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Sonntag, 30. August 2015
Heiße Schokolade
violinista, 01:47h
Bezüglich meines gestrigen Blogbeitrags empfahl @KathrineWagner den Blick aufs Schöne zu schärfen und jeden Abend eine Sache aufzuschreiben, die schön war, egal wie banal, und regte an, dies in Form einer vierwöchigen Blogidee zu tun.
Guter Vorschlag! Den Blick fürs Schöne zu schärfen, das versuche ich zwar ohnehin schon längst, und leider gewinnt dennoch oft die Unzufriedenheit, aber ich möchte das mit dem Aufschreiben gerne mal versuchen. Vielleicht ändert sich ja dadurch was, weil es das Schöne noch konkreter macht, wenn man es aufschreibt.
Von heute an werden hier nun also vier Wochen lang lauter schöne Sachen stehen.
Ha, von wegen banal! Der 12tklässler und ich, wir durften heute nämlich was miterleben, wo ich echt schon immer mal dabei gewesen sein wollte und heute war es dann soweit. Hach.
Also, der 12tklässler ist ja ein großer Fan der Stadt Luxemburg, wohin wir heute einen Tagesausflug machten. Außerdem ist der 12tklässler ein großer Fan des Chocolate House, das wir dann auch direkt ansteuerten. Dort gibt es diese sehr, sehr leckeren Schokoladenwürfel am Löffel, die sich in heißer Milch auflösen in sehr, sehr vielen Geschmacksrichtungen. Es ist schlichtweg ein kleines Paradies für heiße Schokolade.
Der Weg ins Schokoladenparadies wurde heute allerdings versperrt von ein paar Männern mit weißen Hemden und Hosenträgern, die zwischen Chocolate House und Großherzoglischem Palais Spalier standen, mit sehr, sehr schönen weißen Rosen in der Hand und mit Schildern, auf denen irgendwas geschrieben stand. Irgendwas mit 6 Jahren, soundsoviel Monaten und soundsoviel Tagen ... Junggesellenabschied? Hochzeit? Ups, da wird doch wohl nicht ...? Oh doch, es wurde. Tatsächlich stand da ein Paar inmitten der Hosenträgermänner und der junge Mann ging auf die Knie, und die junge Dame sagte natürlich Ja und es wurde sich geherzt und gedrückt und in die Luft gehoben.
Hach, ein Heiratsantrag. Und wir live dabei.
Haben Sie schon einmal kurz nach dem Ja in die Augen eines Heiratsantragsstellers geschaut? Tun Sie es: Pures Glück!
Guter Vorschlag! Den Blick fürs Schöne zu schärfen, das versuche ich zwar ohnehin schon längst, und leider gewinnt dennoch oft die Unzufriedenheit, aber ich möchte das mit dem Aufschreiben gerne mal versuchen. Vielleicht ändert sich ja dadurch was, weil es das Schöne noch konkreter macht, wenn man es aufschreibt.
Von heute an werden hier nun also vier Wochen lang lauter schöne Sachen stehen.
Ha, von wegen banal! Der 12tklässler und ich, wir durften heute nämlich was miterleben, wo ich echt schon immer mal dabei gewesen sein wollte und heute war es dann soweit. Hach.
Also, der 12tklässler ist ja ein großer Fan der Stadt Luxemburg, wohin wir heute einen Tagesausflug machten. Außerdem ist der 12tklässler ein großer Fan des Chocolate House, das wir dann auch direkt ansteuerten. Dort gibt es diese sehr, sehr leckeren Schokoladenwürfel am Löffel, die sich in heißer Milch auflösen in sehr, sehr vielen Geschmacksrichtungen. Es ist schlichtweg ein kleines Paradies für heiße Schokolade.
Der Weg ins Schokoladenparadies wurde heute allerdings versperrt von ein paar Männern mit weißen Hemden und Hosenträgern, die zwischen Chocolate House und Großherzoglischem Palais Spalier standen, mit sehr, sehr schönen weißen Rosen in der Hand und mit Schildern, auf denen irgendwas geschrieben stand. Irgendwas mit 6 Jahren, soundsoviel Monaten und soundsoviel Tagen ... Junggesellenabschied? Hochzeit? Ups, da wird doch wohl nicht ...? Oh doch, es wurde. Tatsächlich stand da ein Paar inmitten der Hosenträgermänner und der junge Mann ging auf die Knie, und die junge Dame sagte natürlich Ja und es wurde sich geherzt und gedrückt und in die Luft gehoben.
