Sonntag, 20. September 2009
Aufgefangen.
So einen Traum wie letzte Nacht, den hätte ich gern nochmal. Irgendwie wurde ich durch die Luft geschleudert, durch ein Fenster hindurch und wurde auf wundersame Weise von starken Händen aufgefangen. Habe mich so geborgen gefühlt dabei. Und den, der mich aufgefangen hat, spontan und bedingungslos geliebt. Im Traum.
Und dann heute, am Tag, den Tag geliebt und alle Menschen drumherum auch ein wenig und mich immer noch ein klein wenig geborgen gefühlt im Hier und Jetzt.
Heute Nacht möchte ich wieder aufgefangen werden.

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Montag, 7. September 2009
Und was träumen Sie so nachts?
Der, mit dem ich einfach nur so befreundet bin, hat einen Friseur-Termin und ich begleite ihn. Die thailändische Friseurin geht scherenklappernd auf Position und verzweifelt beim Anblick seines lichten Hinterkopfes. "Keine Haar! Keine Haar!", ruft sie und weiß nicht, was sie damit anfangen soll und bittet ihren Chef, das Werk zu vollbringen. Der Chef also übernimmt und derweil zieht eine Kolonne von Fahrzeugen mit Transparenten auf der überdimensionalen Leinwand vorbei. Panzer, LKWs und solcherlei Gefährt. Und auf den Transparenten stehen die Sünden geschrieben, derer der, mit dem ich einfach nur so befreundet bin, sich schuldig gemacht hat. "Räuspern" beispielsweise wird da angeprangert und "Swingend singen als Kind in Florida" und weitere Merkwürdigkeiten. Doch für eine Verhaftung reicht es allemal.
Und dann ist der Haarschnitt fertig und er bezahlt, und er fragt mich, wie ich es finde, und ich bin irritiert, denn der, mit dem ich einfach nur so befreundet bin, sieht aus wie der, den ich liebte, die Haare dunkel, lang und lockig. Und ich weiß nicht, was ich sagen soll, denn der, den ich liebte, kam nicht klar mit dem, mit dem ich einfach nur so befreundet bin und plötzlich sieht der eine aus wie der andere. Und den Rücken kehren wird er mir ohnehin, denn er wird verhaftet werden wegen der absurden Verbrechen, die er begangen hat. Damals beispielsweise in Florida.

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Sonntag, 22. Februar 2009
Ein Spind in Trier und Nachwuchs im Streichquartett
Geige einräumen, aber vorher erst noch all diese Schachteln sortieren, die sich im Innern des Spindes stapelten. Oder waren es Zeitschriften? Die blonde Frau neben mir wartete geduldig, auch sie mit einem Stapel Zeitschriften oder Schachteln unterm Arm. Ich ahnte, dass sich meine Einräumerei endlos in die Länge ziehen würde. Da war dieses Kaugummi-Gefühl, das es in Träumen manchmal gibt. Als Kind hatte ich das oft. Dass ich morgens einfach nicht fertig wurde mit dem Anziehen und dann letzten Endes im Schlafanzug zur Schule ging. Saupeinlich war das, aber immer noch besser als gar nicht aufzutauchen. Im Traum wohlgemerkt. Jedenfalls erkannte ich, dass ich ja doch nicht fertig werden würde mit dem Sortieren all der Sachen im Spind, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit, also sagte ich der blonden Frau, sie könne ruhig auch an ihren Spind, der direkt neben meinem lag. Das war zwar sehr eng, wie wir beide da hantierten, und so wurde ich erst recht nicht fertig, aber was konnte die arme Frau dafür, und so hantierten wir eben etwas umständlich umeinander herum mit unseren Schachteln, Instrumentenkästen und Zeitschriften. Ich erkannte sie als die Flötistin des Laienorchesters, in dem ich letztes Jahr zwei Mal als Aushilfe in letzter Minute eingesprungen war. Und siezte sie. Sie hingegen duzte mich, und mir wurde klar, dass ich sie verwechselt hatte, denn sie war eine Kollegin des Trierer Orchesters, mit dem ich gerade Probe hatte. Aha, das war also ein Trierer Theaterspind. Die blonde Du-Frau erzählte mir von einer Stelle, die demnächst bei ihnen im Orchester frei werden würde, eine Erziehungsurlaubsvertretung und ich tat interessiert, war es aber nicht.
Plötzlich hielt mir jemand von hinten die Augen zu, ich wurde herumgewirbelt und in die Höhe gehoben und eine begeisterte Männerstimme rief "Na, damit hättest du jetzt nicht gerechnet, dass ich dich abhole, ich bin's, der Harald, Überraschung, Überraschung!". Ich blickte in ein mir unbekanntes Gesicht. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich ihn als den Vater eines Freundes des Fünftklässlers. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. In einiger Entfernung nahm ich einen anderen wahr, der wohl auch gekommen war, um mich zu überraschen, sich nun aber nicht mehr traute. Seine Gesellschaft wäre mir weitaus lieber gewesen. Harald hatte Topfpflanzen dabei, die er auf dem Boden abgestellt hatte zwischen einigen Einkaufstüten. Unklar blieb, ob die Topfpflanzen ein Geschenk für mich oder lediglich ein Teil seines Einkaufs waren. Gleich nebenan gab es einen Topfpflanzen-Fabrikverkauf und manche Mitarbeiter der Firma hatten einen Theaterspind angemietet.

