Dienstag, 6. Oktober 2015
WMDEDGT 10/2015
violinista, 01:57h
(Was das ist und die übrigen Wmdedgts finden Sie hier.)
Gestern früh ins Bett gegangen, um den heutigen langen Tag gut durchzustehen. Was zur Folge hatte, dass mich bereits um 5:30 Uhr ein Gefühl von Ausgeschlafenheit heimsuchte. Mit großer Verwunderung den 12tklässler um diese Uhrzeit bereits aus der Dusche kommend angetroffen, "Ei, ich lern noch für die Kunstklausur". Kurz auf die Toilette, dann wollte ich noch ein wenig weiterdümpeln im Bett, schließlich hatte ich noch eine ganze Stunde bis zum Weckerklingeln. Beim Versuch, an den abgebrochenen Traum anzuknüpfen, um 6:00 Uhr erneut Geräusche im Bad gehört, die ich auf Grund des Klangs, den der Schlüssel im Schloss machte, der 9tklässlerin zuordnete.
Und das erste Flugzeug übers Haus.
Zeit, das Bett zu verlassen, den Traum hatte ich ohnehin verloren.
Noch vor dem ersten Kaffee ein kurzer Blick in das Magnificat von Rutter, wovon ich die Noten am Samstag im Anschluss an das Konzert mit den drei Orgelkonzerten bekam. Auf Grund des Notentextes erinnert, dass ich es vor ca 10 Jahren in der Position der Konzertmeisterin schon gespielt habe, inklusive der Soli. Muss also nicht wirklich geübt werden vor der ersten Probe, hab ich noch in den Fingern. Einmal vorher durchspielen sollte reichen. Das allerdings sollte ich wirklich einplanen, denn es sind handgeschriebene Noten und solch ein Schriftbild spielt sich schlecht vom Blatt.
Kaffee. Torte. Die Austauscheltern waren wegen schlafendem Baby gestern nicht mit herein gekommen, wir haben also jetzt Torte und Kuchen im Überfluss hier.
Pfefferminztee und Kaffee gekocht und der Austauschschülerin Marmorkuchen serviert. Für mich ein Stück Mangosahnetorte, für die 9tklässerin Schoko.
Vom 12tklässler über die Einteilung des Kubismus in Frühkubismus, analytischen Kubismus und synthetischen Kubismus gelernt, sowie die jeweiligen Unterscheidungsmerkmale.
Um 7:10 Uhr die Mädels verabschiedet, 15 Minuten später den 12tklässler.
Ein wenig durch die Zeitung geblättert, die als 14tägiges Probeabo derzeit ins Haus kommt.
Vom Mirabellenbaiser probiert, eine Spezialität aus Lothringen, die die Austauschschülerin als Gastgeschenk mitbrachte. Wahnsinn, wie die duften! Und schmecken! Sehr, sehr zart. Und süß. Und fruchtig, fast schon blumig. Außerdem wurden wir noch mit Champagner, Rotwein, Mirabellenlikör und sehr kostbar aussehenden Pralinen reich von ihr beschenkt.
Dann galt es, sich für die Probe fit zu machen. Tangos, fünf Stück an der Zahl, für eine Vernissage im November.
Geige packen, die Tüte mit den Tangonoten, den Rucksack mit den Schülernoten und diversen Kleinkram und Einkaufszettel und so und ab ins Auto.
Beim Ausparken fast von einem mit Blaulicht aber ohne Martinshorn heranbrausenden Krankenwagen umgemäht worden. Also, hier in der Straße ist ja sonst nie was los, wer rechnet denn mit sowas?
Zwei Orte weiter Schwierigkeiten, an einem Geisterfahrertaxi vorbeizukommen, das ausgerechnet an der Stelle, wo vor ein, zwei Jahren mal ein Taxi ausbrannte und dabei einen bis heute sichtbaren schwarzen Fleck auf dem Bürgersteig hinterließ, ein holpriges Wendemanöver veranstaltete. Bestimmt derselbe Fahrer.
Während der Fahrt mit der Freundin telefoniert. Natürlich über Freisprechanlage, was denken Sie denn?
Probe mit dem Gitarristen für die Vernissage. Unsere Interpretation der fünf Tangos weiterentwickelt und zwei davon zum Medley (Schwaben sagen gern auch Mädle, harhar) zusammengestrickt, da wir bei der Vernissage maximal vier Titel unterbringen können, es aber nicht übers Herz bringen, einen der fünf Titel rauszustreichen.
