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Sonntag, 6. Dezember 2015
Fun Fact Skispringen
violinista, 14:21h
Die ganzen Trockenübungen der Skispringer, die die Fernsehkameras an der Schanze immer so einfangen, werden alle fleißig von mir nachgeturnt hier zu Hause.
Na gut, diese Flügübung, bei der man sich von einem oder mehreren Trainern auffangen lassen muss, lasse ich weg. Möchte ich meinen Kindern nicht zumuten. Und, an einem kinderfreien Wochenende, dem Fliesenboden erst Recht nicht.
Na gut, diese Flügübung, bei der man sich von einem oder mehreren Trainern auffangen lassen muss, lasse ich weg. Möchte ich meinen Kindern nicht zumuten. Und, an einem kinderfreien Wochenende, dem Fliesenboden erst Recht nicht.
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Samstag, 5. Dezember 2015
WMDEDGT 12/2015
violinista, 23:07h
Es ist wieder soweit: An jedem Monatsfünften fragt Frau Brüllen: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Der Wecker klingelte um 7:43 Uhr und ich horchte zunächst in mich hinein, ob ich es diesmal tatsächlich geschafft hatte, anstatt von Til Schweiger von George Clooney zu träumen, mit dem Ergebnis: Til Schweiger nein, George Clooney allerdings auch nein.
Stattdessen träumte ich davon, Organistin zu sein in einer Kirche, deren Gemeinde "Tochter Zion" anstimmte, allerdings viel zu leise, denn die sangen alle viel zu tief und ich regte mich ein wenig über den Pfarrer auf, dass der keinen Wert darauf legte, dass die Gemeinde in der richtigen Tonlage singt. Der Pfarrer war einer meiner Schlagzeugkollegen an der Musikschule, dem ich dort nie begegne, da wir an unterschiedlichen Tagen unterrichten, über den mir gestern allerdings so viele verschiedene Dinge zugetragen wurden, dass mein Unterbewusstsein es wohl angemessen fand, ihn in der Funktion eines die Musik vernachlässigenden Pfarrers in meinen Träumen vorkommen zu lassen.
Gestärkt mit dem Kaffee-Sahne Riegel aus Türchen Nummer Fünf des Adventskalenders machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo ich es mir mit einem Kaffee gemütlich machte, um Skispringen zu gucken und war leicht irritiert, dass stattdessen eine Teleshopping Sendung lief. Als Skisprungfan bin ich diesbezüglich allerdings Kummer gewohnt. Kommt ja häufig vor, dass ein Springen auf Grund widriger Wetterverhältnisse ausfällt oder verschoben wird und dann wird halt irgendwas ganz andres gezeigt. Neulich hatte ich auch mal ganz viel Skispringen aufgezeichnet, ja, wieder mal auf meiner Festplatte, und hinterher hab ich mir das alles im Schnelldurchlauf angucken müssen, da war dann nur Dressurreiten zu sehen beispielsweise. Und im Internet nachgucken, ob ein Springen ausgefallen ist, möchte ich lieber nicht, denn dann befürchte ich immer, mich könnte ein Ergebnis anspringen und dann wäre das ja nimmer spannend anzugucken. Darum lieber Schnelldurchlauf. Ok, heute morgen Teleshopping statt der angekündigten Zusammenfassung der gestrigen Qualifikation für das erste Springen in Lillehammer fand ich dann aber doch etwas merkwürdig. Aber siehe da, ab 8:01 Uhr gab es dann doch tatsächlich Skispringen. Zwar nicht die erwartete Zusammenfassung der Qualifikation, sondern eine Zusammenfassung des gestrigen Damenspringens, was ich sogar noch besser fand, denn das wollte ich auch aufgenommen haben, aber auf der Festplatte fand ich anschließend leider nur Snooker vor.
Um 9:00 Uhr stand eine Runde Geschirrspülen und Küche aufräumen und putzen, was halt so die Woche über liegen bleibt, auf dem Plan.