Schnitt. Ein zweiter Traum. Streichquartettprobe. Statt unseres ersten Geigers war die Bratscherin da, die ab und zu bei uns einspringt, wenn unsere Bratscherin verhindert ist. Unsere Bratscherin war auch da, aber sehr in Anspruch genommen von der Tätigkeit, junge, schlafende Hundenwelpen hin und her zu wenden, damit sie sich nicht wundliegen. Die Cellistin half ihr dabei, insgesamt waren es drei Hunde. Die Welpen hatten kein Fell, ja nicht einmal eine schützende Haut, sie waren lediglich rohes Fleisch. Ich wurde darüber aufgeklärt, dass sie zwar aussähen wie Hunde, es aber Kinder seien, extreme Frühgeburten. Das erklärte dann auch, wieso ich die Schwangerschaft der Bratscherin nicht wahrgenommen hatte. Während ich im Stillen die Gesamtzahl ihrer Kinder zusammenrechnete, erfuhr ich, dass nicht alle drei Welpen der Bratscherin zugeordnet werden dürften, denn auch die Cellistin wäre eine Mutter dieser Kind-Hunde. Auf meine Frage, wer denn jetzt nun zwei Kinder bekommen hätte und wer nur eins, bekam ich keine Antwort, das war geheim. Die Cellistin erzählte von der Geburt und dass sie und ihr Mann gerade aus Mainz zurückkamen und sie wären besser direkt nochmal zurück nach Mainz gefahren, als es losging, und dort in die Uniklinik, aber ihr Mann meinte, das würde schon nicht so schnell gehen und sie würden es noch schaffen bis nach Saarbrücken, und sie meinte, das hätte sie nun davon, dass sie auf ihren Mann gehört hätte, irgendwo eine Hinterhofgeburt und man würde ja nun sehen, was dabei herausgekommen ist. Und wendete einen fleischigen Hund.