Als ich die Noten wieder einpacken will "Ei, wo is dann mei Tango-Tuut?" "Ei, willsche dir net mal e rischtisch Tango-Tasch kaafe?"
Bei der Weiterfahrt zur Außenstelle der Musikschule fasziniert hinter einem Fahrzeug hängengeblieben, das Mäharbeiten an der Böschung neben dem Fahrbahnrand ausführte. Das hatte so einen Lego Transformer mäßigen Greifarm, der rechts über Pfosten hinweg das Gras und alles andere wegrasierte.
Kleiner Großeinkauf im Supermarkt des Ortes mit der Außenstelle und Mittagessen im Auto.
Nachricht einer Schülermutter. Nein, kein krankes Kind, sondern eine Nachfrage nach Noten eines Stückes, das eine andere Schülerin beim letzten Weihnachtskonzert spielte. Die Schülermutter ist Schulmusikerin und möchte ein Bläserarragement daraus machen. Gerne.
Dann acht Schüler zwischen fünf und sechzehn Jahren unterrichtet, zwei davon als Zweiergruppe, alle anderen im Einzelunterricht. Die Zweiergruppe auf Krawall gebürstet, alle andern friedlich. Von Fiedelmax bis Händel und Lindsey Stirling und Irish Folk alles mögliche dabei. Kein Bartok und Prokofief, das ist erst am Freitag wieder dran.
Gas, Gas, Gas, schnell nach Hause, denn der Pfarrer hatte sich angekündigt, da die Bauchtänzerin sich taufen lassen möchte und ein erstes Vorgespräch bei mir zu Hause stattfinden sollte. Wir waren alle sehr gespannt, was uns da wohl erwartete.
Zu Hause angekommen den 12tklässler zum Verstauen der Einkäufe herbeigerufen und mir schnell zwei Brote reingezwängt und dabei versucht, ein wenig mit der 9tklässlerin zu plaudern, die allerdings lieber in Ruhe Hausaufgaben machen wollte.
Fünf Minuten nach Ankunft die Bauchtänzerin in Empfang genommen, weitere fünf Minuten später den Pfarrer. Roten Federweißen serviert. Die edlen Süßigkeiten aus Nancy wurden dankend angelehnt. Taufvorgespräch. Hehe, ich bin jetzt Taufpatin der Bauchtänzerin! Also werde es demnächst sein. Find ich schön.
Nach etwa einer Stunde den Pfarrer verabschiedet.
Mich mit der Bauchtänzerin zusammen über die Pralinen hergemacht und dabei über Abendmahl und verschiedene Kirchen im Umkreis, die als Taufort in Frage kämen, gesprochen.
Die Austauschschülerin begrüßt, die von der 9tklässlerin bekocht und verköstigt wurde. Sie redet wenig, nach dem Zähneputzen mit Zahnspange im Mund allerdings bedeutend mehr.
Die 9tklässlerin spanische Vokabeln abgefragt.
"Tschüss, Bauchtänzerin, mein Patenkind!"
Dann Halligalli mit dem 12tklässler. Und den Rest des Federweißen.
Oh, die Bauchtänzerin hat ihren dicken Notizblock liegen lassen! Hoffentlich steht nix dringend Wichtiges drin.
Und nochmal Oh! Da liegt eine Jacke im Wohnzimmer!
"12tklässler, ist das deine?" "Nö."
9tklässlerin und die Austauschschülerin schlafen schon, die kann ich nicht mehr fragen.
Doch der Ärmeltest beweist, es ist die Jacke des Pfarrers. Hoffentlich ist da nix dringend Wichtiges drin, ich werde nämlich den Teufel tun (harhar), da jetzt die Taschen zu durchsuchen.
Um ihre Sachen einzusammeln, werden Pfarrer und Bauchtänzerin also wohl in Kürze erneut hier vorstellig werden.
Beenden würde ich den Tagesbericht nun gern mit einem Gutenachtgruß.
Ein Haken nur: Ich bin nicht ansatzweise müde.
