Samstag, 4. Juni 2011
Sie erinnern sich vielleicht noch an den Alle-10-Kilo-weniger-einen-Kaffee-trinken-Plan?
"Guten Abend, Frau Vau, wie gehts dir denn, gehts dir gut?"
"Ja, bestens. Geht mir prima. Und dir so? Erzähl mir mal paar Schwänke aus deinem Leben!"
"Schwänke? Hey, das ist gut. Schwänke... Schwenker! Wir sind grad hier am schwenken. Die ganze Familie. Hier im Garten."

Welche Familie? Vater, Mutter, Exfrau, Kind?
Und welcher Garten? Na, auf jeden Fall mal einer mit Vögeln drin, deren Zwitschern im Hintergrund zu hören ist.

"Wann kommste mal vorbei aufen Kaffee? Zum quatschen?"
"Hm. In drei Wochen?"
"Wieso in drei Wochen? Was issen da dann?"
"Ich glaub, da ist dann Ende Juni."
"Ah ja, da haste dann Ferien, oder? Kannst aber auch nächste Woche vormittags mal kommen oder so."
"Nächste Woche hab ich alles voll. Also wenn überhaupt, dann Montag. Und dann eher so gegen Zwei. Aber da is ja eher schlecht bei dir."
"Ja, morgens is immer besser. Komm mal morgens vorbei nächste Woche irgendwann."
"Schwenk du jetzt mal schön weiter. Und vielleicht bis in drei Wochen oder so."

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Samstag, 8. Januar 2011
Experiment 2011
Mein wissenschaftliches Experiment für 2011:
Nach jeden 10kg, die weg sind, den Fastzweimetermann anrufen und mich zum Kaffee bei ihm einladen und beobachten, ob und wann er merkt, dass da ein System dahinter steckt.

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Mittwoch, 1. September 2010
Manchmal hört sie heimlich Schlager
Es ist ja nicht so, dass sie die CD einfach nur schnell mal so im Auto eingeschoben hätte. Nein, auf dem Weg vom Schlafzimmer über Treppenhaus und Küche und dann wieder Treppe Richtung Haustür hat sie sie zusammen mit einer zweiten jedesmal ein Stück ihres morgendlichen Weges mitgenommen, um sie letzten Endes unauffällig auf dem Beifahrersitz unter der großen Tasche zu platzieren. Auf keinen Fall direkt laufen lassen. Wo kämen wir denn da hin, wenn das jemand hört? Frau Violinista hört Schlager! Nein nein, also wenn überhaupt, dann macht sie das sehr heimlich. Und nicht, weil ihr die Musik so gut gefällt, sondern nur, um seine Stimme wieder einmal zu hören. Wobei das nicht die Stimme ist, die sie kennt, es ist nicht die Stimme, mit der er zu ihr spricht. Und auch das Cover sagt ihr nichts. Den auf dem Cover kennt sie nicht. Der, den sie kennt, sieht anders aus. Manchmal macht sie sich einen Sport daraus, das Foto anzugucken und irgendwo im Mundwinkel doch eine klitzekleine Ähnlichkeit zu erkennen. Oder um die Augen herum. Und dann kommt eins zum andern und dann hört sie ihn auch sprechen, so wie sie ihn kennt. Und dann ist sie zufrieden.
Und doch, hin und wieder kommt es vor, wenn auch sehr selten, da hört sie die CD. Sehr heimlich. Fernab von jeder roten Ampel weit draußen auf der Autobahn. Sie schiebt sie rein und schaltet dann das Radio ein und ach, oh Schreck, was ist denn das, der Andere singt zu ihr! Singt ihr dieses Mutmachlied und seine Stimme kann sie sofort zuordnen, aber das ist nicht die, die sie jetzt will und warum muss ausgerechnet dieser Andere jetzt singen im Radio, wenn sie doch den Einen hören will. Der Eine, bei dem aber doch nichts wirklich passen will. Die Musik nicht. Und die Ordnung nicht. Bei ihm kein Staubkorn und bei ihr das Chaos. Und die Möbel nicht. Bei ihm der letzte Schrei und bei ihr so kunterbunt. Und bei ihm der Kaffee wunderbar und bei ihr nur so lala. Und das Beziehungsgeflecht nicht. Geschäftlich und privat. Da ausnahmsweise andersrum. Bei ihr so aufgeräumt und bei ihm gärt und brodelt und schäumt es allerorten.
Kurz fragt sie sich, soll das Lied des Anderen eine Warnung sein, aber es ist ihr ganz egal und sie hört das Lied nicht fertig und stattdessen die CD und macht sich einen Sport daraus, und plötzlich ist sie da, die klitzekleine Ähnlichkeit von einzelnen Buchstaben und mit der Stimme, wie er zu ihr spricht.
Und sie fragt sich, was da ist und was da kommt. Und was da passt, wenn gar nichts passt.

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