Hach, ein Heiratsantrag. Und wir live dabei.
Haben Sie schon einmal kurz nach dem Ja in die Augen eines Heiratsantragsstellers geschaut? Tun Sie es: Pures Glück!
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Freitag, 28. August 2015
Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist
violinista, 16:18h
Die Unzufriedenheit nimmt überhand.
Zu gern würde ich mich aussöhnen mit so vielem.
Mit meinen Arbeitszeiten, meinem Verdienst, mit meinem Können als Musikerin, mit meiner Kindheit, mit meiner Trägheit und Gesundheit.
Meine Arbeitszeiten stören mich zunehmend. Stets vorbei am Leben meiner Kinder und der Freizeitsplanung der meisten Menschen. Wie gerne würde ich ganz normal morgens anfangen zu arbeiten und den Tag ausklingen lassen mit einem Feierabend.
Überhaupt wäre ich so gern mal fertig. Mit Musik ist man nie fertig. Immer weiter üben. Um den Stand zu halten und um immer wieder Neues einzustudieren und zu perfektionieren. Zu interpretieren.
Dass ich mich so verzettele bei den vielen unterschiedlichen Jobs, nervt auch. So viele Baustellen, und in keine davon kann ich mich so richtig reinknien.
Klavierschüler. Private Geigenschüler. Geigenschüler an der Musikschule. Geigenschüler in der Streicherklasse. Mitwirkung in verschiedenen Ensembles.
Für jede einzelne dieser Baustellen wünsche ich mir eine viel stärkere Präsenz als ich sie zu leisten im Stande bin. Viel zu sehr muss ich meine Aufmerksamkeit streuen auf die verschiedenen Tätigkeitsfelder und Einsatzorte.
Der Versuch, es mir damit schön zu reden, dass ich froh sein kann, so viel zu tun zu haben, misslingt. Denn leider reicht mein Einkommen ja trotzdem an allen Ecken und Enden nicht für uns Drei.
Immerhin nicht langweilig, sage ich mir. Und seufze. Denn im Grunde meines Herzens sehne ich mich nach Langeweile.
Unzufrieden mit dem, was ich kann auf der Geige. Hätte man mich Klavier lernen lassen, wäre ich sicher besser. Hätte ich wirkliche Förderung erhalten als Kind, wäre ich weiter. Hätte ich mich aufs Studium konzentrieren dürfen, sowieso. Hätte, hätte, Fahrradkette, sinnlose Gedanken. So gern war ich zufrieden mit dem, was ist, aber ich kriege es nicht hin. Und stolz auf das, was ich trotz schwieriger Vorbedingungen erreicht habe. Und froh darüber, überlebt zu haben.
Stattdessen unzufrieden. Vor allem mit der Unzufriedenheit.
Zum Ändern der Dinge fehlt mir die Kraft.
Also möchte ich den Blick auf die Dinge ändern. Statt der nervigen Seiten die schönen Seiten wahrnehmen und dankbar sein dafür. Die Dinge nicht nur schön reden, sondern auch schön denken. Sie wirklich schön finden.
Hoffentlich gelingt mir das.
Zu gern würde ich mich aussöhnen mit so vielem.
Mit meinen Arbeitszeiten, meinem Verdienst, mit meinem Können als Musikerin, mit meiner Kindheit, mit meiner Trägheit und Gesundheit.
Meine Arbeitszeiten stören mich zunehmend. Stets vorbei am Leben meiner Kinder und der Freizeitsplanung der meisten Menschen. Wie gerne würde ich ganz normal morgens anfangen zu arbeiten und den Tag ausklingen lassen mit einem Feierabend.
Überhaupt wäre ich so gern mal fertig. Mit Musik ist man nie fertig. Immer weiter üben. Um den Stand zu halten und um immer wieder Neues einzustudieren und zu perfektionieren. Zu interpretieren.
Dass ich mich so verzettele bei den vielen unterschiedlichen Jobs, nervt auch. So viele Baustellen, und in keine davon kann ich mich so richtig reinknien.
Klavierschüler. Private Geigenschüler. Geigenschüler an der Musikschule. Geigenschüler in der Streicherklasse. Mitwirkung in verschiedenen Ensembles.
