Freitag, 16. Oktober 2009
Rosinenbrötchen plus
violinista, 10:13h
Wenn Sie in der Stadt ein Rosinenbrötchen kaufen, bedeutet das, dass Sie anschließend ein Rosinenbrötchen verzehren, verschenken, oder sonstwas damit anstellen können.
Wenn Sie hier auf dem Dorf aber ein Rosinenbrötchen erstehen, dann gibt es zusätzlich pädagogische Gespräche über die lieben kleinen Blockflötenschüler mit der Bäckereiverkäuferin und eine Kinoverabredung mit der Chefbäckerin.
Und das Rosinenbrötchen natürlich auch. In erlesener Qualität.
Wie gut, dass ich mich gegen die Apfeltasche entschieden habe. Sonst müsste ich dies hier ja jetzt veröffentlichen. Ach nee, gibt ja schließlich noch die dichterische Freiheit.
Guten Frühstückshunger allerseits!
Wenn Sie hier auf dem Dorf aber ein Rosinenbrötchen erstehen, dann gibt es zusätzlich pädagogische Gespräche über die lieben kleinen Blockflötenschüler mit der Bäckereiverkäuferin und eine Kinoverabredung mit der Chefbäckerin.
Und das Rosinenbrötchen natürlich auch. In erlesener Qualität.
Wie gut, dass ich mich gegen die Apfeltasche entschieden habe. Sonst müsste ich dies hier ja jetzt veröffentlichen. Ach nee, gibt ja schließlich noch die dichterische Freiheit.
Guten Frühstückshunger allerseits!
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Dienstag, 4. November 2008
Dienstag: Vollkornbrot mit Leinsamen
violinista, 10:54h
Mit der Angst im Nacken betrat ich heute morgen die Bäckerei. Versuchte mir zwar einzureden, hey, Frau Vau, du bist hier schließlich die Kundin und somit Königin, und daher müssten die jetzt Angst vor dir haben und nicht andersrum, hey, Frau Vau, du hast die in der Hand mit deinem Kaufverhalten, und du könntest auch zur Cheffin rennen und dich beschweren und du könntest es im ganzen Dorf herumerzählen, aber trotzdem, alles gute Zureden nützte wenig, es blieb bei diesem sehr unguten Gefühl beim Betreten des Ladens. Ein wenig war es so wie früher in der Schule, wenn man den Bus verpasst hatte, oder der Bus war einfach nur zu spät dran und man konnte gar nix dafür, aber sowas konnte man letzten Endes ja doch nie beweisen, und man musste diese Tür öffnen und dann reinkommen und es irgendwie schaffen, einen Eintrag ins Klassenbuch zu vermeiden.
So war das also heute morgen, zumindestens ganz ähnlich. Denn gestern, da war Montag, und einen klitzekleinen Moment lang hatte ich nicht daran gedacht, dass Montag war, es fühlte sich überhaupt kein bisschen an wie Montag, denn die Zweitklässlerin hatte schulfrei und begleitete mich und durfte sich ein Brot aussuchen, völlig untypisch für einen Montagmorgen. Also, bevor ich meine Standardfrage stellte, die Frage, die ich immer in dieser Bäckerei stelle, fühlte sich alles für mich so ganz und gar nicht nach Montag an und ganz abgesehen davon möchte ich eigentlich auch überhaupt gar nicht über den Wochentag nachdenken, bevor ich meine Frage stelle, die Standardfrage, die ich immer in dieser Bäckerei stelle, und so rein aus Prinzip würde ich es sowieso ablehnen, über den Wochentag nachzudenken in diesem Zusammenhang, da es ja auch darum irgendwie geht, dass man eben nicht über den Wochentag nachdenken muss als Kundin, wenn man ein frisches Brot kaufen möchte, sondern dass es eben einfach frisch ist, das Brot, das man bekommt. Und eigentlich sogar auch ohne extra nachzufragen. Und solange das so nicht ist, werde ich meine Frage stellen, immer und immer wieder und denen so lange damit auf die Nerven gehen, bis sie endlich mal ein Schild aufstellen, so ein Brot-vom-Vortag-Schild.
"Ist das Brot von heute?"
