Samstag, 17. Oktober 2015
Mutter. Tochter. Mutter.
Nix hören, nix sehen, nix sagen, wie die drei Affen sitzen die drei Jugendlichen in der Kirche.
Ein paar Bänke weiter vorne der Obdachlose, der gerne Konzerte besucht und sich hin und wieder auch in der Musikschule aufhält, im Flur sitzend, als würde er auf ein Kind warten, das gerade Unterricht hat.
Ob er auch die neue Musikschule, die etwas weniger zentral liegt, aufsuchen wird, wird sich zeigen.
Die drei Affen verweigern Standing Ovations und sind froh, dass es nur eine einzige Zugabe gibt.

Auf dem Anrufbeantworter die Nachricht meines Vaters, meine Mutter sei nun im Krankenhaus.
Ihr körperlicher Verfall ist unaufhaltsam. Zeit meines Lebens depressiv, geht es nun nicht nur mit ihrer Stimmung, sondern auch mit ihrem Körper rasant bergab.
Ein trauriges Menschenleben.
Wie nahe geht mir der Schmerz?
Wie nahe geht mir die Mutter, die ich nie wirklich an mich heran kommen lassen durfte, um nicht mit in ihren Sumpf gezogen zu werden?

Inzwischen selbst längst Mutter. Von zweien der drei Affen.

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