Freitag, 5. Februar 2016
WMDEDGT 02/2016
Wie an jedem Monatsfünften fragt Frau Brüllen auch heute zum Jahresanfang: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?

Gestern war ja Weiterfasching und dementsprechend spät kam ich ins Bett, es muss so etwa zwei Uhr morgens gewesen sein. Also nicht dass ich immer so faschingswütig sei, aber ich wollte das mal ausprobieren mit dem Donnerstag, und siehe da, ich hatte doch tatsächlich Spaß am herumgetanzt in der Menge.
An sich hatte ich geplant, um 9:00 Uhr aufzustehen, jedoch erhielt ich nachts noch eine Nachricht des Zwölftklässlers, dass er eine Klausur schreibt, und ihn doch wecken möge, sollte er mir nicht bis 6:50 Uhr durch klopfen an die Schlafzimmertür zu verstehen gegeben haben, dass er bereits wach ist.
Seit einiger Zeit kümmern die Neuntklässlerin und der Zwölftklässler sich nämlich selbst darum, morgens wach zu werden, was meinem Schlafrhythmus sehr entgegen kommt. Es ist auch schon passiert, dass der Zwölftklässler verschlafen hat, denn nicht immer hört er den Wecker oder er schläft nach dem Klingeln wieder ein. Dies in der Schule dann erklären zu müssen scheint ein gutes Mittel zu sein, dass sein Unterbewusstsein inzwischen besser auf den Wecker hört, jedenfalls kommt das Verschlafen mittlerweile so gut wie gar nicht mehr vor. Früher, als ich selbst jeden Morgen noch kurz vor knapp überprüft hatte, ob er wirklich das Bett verlassen hat, war das öfter. Seit wir es bewusst darauf ankommen lassen, dass er verschläft, klappt das besser.
Nur bei Klausuren wollen wir das nicht riskieren. Weil man in der Oberstufe für eine versäumte Klausur direkt 0 Punkte bekommt ohne ein ärztliches Attest.
Also weckte mich der Zwölftklässler um 6:50 Uhr mit den Worten, er sei wach und ich müsse nicht aufstehen, um ihn wecken zu gehen. Ich stellte also den Wecker, der mich um 6:54 Uhr genau zu diesem Anlass wecken sollte, aus, und versuchte wieder einzuschlafen, was nur so mittelgut gelang. Ich glaube, ich habe auch ein wenig im Internet rumgelesen. So genau weiß ich das nicht, ich war ja im Halbschlaf.
Als mein Wecker später dann um 9:00 Uhr klingelte, snoozte ich ihn gefühlte hundert Male, bis ich dann aber wirklich aufstehen musste. Denn vor der Musikschule wollte ich noch zur befreundeten Hausärztin, die ich neuerdings alle 14 Tage für eine Stickstoffbehandlung einer Dornwarze aufsuchen muss.
Vorher galt es aber noch, den von der gestern getragenen Federboa blau gefärbten Hals zu waschen, und die Haare und den ganzen Rest. Kaffee, Müsli, versteht sich von selbst.
Noten zusammenpacken für die Freitagsschüler, mit heutiger Spezialaufgabe: Übungen oder Etüde für die 2. Lage.
Die Praxis der Hautärztin hatte geschlossen, was mir etwas Luft verschaffte für einen Kaffee auf halbem Weg zur Musikschule. Im Auto ein längeres Telefonat mit der Jazzfreundin.
Dann Unterricht von 13:15 Uhr bis 19:35 Uhr, bzw geringfügig kürzer, da der letzte Schüler kurzfristig absagte. Der, für den ich die 2. Lage Sachen rausgesucht hatte.
In "meinen" Freitagsraum ist diese Woche unübersehbar auch der Kontrabasskollege eingezogen. Der Kontrabass selbst macht sich gut in dem Raum, aber dass da jetzt so viel technisches Equipment auf den Tischen rumsteht, stört. Die Schüler haben ohnehin schon sehr wenig Platz zum auspacken ihrer Instrumente, und jetzt stehen da Boxen rum und machen diesen wenigen Platz noch weniger.
Mal schauen, ob der ganze Kram nach den Ferien immer noch da ist. Falls ja, werde ich das wohl mal anprangern müssen.
Ansonsten mag ich zu den Schülern selbst ja immer nicht wirklich was schreiben, habe da so meine Skrupel.
Alles in allem war es ein angenehmes Unterrichten heute, zwischendurch staunten sowohl Schüler als auch ich immer mal wieder über meine blau lackierten Fingernägel.
Auf dem Heimweg ein Thai-Curry bestellt und abgeholt.
Und daheim gegessen. Allein vorm Fernseher, die Kinder haben Pappwochenende.
Da ich vergessen habe, heute morgen eine Aufnahme der Qualifikation für Oslo zu programmieren, werde ich um 23:00 Uhr die Aufzeichnung davon gucken. Mal schauen, wie viel davon ich tatsächlich verfolgen kann. Ich fürchte, ich werde darüber einschlafen.

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