Diese Frage also, meine Standardfrage, fiel gestern ausgerechnet auf einen Montag, und wurde auf Grund dessen als Unverschämtheit schlechthin aufgefasst. Empörung, Spott und Hohn schlugen mir entgegen. Dass ja heute Montag sei, und wenn das Brot nicht von heute wäre, dann wär es ja wohl von Freitag, und das sei ja wohl ein Ding der Unmöglichkeit, dass ich auch nur im Geringsten annehmen könnte, dass ein Brot vom Freitag am Montag immer noch da rumliegen würde. Und sie würden ohnehin nur Brot vom Tag selbst verkaufen, und wenn es vom Vortag sei, dann müsse das doch deklariert sein. Woraufhin ich dann endlich auch mal zum Zuge kam und meinte, ja eben, weil es eben in dieser Bäckerei grundsätzlich so sei, dass es nicht deklariert ist und ich mir nicht die Backtage für jede einzelne Brotsorte merken möchte, dass ich eben genau deshalb immer nachfrage, ob das Brot von heute sei. Nein, nein, es sei ja immer vom Tag selbst, außer das Vollkornbrot, und das würden sie eben halt auch nicht deklarieren, aber da sei das ja schließlich auch egal, weil sich das ja ohnehin länger hält. Ja eben, und darum frage ich eben meistens nach, weil ich ja sonst immer ein Vollkornbrot hole, nur eben heute nicht, und dass es mir aber auch beim Vollkornbrot nicht egal ist, und ich deshalb immer nachfrage. Und dass heute ja aber auch die Zweitklässlerin mit dabei ist und sie sich ein Brot aussuchen durfte, und woher soll ich wissen, dass sie zwar die Vollkornbrote nicht deklarieren aber die andern schon, wenn ich die andern sonst ja nie verlange, und überhaupt sei die Anwesenheit der Zweitklässlerin ja auch mit ein Grund dafür, dass ich nicht daran gedacht habe, dass heute Montag ist, und ich möchte doch einfach nur wissen, ob das Brot von heute ist, und es ist, und dann ist doch eigentlich auch alles gut.
Und heute morgen war auch alles gut. Da gibt es nämlich dann noch diese eine, aber wirklich auch nur die, diese eine, einzige, wirklich freundlich Verkäuferin in dieser Bäckerei. Die dort so völlig aus der Reihe tanzt und es über die Jahre hinweg schafft, ihre Freundlichkeit zu behalten, trotz geballter Unfreundlichkeit rundum. Ein regelrechtes Phänomen. Jedenfalls hatte ich heute morgen das Glück, genau auf diese Eine zu treffen mit meinem Vollkornbrotwunsch und meiner Frage, und ich fühlte mich wie Bus verpasst und dann auf den Vertretungslehrer getroffen, dem alles ganz egal war, wer wann wie wo eintrudelt in den Klassensaal und den das Klassenbuch nicht interessierte und der zudem noch freundlich blieb. Und mir wurde bestätigt, dass das Brot von heute sei, denn heute sei Dienstag, und am Dienstag würde immer genau dieses Brot frisch gebacken. Und plötzlich fragte ich mich, ob das alles nicht nur eine Falle ist, und ob ich nicht nächsten Dienstag wieder bei der Kollegin lande, und die fragt mich dann ab zu den Brotsorten, die dienstags auf dem Backplan stehen, mit drohendem Zeigefinger, versteht sich.
Und was ist eigentlich am Samstag?
Sind bei denen sämtliche Brote dann vom Vortag? An einem sehr, sehr mutigen Samstagmorgen werde ich dieser Sache einmal genauer auf den Grund gehen müssen.
So war das also heute morgen, zumindestens ganz ähnlich. Denn gestern, da war Montag, und einen klitzekleinen Moment lang hatte ich nicht daran gedacht, dass Montag war, es fühlte sich überhaupt kein bisschen an wie Montag, denn die Zweitklässlerin hatte schulfrei und begleitete mich und durfte sich ein Brot aussuchen, völlig untypisch für einen Montagmorgen. Also, bevor ich meine Standardfrage stellte, die Frage, die ich immer in dieser Bäckerei stelle, fühlte sich alles für mich so ganz und gar nicht nach Montag an und ganz abgesehen davon möchte ich eigentlich auch überhaupt gar nicht über den Wochentag nachdenken, bevor ich meine Frage stelle, die Standardfrage, die ich immer in dieser Bäckerei stelle, und so rein aus Prinzip würde ich es sowieso ablehnen, über den Wochentag nachzudenken in diesem Zusammenhang, da es ja auch darum irgendwie geht, dass man eben nicht über den Wochentag nachdenken muss als Kundin, wenn man ein frisches Brot kaufen möchte, sondern dass es eben einfach frisch ist, das Brot, das man bekommt. Und eigentlich sogar auch ohne extra nachzufragen. Und solange das so nicht ist, werde ich meine Frage stellen, immer und immer wieder und denen so lange damit auf die Nerven gehen, bis sie endlich mal ein Schild aufstellen, so ein Brot-vom-Vortag-Schild.
"Ist das Brot von heute?"
