Donnerstag, 25. November 2010
Tango vor dem Schnee
violinista, 09:36h
Da diese Aussage an anderer Stelle bisher noch nicht die gewünschte Beachtung fand:
Ich habe zwei Geigen repariert, indem ich sie ganz fest auf dem Boden aufgeschlagen habe.
Teppichboden, zugegebenermaßen. Aber hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Ab sofort wird jede Schülergeige von mir sorgfältig inspiziert, ob auch sie das nötig hat. Eben weil das so eine freudvolle Tätigkeit ist, dieses Geigen-Aufschlagen auf dem Boden.
Und dann fühlt man sich irgendwie betrunken vor dem Konzert und dabei kommt das nur vom Kaffee, der freundlicherweise so nett dekoriert in der Garderobe daherkommt, und den man höflicherweise trinkt, weil das so nett angerichtet ist und nicht, weil man Kaffee bräuchte vor dem Konzert.
Und von den Schnittchen Verdauungsgeräusche zwischen den einzelnen Nummern.
Nie wieder schwelgerische G-Saiten-Stellen spielen können, ohne dabei die Cellistin zu beobachten, die ihre Fantasien erwähnte, von denen sie bei diesen Stellen überwältigt wird, diese aber nicht näher zu beschreiben gewillt war und so muss ich sie da jetzt immer angucken und dabei mutmaßen, was sie da wohl so denkt und fantasiert.
Um nachzuhören, ob daheim alles in Ordnung ist, telefoniert man mit der Viertklässlerin und sie ist ein wenig besorgt, weil man sich mit "Blutwurst" meldet. Aber sowas kann ja schon mal vorkommen.
Vorkommen kann es auch, dass man auf der Toilette auf den Namen des Beethoven-Stücks angesprochen wird. Und ich so "Äh, Streichquartett? Ähm, vielleicht c-moll??". Mit so etwas wie Opuszahlen kann ich leider nicht dienen. Ich weiß bei jedem Ton, ob ich den höher oder tiefer intonieren soll, ob ich mehr geben soll als die Bratsche, mich irgendwem unterzuordnen oder die Phrase zu führen habe, auf wen ich wann und warum zu gucken und zu hören habe und so manche Takt- und Metronomzahl habe ich durchaus im Kopf. Aber nein, Opuszahlen auf dem Klo habe ich nicht zu bieten. Vielen Dank dennoch für das Gespräch. Bitteschön, und viel Vergnügen noch mit den Tangos im zweiten Teil.
Mit dem Schnee da draußen bin ich übrigens nicht einverstanden. Denn mein Vorhaben, zwei meiner Winterreifen in den Herbstferien erneuern zu lassen ist leider gescheitert. Warum weiß keiner, aber jedenfalls sind da noch keine neuen drauf, und so lange das so ist, erwarte ich einen schneefreien Winter, bitteschön.
Ich habe zwei Geigen repariert, indem ich sie ganz fest auf dem Boden aufgeschlagen habe.
Teppichboden, zugegebenermaßen. Aber hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Ab sofort wird jede Schülergeige von mir sorgfältig inspiziert, ob auch sie das nötig hat. Eben weil das so eine freudvolle Tätigkeit ist, dieses Geigen-Aufschlagen auf dem Boden.
Und dann fühlt man sich irgendwie betrunken vor dem Konzert und dabei kommt das nur vom Kaffee, der freundlicherweise so nett dekoriert in der Garderobe daherkommt, und den man höflicherweise trinkt, weil das so nett angerichtet ist und nicht, weil man Kaffee bräuchte vor dem Konzert.
Und von den Schnittchen Verdauungsgeräusche zwischen den einzelnen Nummern.
Nie wieder schwelgerische G-Saiten-Stellen spielen können, ohne dabei die Cellistin zu beobachten, die ihre Fantasien erwähnte, von denen sie bei diesen Stellen überwältigt wird, diese aber nicht näher zu beschreiben gewillt war und so muss ich sie da jetzt immer angucken und dabei mutmaßen, was sie da wohl so denkt und fantasiert.
Um nachzuhören, ob daheim alles in Ordnung ist, telefoniert man mit der Viertklässlerin und sie ist ein wenig besorgt, weil man sich mit "Blutwurst" meldet. Aber sowas kann ja schon mal vorkommen.
Vorkommen kann es auch, dass man auf der Toilette auf den Namen des Beethoven-Stücks angesprochen wird. Und ich so "Äh, Streichquartett? Ähm, vielleicht c-moll??". Mit so etwas wie Opuszahlen kann ich leider nicht dienen. Ich weiß bei jedem Ton, ob ich den höher oder tiefer intonieren soll, ob ich mehr geben soll als die Bratsche, mich irgendwem unterzuordnen oder die Phrase zu führen habe, auf wen ich wann und warum zu gucken und zu hören habe und so manche Takt- und Metronomzahl habe ich durchaus im Kopf. Aber nein, Opuszahlen auf dem Klo habe ich nicht zu bieten. Vielen Dank dennoch für das Gespräch. Bitteschön, und viel Vergnügen noch mit den Tangos im zweiten Teil.
