Montag, 14. April 2008
It's my Party
Diese Nacht gehört mir. Und auf dieser Party ganz für mich allein bin ich Gast und Gastgeberin zugleich. Wünsche werden von den Augen abgelesen und prompt bedient.
Ganz arg laut die Queen Songs mitschmettern? Kein Problem, geh und hol dir die Scheibe aus dem Auto und leg sie im Wohnzimmer auf. Ich hätte mit den anderen nach dem Konzert auch noch zum Italiener mitgehen können, aber diesen Abend brauche ich für mich. Unterwegs noch einen Döner aufgegriffen. Essen, Trinken und Musik, es ist mein Fest und ich tanze quer durchs Haus.
Es gibt Leute, die finden es total überkandidelt und unnatürlich, wenn Frauen, zumeist sind es Single-Frauen, sich in amerikanischen Filmen im Tanzschritt zwischen Spülmaschine und Badezimmer und weiteren Räumlichkeiten hin und her bewegen. Diese Leute behaupten dann, das sei ein ganz blöder Regie-Einfall, denn sowas mache doch eh niemand, aber hey, genau diesen Leuten möchte ich jetzt einmal sagen, doch, doch, es gibt durchaus Menschen, die das tun und ich beispielsweise bin einer von ihnen. Diese Leute, die den häuslichen Tanzschritt für einen Regie-Einfall aus Hollywood halten, sind zudem der festen Überzeugung, dass nicht das Leben, sondern die Leinwand der Ort ist, an dem es sich ziemt, über Gefühle zu sprechen.
Ein ganz blödes Gefühl ist es übrigens, wenn man sich auf der Überholspur befindet, sowohl beruflich als auch privat und emotional, und dann wird plötzlich die Bremse gezogen, ganz abrupt und unvermittelt.
Da habe ich mich doch neulich mal so richtig heftig auf die Nase gelegt und dann durfte ich die Füße hochlegen und musste buchstäblich erst mal wieder auf die Beine kommen. Allerdings darf ich wohl auf weitere Höhenflüge hoffen, denn immerhin bin ich diese Treppe hinauf gefallen, ja, hinauf. Inzwischen schmerzt das Knie kaum mehr und ich finde allmählich in mein altes Tempo zurück. Nun gilt es also nur noch, auch die emotionale Bremse zu lösen.

Und nun möchte ich schlafen. Ich beziehe das Bett und lege mir ein Zuckerchen aufs Kissen.
Schließlich bin ich Gast in meinem Haus in dieser Nacht.
Gute Nacht.

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Doch, doch, das kann ich bestätigen. Ich tanze auch ab und zu mal in meinem Haus ganz allein, dreh die Musik ganz laut, singe (meist falsch) aus vollem Halse mit.
Ich denke doch, das ist nicht zu selten!

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Sehr schön, dass auch Sie sich diesbezüglich outen.
In Wahrheit sind wir bestimmt ganz Viele!
:-)

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