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Montag, 16. Februar 2009
Ich hab gar keinen Teppichboden!
Die Kinder waren weg, dafür hatten sie die Meerschweinchen vorher noch im Wohnzimmer frei laufen lassen. Das eine, so groß wie ein Windhund, und es sah auch ganz genau so aus wie einer, machte Pipi auf den Teppichboden und meine Eltern sagten, pfui, was für 'ne Sauerei, mach das sofort weg, du musst das sofort wegmachen. Nee, muss ich nicht, meinte ich, schließlich ist das ein Meerschweinchen, also ist das nicht viel, kaum der Rede wert, sieht ja doch nur aus wie ein Windhund. Und irgendwie wusste ich auch so im Hinterkopf, dass das alles nur ein Traum war und sich die ganze Sache früher oder später ohnehin in Wohlgefallen auflösen würde.
Und dann waren dann plötzlich eine Menge Autos da. Die zum größten Teil nicht funktionierten. Und bei der ganzen Hin- und her Parkerei war ich mit beteiligt. Ich bekam ständig einen neuen Schlüssel in die Hand und musste das nächste Auto bewegen. Vor dem einen hatte ich echt Muffensausen. Das war ein altes, rotes Auto. Und ich wusste nicht, ob ich in der Lage wäre, das zu bewegen. Hatte ich doch nie ein altes, rotes Auto besessen. Gut, ok, mein erstes Auto war rot, und im Nachhinein gesehen sicher auch alt, aber davon wusste ich im Traum ja nichts, und ich sagte, hey, wie soll ich das machen, ich muss ja sogar rückwärts fahren, um es aus der Parklücke heraus zu manövrieren! Und ich wusste nicht, wie man das bei alten, roten Autos macht.
Und dann war ich auf einmal in einer Gruppentherapiesitzung. Und wir saßen alle im Schneidersitz. Und die Therapeutin war entsetzt über meine Gefasstheit und wollte unbedingt meine harte Schale knacken. Und meine Mutter saß neben mir und wurde mir als Paradebeispiel für geknackte Schale präsentiert. Ich trug meine Taufkette. Die Therapeutin hatte lange, blonde Locken und ich sollte mir an den Kettenanhänger fassen und meinen Emotionen nachspüren. Und alles tat so furchtbar weh und ich hatte überhaupt keine Lust mehr auf den Traum.

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Mittwoch, 21. Januar 2009
Come on without
Im Traum.
Christiane, eine gute Bekannte und Mutter des Fünftklässlerfreundes, hält den Gottesdienst. Wir befinden uns in einem Klassenraum, sie steht vorne an der Tafel und ich sitze in der letzten Reihe.
Christiane stimmt ein Lied an, "Die Blümelein, sie schlafen". Und fordert uns zum Mitsingen auf und legt ein ziemliches Tempo vor, dem eines Schlafliedes eher unangemessen. In Loveparade-Manier, nicht, dass ich je auf einer gewesen wäre, raved sie vorne an der Tafel hin und her, mit der Kreide in der Hand. Die Frau des Pfarrers rechts neben mir singt unendlich falsch, was mir ebenso peinlich ist wie meine eigene Textunsicherheit. Ab der zweiten Strophe sollen wir zweistimmig singen. Mir kommt "Mighty Quinn" in den Sinn und bin ganz fasziniert davon, dass es harmonisch wunderbar passt und das "Come on without, come on within" bleibt mein Kontrapunkt zum Blümleinlied. Frage mich, ob ich Katja links neben mir, eine Mutter aus meiner ehemaligen Krabbelgruppe, damit beeindrucken kann, oder ob sie einfach nur denkt, ich mache das aus Bequemlichkeit, weil ich den anderen Text nicht kenne.

Ja, die Botschaft ist angekommen. Nicht schlafen, sondern aufstehen, tanzen, springen. Und zur Not die Pinguine füttern.

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Donnerstag, 27. März 2008
Unter Tage
Vom Füllort geträumt.
Ruhe. Dunkel. Blanke Nerven.
Und ein langer Zug, in dem sich zu Mittag das Mutter-Tochter-Drama der Hauptdarstellerin offenbarte. Als auch deren beider Einsamkeit.

Schuhe. Wattiert.
Gedanken über Schuhe. Deren Größen und Funktion.
Arbeitsschuhe.
Ansatzweise kalte Füße.

Spannung steigt.

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