Mit dem Schnee da draußen bin ich übrigens nicht einverstanden. Denn mein Vorhaben, zwei meiner Winterreifen in den Herbstferien erneuern zu lassen ist leider gescheitert. Warum weiß keiner, aber jedenfalls sind da noch keine neuen drauf, und so lange das so ist, erwarte ich einen schneefreien Winter, bitteschön.
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podruga,
Donnerstag, 25. November 2010, 14:13
sie haben zwei geigen repariert, in dem sie sie runtergeschmissen haben? hülfe, meine nerven... (vielleicht hopst die stimme dann an ihren optimalen platz?)
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violinista,
Freitag, 26. November 2010, 09:26
Mitnichten runtergeschmissen, sondern kontrolliert aufgeschlagen.
Nachdem letzte Woche die dicke Saitenhaltersaite einer der beiden Schülergeigen gerissen war und das Instrument demzufolge im Anschluss an den Unterricht den Weg zum Geigenbauer fand, kam das Mädchen diese Woche mit frisch repariertem Instrument in die Stunde. Ich wunderte mich, dass die Stimmung völlig im Eimer war und stellte dann fest, dass der Knopf, an dem diese ganze Saitenhaltersache in der Geige verankert ist, bzw. sein sollte, knapp einen halben Zentimeter herausstand, und, des Zuges wegen, der auf ihm lastet, natürlich auch noch schräg. Also flugs den Geigenbauer kontaktiert, der mir telefonisch die Anweisung gab, alle Saiten zu lockern, so weit, dass der Steg gerade noch hält, und dann den Knopf wieder reinzudrücken. Ich lockerte also und drückte, allerdings völlig erfolglos. Lockerte weiter und drückte, aber es tat sich nichts. Lockerte und drückte, lockerte und drückte. Nichts. Sorgte mich allmählich um die Standfestigkeit des Stegs und wollte nicht weiter lockern. Also habe ich sehr beherzt die Geige auf dem Boden aufgeschlagen, so lange, bis ich den Knopf wieder hineingehämmert hatte. Und weil das so viel Spaß machte, guckte ich gleich noch bei der zweiten Schülerin mit identischer Geige nach, und siehe da, hier gab es das gleiche Problem. Bei Nummer Zwei habe ich mich dann auch gar nicht erst lange mit Lockern aufgehalten, sondern direkt losgehämmert. Äußerst erfolgreiche Methode.
Allerdings, sollten Kinder anwesend sein:
DON'T TRY THIS AT HOME!
MAKE SURE AN ADULT IS PRESENT!!
Des weiteren würde ich die Aktion auch nur bei völlig gesunden, rissfreien Geigen empfehlen.
Nachdem letzte Woche die dicke Saitenhaltersaite einer der beiden Schülergeigen gerissen war und das Instrument demzufolge im Anschluss an den Unterricht den Weg zum Geigenbauer fand, kam das Mädchen diese Woche mit frisch repariertem Instrument in die Stunde. Ich wunderte mich, dass die Stimmung völlig im Eimer war und stellte dann fest, dass der Knopf, an dem diese ganze Saitenhaltersache in der Geige verankert ist, bzw. sein sollte, knapp einen halben Zentimeter herausstand, und, des Zuges wegen, der auf ihm lastet, natürlich auch noch schräg. Also flugs den Geigenbauer kontaktiert, der mir telefonisch die Anweisung gab, alle Saiten zu lockern, so weit, dass der Steg gerade noch hält, und dann den Knopf wieder reinzudrücken. Ich lockerte also und drückte, allerdings völlig erfolglos. Lockerte weiter und drückte, aber es tat sich nichts. Lockerte und drückte, lockerte und drückte. Nichts. Sorgte mich allmählich um die Standfestigkeit des Stegs und wollte nicht weiter lockern. Also habe ich sehr beherzt die Geige auf dem Boden aufgeschlagen, so lange, bis ich den Knopf wieder hineingehämmert hatte. Und weil das so viel Spaß machte, guckte ich gleich noch bei der zweiten Schülerin mit identischer Geige nach, und siehe da, hier gab es das gleiche Problem. Bei Nummer Zwei habe ich mich dann auch gar nicht erst lange mit Lockern aufgehalten, sondern direkt losgehämmert. Äußerst erfolgreiche Methode.
Allerdings, sollten Kinder anwesend sein:
DON'T TRY THIS AT HOME!
MAKE SURE AN ADULT IS PRESENT!!
Des weiteren würde ich die Aktion auch nur bei völlig gesunden, rissfreien Geigen empfehlen.
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podruga,
Dienstag, 30. November 2010, 12:32
und ich wusste nicht einmal, dass man diesen knopf überhaupt ab/um/einbauen kann. und was seine funktion ist.
(ich werde es trotzdem nicht versuchen;-))
(ich werde es trotzdem nicht versuchen;-))
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