Beim Küche aufräumen dachte ich darüber nach, ob es eventuell eine gute Idee sei, mir das Mozartprogramm, das ich aktuell üben muss, im Wohnzimmer mit Blick auf den Fernseher und Wintersport, also nicht Skispringen, denn Skispringen erfordert meine ungeteilte Aufmerksamkeit, vorzunehmen oder doch lieber in der Abgeschiedenheit der Einliegerwohnung. Ich kam zu keiner Entscheidung, also spielte ich um 9:30 Uhr erstmal eine Runde Klavier. Eine Viertelstunde später hatte ich mich immer noch nicht entschieden, spazierte ein wenig durchs Internet, frühstückte eine halbe Papaya und holte mir um 10:00 Uhr die Geige und die Mozartnoten vor den Fernseher. Allerdings mit ein wenig Bammel davor, dass mich eine weitere Wintersportart in ihren Bann ziehen könnte und ich die dann in Zukunft auch immer aufnehmen und im Schnelldurchlauf nachgucken muss. Ist aber nix passiert, und den LSD Mozart hab ich inzwischen auch einigermaßen im Griff.
Um 12:00 Uhr gebbt gess, haha sonst ja eigentlich nie bei uns, aber heute kam das fast so hin. In der aufgeräumten Küche machte ich mir einen Polentaauflauf. Mit Paprika nicht ganz so lecker wie neulich der mit Tomaten, aber dennoch ziemlich gut.
Während der Auflauf noch im Ofen war, erledigte ich ein wenig Bürokram.
Den Auflauf aß ich in Gesellschaft meiner Festplatte, konkret mit der Aufnahme der gestrigen Aspekte Sendung, die mich vor allem wegen des Berichts über das Artemis Quartett, das nach dem Suizid des Bratschers Friedemann Weigle im Sommer derzeit zu dritt auftritt, interessierte. Und nun möchte ich mir die unbedingt live anhören. Wenn sie wieder zu viert sind.
Nach dem Mittagessen wurde die Handtasche ausgemistet, längst überfällig, denn darin sammelte sich zuletzt so viel an, dass der Trageriemen bereits sehr darunter litt und meine Schulter auch.
Geduscht, angezogen und hopp, gings zum Adventskonzert ins Theater, bei dem die Neuntklässlerin im Kinderchor mitsang. Sehr, sehr schön.
Mit der Jazzfreundin war ich beim Adventskonzert verabredet gewesen, es war dort allerdings so voll, dass wir uns erst hinterher entdeckten. Zusammen besuchten wir einen kleinen Kreativweihnachtsmarkt auf dem Theaterschiff und deckten uns anschließend in der Süßwarenabteilung des nahegelegenen Kaufhauses mit diversen Schokonikoläusen und anderen stiefeltauglichen Dingen ein.
Vollbepackt begaben wir uns in die Lokalität, die wir für die diesjährige Silvesterfeier in Betracht ziehen und unterzogen sie einem ausgiebigen Test, bislang allerdings noch ohne aussagekräftiges Ergebnis.
Und nun werde ich den Tag ausklingen lassen, wie er begonnen hat: mit meinem Winterhighlight Skispringen!
Der Wecker klingelte um 7:43 Uhr und ich horchte zunächst in mich hinein, ob ich es diesmal tatsächlich geschafft hatte, anstatt von Til Schweiger von George Clooney zu träumen, mit dem Ergebnis: Til Schweiger nein, George Clooney allerdings auch nein.
Stattdessen träumte ich davon, Organistin zu sein in einer Kirche, deren Gemeinde "Tochter Zion" anstimmte, allerdings viel zu leise, denn die sangen alle viel zu tief und ich regte mich ein wenig über den Pfarrer auf, dass der keinen Wert darauf legte, dass die Gemeinde in der richtigen Tonlage singt. Der Pfarrer war einer meiner Schlagzeugkollegen an der Musikschule, dem ich dort nie begegne, da wir an unterschiedlichen Tagen unterrichten, über den mir gestern allerdings so viele verschiedene Dinge zugetragen wurden, dass mein Unterbewusstsein es wohl angemessen fand, ihn in der Funktion eines die Musik vernachlässigenden Pfarrers in meinen Träumen vorkommen zu lassen.
