Samstag, 9. Januar 2016
Tuttischwein versus Konzertmeisterei versus Kammermusik
Gestern ein dreieckiges Laugenbrötchen bestellt an der Backtheke. Gefragt worden, ob mit Kürbiskernen oder Sesam. "Mit Kürbis und Käse" gesagt, da die Kürbisteile eben auch noch mit Käse überbacken waren. Diese Zusatzinformation war offenbar zuviel, denn man hatte mir Sesam eingepackt, wie ich soeben feststellte. Wahrscheinlich hatte man nur die letzte Silbe von Käse verstanden und diese zur ersten Silbe von Sesam gemacht oder was weiß denn ich. Zusatzinformationen sind halt eben oft nicht hilfreich.

Das besondere an diesem Wochenende ist das Hinundherspringen zwischen ganz unterschiedlichen Rollen. Heute Abend nur ein kleines Rädchen im Getriebe, untergehend im Orchester, dennoch ist blitzsauberes Abliefern gefragt. Zudem fehlt mir ja inzwischen diese Art der Orchesterroutine. Kammermusik, detailliert ausgefeilte Einstudierungen prägten die letzten Jahre, während das Notenfressen und mechanische Abspulen der Notenflut im letzten Jahrzehnt quasi nicht mehr vorkam. Vor allem in der ersten Geige nicht. Heute Abend also Notenfressen.
Morgen Vormittag dann wieder was komplett anderes. Eine Probe des hässlichen Stücks und hier nicht nur kleines Rädchen, sondern an vorderster Front. Die Vorbereitung hierfür fiel ein wenig dem Notenfresserjob zum Opfer, aber man muss halt Prioritäten setzen. Wenn man die Wahl hat, entweder in einem Konzert zu glänzen oder in einer Probe, na, dann entscheidet man sich doch fürs Konzert. Bis zum Konzert des hässlichen Stücks ist eh noch genug Zeit.
Morgen Abend dann wieder Notenfressen und Abspulen als kleines Rädchen im Getriebe.
Die Notenfresserjobs und die Probe für das hässliche Stück finden in gänzlich unterschiedlichen Städten statt, und nichts davon in meiner Heimatstadt, so dass es auch noch einige Kilometer mit dem Auto runterzuschrubben gilt.
Und am Montag dann wieder Kammermusik.

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