Gestern früh ins Bett gegangen, um den heutigen langen Tag gut durchzustehen. Was zur Folge hatte, dass mich bereits um 5:30 Uhr ein Gefühl von Ausgeschlafenheit heimsuchte. Mit großer Verwunderung den 12tklässler um diese Uhrzeit bereits aus der Dusche kommend angetroffen, "Ei, ich lern noch für die Kunstklausur". Kurz auf die Toilette, dann wollte ich noch ein wenig weiterdümpeln im Bett, schließlich hatte ich noch eine ganze Stunde bis zum Weckerklingeln. Beim Versuch, an den abgebrochenen Traum anzuknüpfen, um 6:00 Uhr erneut Geräusche im Bad gehört, die ich auf Grund des Klangs, den der Schlüssel im Schloss machte, der 9tklässlerin zuordnete.
Und das erste Flugzeug übers Haus.
Zeit, das Bett zu verlassen, den Traum hatte ich ohnehin verloren.
Noch vor dem ersten Kaffee ein kurzer Blick in das Magnificat von Rutter, wovon ich die Noten am Samstag im Anschluss an das Konzert mit den drei Orgelkonzerten bekam. Auf Grund des Notentextes erinnert, dass ich es vor ca 10 Jahren in der Position der Konzertmeisterin schon gespielt habe, inklusive der Soli. Muss also nicht wirklich geübt werden vor der ersten Probe, hab ich noch in den Fingern. Einmal vorher durchspielen sollte reichen. Das allerdings sollte ich wirklich einplanen, denn es sind handgeschriebene Noten und solch ein Schriftbild spielt sich schlecht vom Blatt.
Kaffee. Torte. Die Austauscheltern waren wegen schlafendem Baby gestern nicht mit herein gekommen, wir haben also jetzt Torte und Kuchen im Überfluss hier.
Pfefferminztee und Kaffee gekocht und der Austauschschülerin Marmorkuchen serviert. Für mich ein Stück Mangosahnetorte, für die 9tklässerin Schoko.
Vom 12tklässler über die Einteilung des Kubismus in Frühkubismus, analytischen Kubismus und synthetischen Kubismus gelernt, sowie die jeweiligen Unterscheidungsmerkmale.
Um 7:10 Uhr die Mädels verabschiedet, 15 Minuten später den 12tklässler.
Ein wenig durch die Zeitung geblättert, die als 14tägiges Probeabo derzeit ins Haus kommt.
Vom Mirabellenbaiser probiert, eine Spezialität aus Lothringen, die die Austauschschülerin als Gastgeschenk mitbrachte. Wahnsinn, wie die duften! Und schmecken! Sehr, sehr zart. Und süß. Und fruchtig, fast schon blumig. Außerdem wurden wir noch mit Champagner, Rotwein, Mirabellenlikör und sehr kostbar aussehenden Pralinen reich von ihr beschenkt.
Dann galt es, sich für die Probe fit zu machen. Tangos, fünf Stück an der Zahl, für eine Vernissage im November.
Geige packen, die Tüte mit den Tangonoten, den Rucksack mit den Schülernoten und diversen Kleinkram und Einkaufszettel und so und ab ins Auto.
Beim Ausparken fast von einem mit Blaulicht aber ohne Martinshorn heranbrausenden Krankenwagen umgemäht worden. Also, hier in der Straße ist ja sonst nie was los, wer rechnet denn mit sowas?
Zwei Orte weiter Schwierigkeiten, an einem Geisterfahrertaxi vorbeizukommen, das ausgerechnet an der Stelle, wo vor ein, zwei Jahren mal ein Taxi ausbrannte und dabei einen bis heute sichtbaren schwarzen Fleck auf dem Bürgersteig hinterließ, ein holpriges Wendemanöver veranstaltete. Bestimmt derselbe Fahrer.
Während der Fahrt mit der Freundin telefoniert. Natürlich über Freisprechanlage, was denken Sie denn?
Probe mit dem Gitarristen für die Vernissage. Unsere Interpretation der fünf Tangos weiterentwickelt und zwei davon zum Medley (Schwaben sagen gern auch Mädle, harhar) zusammengestrickt, da wir bei der Vernissage maximal vier Titel unterbringen können, es aber nicht übers Herz bringen, einen der fünf Titel rauszustreichen.
Als ich die Noten wieder einpacken will "Ei, wo is dann mei Tango-Tuut?" "Ei, willsche dir net mal e rischtisch Tango-Tasch kaafe?"
Bei der Weiterfahrt zur Außenstelle der Musikschule fasziniert hinter einem Fahrzeug hängengeblieben, das Mäharbeiten an der Böschung neben dem Fahrbahnrand ausführte. Das hatte so einen Lego Transformer mäßigen Greifarm, der rechts über Pfosten hinweg das Gras und alles andere wegrasierte.