Gestärkt mit dem Kaffee-Sahne Riegel aus Türchen Nummer Fünf des Adventskalenders machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo ich es mir mit einem Kaffee gemütlich machte, um Skispringen zu gucken und war leicht irritiert, dass stattdessen eine Teleshopping Sendung lief. Als Skisprungfan bin ich diesbezüglich allerdings Kummer gewohnt. Kommt ja häufig vor, dass ein Springen auf Grund widriger Wetterverhältnisse ausfällt oder verschoben wird und dann wird halt irgendwas ganz andres gezeigt. Neulich hatte ich auch mal ganz viel Skispringen aufgezeichnet, ja, wieder mal auf meiner Festplatte, und hinterher hab ich mir das alles im Schnelldurchlauf angucken müssen, da war dann nur Dressurreiten zu sehen beispielsweise. Und im Internet nachgucken, ob ein Springen ausgefallen ist, möchte ich lieber nicht, denn dann befürchte ich immer, mich könnte ein Ergebnis anspringen und dann wäre das ja nimmer spannend anzugucken. Darum lieber Schnelldurchlauf. Ok, heute morgen Teleshopping statt der angekündigten Zusammenfassung der gestrigen Qualifikation für das erste Springen in Lillehammer fand ich dann aber doch etwas merkwürdig. Aber siehe da, ab 8:01 Uhr gab es dann doch tatsächlich Skispringen. Zwar nicht die erwartete Zusammenfassung der Qualifikation, sondern eine Zusammenfassung des gestrigen Damenspringens, was ich sogar noch besser fand, denn das wollte ich auch aufgenommen haben, aber auf der Festplatte fand ich anschließend leider nur Snooker vor.
Um 9:00 Uhr stand eine Runde Geschirrspülen und Küche aufräumen und putzen, was halt so die Woche über liegen bleibt, auf dem Plan.
Beim Küche aufräumen dachte ich darüber nach, ob es eventuell eine gute Idee sei, mir das Mozartprogramm, das ich aktuell üben muss, im Wohnzimmer mit Blick auf den Fernseher und Wintersport, also nicht Skispringen, denn Skispringen erfordert meine ungeteilte Aufmerksamkeit, vorzunehmen oder doch lieber in der Abgeschiedenheit der Einliegerwohnung. Ich kam zu keiner Entscheidung, also spielte ich um 9:30 Uhr erstmal eine Runde Klavier. Eine Viertelstunde später hatte ich mich immer noch nicht entschieden, spazierte ein wenig durchs Internet, frühstückte eine halbe Papaya und holte mir um 10:00 Uhr die Geige und die Mozartnoten vor den Fernseher. Allerdings mit ein wenig Bammel davor, dass mich eine weitere Wintersportart in ihren Bann ziehen könnte und ich die dann in Zukunft auch immer aufnehmen und im Schnelldurchlauf nachgucken muss. Ist aber nix passiert, und den LSD Mozart hab ich inzwischen auch einigermaßen im Griff.
Um 12:00 Uhr gebbt gess, haha sonst ja eigentlich nie bei uns, aber heute kam das fast so hin. In der aufgeräumten Küche machte ich mir einen Polentaauflauf. Mit Paprika nicht ganz so lecker wie neulich der mit Tomaten, aber dennoch ziemlich gut.
Während der Auflauf noch im Ofen war, erledigte ich ein wenig Bürokram.
Den Auflauf aß ich in Gesellschaft meiner Festplatte, konkret mit der Aufnahme der gestrigen Aspekte Sendung, die mich vor allem wegen des Berichts über das Artemis Quartett, das nach dem Suizid des Bratschers Friedemann Weigle im Sommer derzeit zu dritt auftritt, interessierte. Und nun möchte ich mir die unbedingt live anhören. Wenn sie wieder zu viert sind.
Nach dem Mittagessen wurde die Handtasche ausgemistet, längst überfällig, denn darin sammelte sich zuletzt so viel an, dass der Trageriemen bereits sehr darunter litt und meine Schulter auch.
Geduscht, angezogen und hopp, gings zum Adventskonzert ins Theater, bei dem die Neuntklässlerin im Kinderchor mitsang. Sehr, sehr schön.
Mit der Jazzfreundin war ich beim Adventskonzert verabredet gewesen, es war dort allerdings so voll, dass wir uns erst hinterher entdeckten. Zusammen besuchten wir einen kleinen Kreativweihnachtsmarkt auf dem Theaterschiff und deckten uns anschließend in der Süßwarenabteilung des nahegelegenen Kaufhauses mit diversen Schokonikoläusen und anderen stiefeltauglichen Dingen ein.
Vollbepackt begaben wir uns in die Lokalität, die wir für die diesjährige Silvesterfeier in Betracht ziehen und unterzogen sie einem ausgiebigen Test, bislang allerdings noch ohne aussagekräftiges Ergebnis.
Und nun werde ich den Tag ausklingen lassen, wie er begonnen hat: mit meinem Winterhighlight Skispringen!
