin's, der Harald, Überraschung, Überraschung!". Ich blickte in ein mir unbekanntes Gesicht. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich ihn als den Vater eines Freundes des Fünftklässlers. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. In einiger Entfernung nahm ich einen anderen wahr, der wohl auch gekommen war, um mich zu überraschen, sich nun aber nicht mehr traute. Seine Gesellschaft wäre mir weitaus lieber gewesen. Harald hatte Topfpflanzen dabei, die er auf dem Boden abgestellt hatte zwischen einigen Einkaufstüten. Unklar blieb, ob die Topfpflanzen ein Geschenk für mich oder lediglich ein Teil seines Einkaufs waren. Gleich nebenan gab es einen Topfpflanzen-Fabrikverkauf und manche Mitarbeiter der Firma hatten einen Theaterspind angemietet.

Schnitt. Ein zweiter Traum. Streichquartettprobe. Statt unseres ersten Geigers war die Bratscherin da, die ab und zu bei uns einspringt, wenn unsere Bratscherin verhindert ist. Unsere Bratscherin war auch da, aber sehr in Anspruch genommen von der Tätigkeit, junge, schlafende Hundenwelpen hin und her zu wenden, damit sie sich nicht wundliegen. Die Cellistin half ihr dabei, insgesamt waren es drei Hunde. Die Welpen hatten kein Fell, ja nicht einmal eine schützende Haut, sie waren lediglich rohes Fleisch. Ich wurde darüber aufgeklärt, dass sie zwar aussähen wie Hunde, es aber Kinder seien, extreme Frühgeburten. Das erklärte dann auch, wieso ich die Schwangerschaft der Bratscherin nicht wahrgenommen hatte. Während ich im Stillen die Gesamtzahl ihrer Kinder zusammenrechnete, erfuhr ich, dass nicht alle drei Welpen der Bratscherin zugeordnet werden dürften, denn auch die Cellistin wäre eine Mutter dieser Kind-Hunde. Auf meine Frage, wer denn jetzt nun zwei Kinder bekommen hätte und wer nur eins, bekam ich keine Antwort, das war geheim. Die Cellistin erzählte von der Geburt und dass sie und ihr Mann gerade aus Mainz zurückkamen und sie wären besser direkt nochmal zurück nach Mainz gefahren, als es losging, und dort in die Uniklinik, aber ihr Mann meinte, das würde schon nicht so schnell gehen und sie würden es noch schaffen bis nach Saarbrücken, und sie meinte, das hätte sie nun davon, dass sie auf ihren Mann gehört hätte, irgendwo eine Hinterhofgeburt und man würde ja nun sehen, was dabei herausgekommen ist. Und wendete einen fleischigen Hund.

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Sie haben ja wirklich anstrengende Träume! Und seltsame Kolleginnen und Kollegen :-)

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Vor allem die Nachkommenschaft der Kolleginnen fand ich befremdlich. Und ich wundere mich darüber, dass in meinen Träumen neuerdings ganz unterschiedliche Lebewesen die Gestalt von Hunden annehmen. Neulich waren es die Meerschweinchen und jetzt nun diese Babies. Bin wohl auf den Hund gekommen. Irgendwie.

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