Für jede einzelne dieser Baustellen wünsche ich mir eine viel stärkere Präsenz als ich sie zu leisten im Stande bin. Viel zu sehr muss ich meine Aufmerksamkeit streuen auf die verschiedenen Tätigkeitsfelder und Einsatzorte.
Der Versuch, es mir damit schön zu reden, dass ich froh sein kann, so viel zu tun zu haben, misslingt. Denn leider reicht mein Einkommen ja trotzdem an allen Ecken und Enden nicht für uns Drei.
Immerhin nicht langweilig, sage ich mir. Und seufze. Denn im Grunde meines Herzens sehne ich mich nach Langeweile.
Unzufrieden mit dem, was ich kann auf der Geige. Hätte man mich Klavier lernen lassen, wäre ich sicher besser. Hätte ich wirkliche Förderung erhalten als Kind, wäre ich weiter. Hätte ich mich aufs Studium konzentrieren dürfen, sowieso. Hätte, hätte, Fahrradkette, sinnlose Gedanken. So gern war ich zufrieden mit dem, was ist, aber ich kriege es nicht hin. Und stolz auf das, was ich trotz schwieriger Vorbedingungen erreicht habe. Und froh darüber, überlebt zu haben.
Stattdessen unzufrieden. Vor allem mit der Unzufriedenheit.
Zum Ändern der Dinge fehlt mir die Kraft.
Also möchte ich den Blick auf die Dinge ändern. Statt der nervigen Seiten die schönen Seiten wahrnehmen und dankbar sein dafür. Die Dinge nicht nur schön reden, sondern auch schön denken. Sie wirklich schön finden.
Hoffentlich gelingt mir das.
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Freitag, 28. August 2015
Fellnase
violinista, 01:47h
Schon in der Nacht wurde ich kurz stutzig, als mich auf meinem Weg zur Toilette durch die dunkle Küche irgendetwas anblinkte. Schlaftrunken dachte ich, es sei das Handy gewesen, das auf dem Küchenblock lag und tappte ins Bett, bzw aufs Sofa zurück.
Später dann, am Vormittag, allein mit den beiden Katzen in der fremden Wohnung. Irgendjemand plappert im Hintergrund. Oh, hallo, ein Furby. Plappert in einer fremden Sprache, vermutlich japanisch und blinkt und zwinkert mich an. Und seufzt. Dann ist er, sie, es still.
Ich möchte herausfinden, ob das Furby auf Bewegung reagiert oder auf Geräusche. Dazu stelle ich mich wild, aber leise gestikulierend davor und hoffe sehr, dass es keine Kamera in sich hat, das Furby, die meinen seltsamen Tanz aufnimmt, den man dann später vielleicht auf dem Furbybauch, so wie bei den Teletubbies, anschauen kann. Keine Reaktion des Furby auf meine wilden Gesten.
Ich klatsche in die Hände, das Furby blinkt und fängt wieder an zu reden. Und ist direkt wieder still. Ich tätschele ihm den Kopf. Es seufzt.
Dann kitzele ich es. Es lacht.
Kopf tätscheln, seufzen.
Bauch kitzeln, lachen.
So ein Furby ist einfach gestrickt.
Und bitte, bitte, lass es keine Kamera in sich haben! ;-)
Später dann, am Vormittag, allein mit den beiden Katzen in der fremden Wohnung. Irgendjemand plappert im Hintergrund. Oh, hallo, ein Furby. Plappert in einer fremden Sprache, vermutlich japanisch und blinkt und zwinkert mich an. Und seufzt. Dann ist er, sie, es still.
Ich möchte herausfinden, ob das Furby auf Bewegung reagiert oder auf Geräusche. Dazu stelle ich mich wild, aber leise gestikulierend davor und hoffe sehr, dass es keine Kamera in sich hat, das Furby, die meinen seltsamen Tanz aufnimmt, den man dann später vielleicht auf dem Furbybauch, so wie bei den Teletubbies, anschauen kann. Keine Reaktion des Furby auf meine wilden Gesten.
Ich klatsche in die Hände, das Furby blinkt und fängt wieder an zu reden. Und ist direkt wieder still. Ich tätschele ihm den Kopf. Es seufzt.
Dann kitzele ich es. Es lacht.
Kopf tätscheln, seufzen.
Bauch kitzeln, lachen.
So ein Furby ist einfach gestrickt.
Und bitte, bitte, lass es keine Kamera in sich haben! ;-)
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