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Freitag, 4. Dezember 2015
Vorweihnachtliche Traditionen
violinista, 11:25h
Die Adventszeit brach dieses Jahr unerwarteter als sonst herein. Das mag an dem sehr späten Schuljahresbeginn gelegen haben oder auch am höchst frühlingshaften Herbst.
Die Neuntklässlerin beschwert sich jedenfalls fortlaufend darüber, dass sich ein Weihnachtsgefühl bei ihr dieses Jahr einfach nicht einstellen mag. Beschwichtigungen meinerseits, dass die Adventszeit ja gerade erst mal beginnt und sich innerhalt dieser ja gut noch ein Weihnachtsgefühl aufbauen könne, laufen ins Leere, denn sie hat sich längst entschieden, dieses Jahr einfach kein Weihnachtsgefühl haben zu wollen und ihr Umfeld umfassend über das Vermissen eines eben solchen zu informieren.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch kein Weihnachtsgefühl bisher. Verschiedene Punkte werden abgehakt, jeder für sich eine kleine Tradition und irgendwann ist Heiligabend, auch wieder mit all seinen Traditionen und dann kommen die Feiertage, die bei uns ganz anders ablaufen als anderswo, also nix mit Festtagsessen bei der Familie, zumindest für mich nicht. Meine Feiertage sehen eher so aus, dass ich mich mit dem Auto durchkämpfe ins Hinterland durch frisch gefallenen weihnachtlichen Schnee, um in irgendwelchen Provinzkäffern in weihrauchgeschwängerter Luft auf irgendwelchen Emporen zu geigen und hinterher Likör und Schnaps gereicht zu bekommen vom jeweiligen Kirchenchor, natürlich selbst gebrannt, oder gerne auch mal Glühwein.
Aber soweit sind wir ja noch lange nicht. Heute wurde ja erst das vierte Türchen des Adventskalenders geöffnet, wir haben also noch gute 20 Tage.
Der erste Punkt auf der Weihnachtsgefühlentwicklungsliste ist bei mir auch nicht das erste Türchen des Adventskalenders, sondern schon viel früher das erste Weihnachtslied des ersten Schülers, der eins spielt. Denn nach den Herbstferien fangen wir immer an, die zu üben, damit unterm Tannenbaum dann ein gewisses Repertoire vorhanden ist. Halt, bei mir geht's ja noch früher los, denn die Herbstferien nutze ich, um einen Blick in neues und altes weihnachtliches Notenmaterial zu werfen und mir schon mal zu überlegen, welcher Schüler was spielen könnte und dann bestelle ich Noten und so weiter und so fort.
Und dann wird mit den Schülern ein weihnachtliches Repertoire eingeübt und dann werden irgendwann die Einladungen an die Eltern für die Weihnachtskonzerte geschrieben und so weiter und so fort.
Parallel wird überlegt und gefragt, ob die Kinder, also meine eigenen, nicht die Schüler, dieses Jahr lieber einen selbst gefüllten oder einen fertigen Adventskalender möchten und dann werden die besorgt, und wenn ich Glück habe, bekomme ich auch einen für mich, und dann werden die Adventskalender verschlungen, Türchen für Türchen, und längst vor Weihnachten jagt dann ein Weihnachtskonzert das nächste, so dass kaum Zeit bleibt für Weihnachtsmarktbesuche und nie Zeit zum Plätzchen backen, aber zum Glück versorgen uns die Schüler mit letzteren und ach, fast hätte ich es vergessen, wie im richtigen Leben auch immer, auf die Schnelle wird auch immer noch ein Adventskranz angeschafft, obwohl ich jedes Jahr im Vorfeld immer denke, dass ich es dieses Jahr ganz bestimmt mal wieder schaffe, einen selbst zu basteln, aber dieser Gedanke stellt sich jedesmal aufs neue als völlig absurd heraus. Zur Adventstradition gehört für mich auch Skispringen gucken dazu, ganz wichtig. Früher habe ich dabei dann auch meist noch irgendwas gestrickt, beziehungsweise ich habe immer nur angefangen, was zu stricken, das wurde nie fertig und im nächstes jahr weiterstricken war auch keine Option, da hab ich dann lieber wieder ein neues Strickstück angefangen. Mittlerweile lass ich das lieber mit dem stricken und übe stattdessen lieber das anstehende Konzertrepertoire beim Skispringen gucken oder fahre noch lieber selbst an die Schanze, aber das geht wegen der ganzen weihrauchgeschwängerten Emporen ja meist erst dann im Neuen Jahr.
