Dienstag, 27. November 2007
Mit Mineralwasser in einem Männerfilm
Von links zogen vom Geruch der Käsesoße durchdrungene Nacho-Schwaden herüber. In der Reihe dahinter ließen sich Zwiebeln ausmachen. Es roch nicht nach diesen Zwiebelringen, aber wer schleppt schon kleingehackte Naturzwiebeln mit ins Kino und packt sie dort aus? Womöglich hat der sich noch nicht mal die Mühe mit dem Kleinhacken gemacht und beißt in eine ganze Zwiebel am Stück! Das markante Geräusch des Hineinbeißens jedoch fehlte, also dann doch wohl eher nicht.
Die Anhänger der Popcornfraktion hatten sich ein wenig weiter entfernt und zudem verstreut über den ganzen Saal niedergelassen. Die von ihnen produzierten Kaugeräusche waren dem Kruschpeln unserer Nacho-Nachbarn gegenüber vergleichsweise milde. Auch verströmten sie einen weitaus zarteren Duft.
Auch der Herr J. roch gut. Der saß rechts, eigentlich wäre das mein Platz gewesen. Doch er gönnte mir die Schnapszahl, also hatten wir getauscht. Wie die Reihe, so der Sitz, und zweimal die Sechs. Allerdings bestand er anschließend darauf, seine Ursprungskarte, also die mit den Zahlen drauf, auf denen ich gesessen hatte, behalten zu wollen. Als Andenken.

Das Stoffschwein sähe inzwischen reichlich verkeimt aus, war die erste Bemerkung des Herrn J. über mein neues Auto.

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