Kleiner Großeinkauf im Supermarkt des Ortes mit der Außenstelle und Mittagessen im Auto.
Nachricht einer Schülermutter. Nein, kein krankes Kind, sondern eine Nachfrage nach Noten eines Stückes, das eine andere Schülerin beim letzten Weihnachtskonzert spielte. Die Schülermutter ist Schulmusikerin und möchte ein Bläserarragement daraus machen. Gerne.
Dann acht Schüler zwischen fünf und sechzehn Jahren unterrichtet, zwei davon als Zweiergruppe, alle anderen im Einzelunterricht. Die Zweiergruppe auf Krawall gebürstet, alle andern friedlich. Von Fiedelmax bis Händel und Lindsey Stirling und Irish Folk alles mögliche dabei. Kein Bartok und Prokofief, das ist erst am Freitag wieder dran.
Gas, Gas, Gas, schnell nach Hause, denn der Pfarrer hatte sich angekündigt, da die Bauchtänzerin sich taufen lassen möchte und ein erstes Vorgespräch bei mir zu Hause stattfinden sollte. Wir waren alle sehr gespannt, was uns da wohl erwartete.
Zu Hause angekommen den 12tklässler zum Verstauen der Einkäufe herbeigerufen und mir schnell zwei Brote reingezwängt und dabei versucht, ein wenig mit der 9tklässlerin zu plaudern, die allerdings lieber in Ruhe Hausaufgaben machen wollte.
Fünf Minuten nach Ankunft die Bauchtänzerin in Empfang genommen, weitere fünf Minuten später den Pfarrer. Roten Federweißen serviert. Die edlen Süßigkeiten aus Nancy wurden dankend angelehnt. Taufvorgespräch. Hehe, ich bin jetzt Taufpatin der Bauchtänzerin! Also werde es demnächst sein. Find ich schön.
Nach etwa einer Stunde den Pfarrer verabschiedet.
Mich mit der Bauchtänzerin zusammen über die Pralinen hergemacht und dabei über Abendmahl und verschiedene Kirchen im Umkreis, die als Taufort in Frage kämen, gesprochen.
Die Austauschschülerin begrüßt, die von der 9tklässlerin bekocht und verköstigt wurde. Sie redet wenig, nach dem Zähneputzen mit Zahnspange im Mund allerdings bedeutend mehr.
Die 9tklässlerin spanische Vokabeln abgefragt.
"Tschüss, Bauchtänzerin, mein Patenkind!"
Dann Halligalli mit dem 12tklässler. Und den Rest des Federweißen.
Oh, die Bauchtänzerin hat ihren dicken Notizblock liegen lassen! Hoffentlich steht nix dringend Wichtiges drin.
Und nochmal Oh! Da liegt eine Jacke im Wohnzimmer!
"12tklässler, ist das deine?" "Nö."
9tklässlerin und die Austauschschülerin schlafen schon, die kann ich nicht mehr fragen.
Doch der Ärmeltest beweist, es ist die Jacke des Pfarrers. Hoffentlich ist da nix dringend Wichtiges drin, ich werde nämlich den Teufel tun (harhar), da jetzt die Taschen zu durchsuchen.
Um ihre Sachen einzusammeln, werden Pfarrer und Bauchtänzerin also wohl in Kürze erneut hier vorstellig werden.
Beenden würde ich den Tagesbericht nun gern mit einem Gutenachtgruß.
Ein Haken nur: Ich bin nicht ansatzweise müde.
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sid,
Dienstag, 6. Oktober 2015, 03:08
Ärmeltest - Sie sind meine Heldin! : )
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croco,
Dienstag, 6. Oktober 2015, 17:13
Roch der Ärmel nach Weihrauch? ;)
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violinista,
Sonntag, 11. Oktober 2015, 00:46
Für die Neuntklässlerin, die Austauschschülerin und mein neues Bauchtanzpatenkind war der Ärmel schlichtweg zu lang, als dass die Jacke einer von ihnen gehören konnte, was ich durch ein kurzes Hineinschlüpfen feststellen konnte. Diesen tatsächlichen Eingriff fand ich weniger eingreifend als einen Blick in die Taschen. Und gerochen an der Jacke habe ich auch nicht. ;)
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