Und morgen Türchen Nummer Fünf.
Die Neuntklässlerin beschwert sich jedenfalls fortlaufend darüber, dass sich ein Weihnachtsgefühl bei ihr dieses Jahr einfach nicht einstellen mag. Beschwichtigungen meinerseits, dass die Adventszeit ja gerade erst mal beginnt und sich innerhalt dieser ja gut noch ein Weihnachtsgefühl aufbauen könne, laufen ins Leere, denn sie hat sich längst entschieden, dieses Jahr einfach kein Weihnachtsgefühl haben zu wollen und ihr Umfeld umfassend über das Vermissen eines eben solchen zu informieren.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch kein Weihnachtsgefühl bisher. Verschiedene Punkte werden abgehakt, jeder für sich eine kleine Tradition und irgendwann ist Heiligabend, auch wieder mit all seinen Traditionen und dann kommen die Feiertage, die bei uns ganz anders ablaufen als anderswo, also nix mit Festtagsessen bei der Familie, zumindest für mich nicht. Meine Feiertage sehen eher so aus, dass ich mich mit dem Auto durchkämpfe ins Hinterland durch frisch gefallenen weihnachtlichen Schnee, um in irgendwelchen Provinzkäffern in weihrauchgeschwängerter Luft auf irgendwelchen Emporen zu geigen und hinterher Likör und Schnaps gereicht zu bekommen vom jeweiligen Kirchenchor, natürlich selbst gebrannt, oder gerne auch mal Glühwein.
Aber soweit sind wir ja noch lange nicht. Heute wurde ja erst das vierte Türchen des Adventskalenders geöffnet, wir haben also noch gute 20 Tage.
Der erste Punkt auf der Weihnachtsgefühlentwicklungsliste ist bei mir auch nicht das erste Türchen des Adventskalenders, sondern schon viel früher das erste Weihnachtslied des ersten Schülers, der eins spielt. Denn nach den Herbstferien fangen wir immer an, die zu üben, damit unterm Tannenbaum dann ein gewisses Repertoire vorhanden ist. Halt, bei mir geht's ja noch früher los, denn die Herbstferien nutze ich, um einen Blick in neues und altes weihnachtliches Notenmaterial zu werfen und mir schon mal zu überlegen, welcher Schüler was spielen könnte und dann bestelle ich Noten und so weiter und so fort.
Und dann wird mit den Schülern ein weihnachtliches Repertoire eingeübt und dann werden irgendwann die Einladungen an die Eltern für die Weihnachtskonzerte geschrieben und so weiter und so fort.
Parallel wird überlegt und gefragt, ob die Kinder, also meine eigenen, nicht die Schüler, dieses Jahr lieber einen selbst gefüllten oder einen fertigen Adventskalender möchten und dann werden die besorgt, und wenn ich Glück habe, bekomme ich auch einen für mich, und dann werden die Adventskalender verschlungen, Türchen für Türchen, und längst vor Weihnachten jagt dann ein Weihnachtskonzert das nächste, so dass kaum Zeit bleibt für Weihnachtsmarktbesuche und nie Zeit zum Plätzchen backen, aber zum Glück versorgen uns die Schüler mit letzteren und ach, fast hätte ich es vergessen, wie im richtigen Leben auch immer, auf die Schnelle wird auch immer noch ein Adventskranz angeschafft, obwohl ich jedes Jahr im Vorfeld immer denke, dass ich es dieses Jahr ganz bestimmt mal wieder schaffe, einen selbst zu basteln, aber dieser Gedanke stellt sich jedesmal aufs neue als völlig absurd heraus. Zur Adventstradition gehört für mich auch Skispringen gucken dazu, ganz wichtig. Früher habe ich dabei dann auch meist noch irgendwas gestrickt, beziehungsweise ich habe immer nur angefangen, was zu stricken, das wurde nie fertig und im nächstes jahr weiterstricken war auch keine Option, da hab ich dann lieber wieder ein neues Strickstück angefangen. Mittlerweile lass ich das lieber mit dem stricken und übe stattdessen lieber das anstehende Konzertrepertoire beim Skispringen gucken oder fahre noch lieber selbst an die Schanze, aber das geht wegen der ganzen weihrauchgeschwängerten Emporen ja meist erst dann im Neuen Jahr.
Und morgen Türchen Nummer Fünf.
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