Diese Frage also, meine Standardfrage, fiel gestern ausgerechnet auf einen Montag, und wurde auf Grund dessen als Unverschämtheit schlechthin aufgefasst. Empörung, Spott und Hohn schlugen mir entgegen. Dass ja heute Montag sei, und wenn das Brot nicht von heute wäre, dann wär es ja wohl von Freitag, und das sei ja wohl ein Ding der Unmöglichkeit, dass ich auch nur im Geringsten annehmen könnte, dass ein Brot vom Freitag am Montag immer noch da rumliegen würde. Und sie würden ohnehin nur Brot vom Tag selbst verkaufen, und wenn es vom Vortag sei, dann müsse das doch deklariert sein. Woraufhin ich dann endlich auch mal zum Zuge kam und meinte, ja eben, weil es eben in dieser Bäckerei grundsätzlich so sei, dass es nicht deklariert ist und ich mir nicht die Backtage für jede einzelne Brotsorte merken möchte, dass ich eben genau deshalb immer nachfrage, ob das Brot von heute sei. Nein, nein, es sei ja immer vom Tag selbst, außer das Vollkornbrot, und das würden sie eben halt auch nicht deklarieren, aber da sei das ja schließlich auch egal, weil sich das ja ohnehin länger hält. Ja eben, und darum frage ich eben meistens nach, weil ich ja sonst immer ein Vollkornbrot hole, nur eben heute nicht, und dass es mir aber auch beim Vollkornbrot nicht egal ist, und ich deshalb immer nachfrage. Und dass heute ja aber auch die Zweitklässlerin mit dabei ist und sie sich ein Brot aussuchen durfte, und woher soll ich wissen, dass sie zwar die Vollkornbrote nicht deklarieren aber die andern schon, wenn ich die andern sonst ja nie verlange, und überhaupt sei die Anwesenheit der Zweitklässlerin ja auch mit ein Grund dafür, dass ich nicht daran gedacht habe, dass heute Montag ist, und ich möchte doch einfach nur wissen, ob das Brot von heute ist, und es ist, und dann ist doch eigentlich auch alles gut.
Und heute morgen war auch alles gut. Da gibt es nämlich dann noch diese eine, aber wirklich auch nur die, diese eine, einzige, wirklich freundlich Verkäuferin in dieser Bäckerei. Die dort so völlig aus der Reihe tanzt und es über die Jahre hinweg schafft, ihre Freundlichkeit zu behalten, trotz geballter Unfreundlichkeit rundum. Ein regelrechtes Phänomen. Jedenfalls hatte ich heute morgen das Glück, genau auf diese Eine zu treffen mit meinem Vollkornbrotwunsch und meiner Frage, und ich fühlte mich wie Bus verpasst und dann auf den Vertretungslehrer getroffen, dem alles ganz egal war, wer wann wie wo eintrudelt in den Klassensaal und den das Klassenbuch nicht interessierte und der zudem noch freundlich blieb. Und mir wurde bestätigt, dass das Brot von heute sei, denn heute sei Dienstag, und am Dienstag würde immer genau dieses Brot frisch gebacken. Und plötzlich fragte ich mich, ob das alles nicht nur eine Falle ist, und ob ich nicht nächsten Dienstag wieder bei der Kollegin lande, und die fragt mich dann ab zu den Brotsorten, die dienstags auf dem Backplan stehen, mit drohendem Zeigefinger, versteht sich.
Und was ist eigentlich am Samstag?
Sind bei denen sämtliche Brote dann vom Vortag? An einem sehr, sehr mutigen Samstagmorgen werde ich dieser Sache einmal genauer auf den Grund gehen müssen.
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Mittwoch, 12. Dezember 2007
Fremdgeh-Katze
violinista, 21:01h
Über den Filius wurde mir zugetragen, ein weiteres Beherbergen der ins Herz geschlossenen Besuchskatze sei künftig zu unterlassen. Die Kinder des Erstzuhauses seien sonst traurig, wenn die Tigerin sich dort nur noch selten zeigen würde. Und schließlich würde sie dort ja auch gefüttert, getränkt und gebadet.
Hm, leider habe ich nicht direkt mit der Cheffin des Erstzuhauses gesprochen, und konnte ihr so auch nicht mitteilen, dass ich sie hier nie füttere. Aber wer weiß, vielleicht fände sie das sogar noch schlimmer. Dass sie diejenige ist, die füttert und macht und tut und hier bei uns holt sich die Dame dann ihre Streicheleinheiten ab. Hm. Ob ich da mal anrufen soll? Oder heimlich die Katze einfach weiter reinlassen?
Die Kleine hat heute hartnäckig mehrere Versuche eines Besuchs gestartet. Da ich mir noch nicht sicher bin, wie ich am besten darauf reagiere, hab ich mich zunächst an die Vorgabe gehalten, sie draußen zu lassen, bzw. immer wenn sie doch mal reingewitscht war, sie direkt wieder vor die Tür zu setzen. Kurze Zeit später miaute sie dann an der Terassentür. Und dann am Fenster. Und dann wieder vorne. Tat mir echt in der Seele weh. Wem ist denn damit gedient, wenn ich sie nicht reinlasse? Sie wird sich dann wahrscheinlich irgendwo einen Platz suchen, an dem kein Kommunikationsdraht zum Erstzuhause besteht, wo niemand davon erfährt und es somit auch nicht verboten werden kann. So ein Blödsinn. Das liegt doch in der Natur der Katzen, dass sie so eine Begabung dafür haben, überall ein Plätzchen zu finden.
Echt saudoof, dass das Tier nicht legal fremdgehen darf.
Und warum überhaupt müssen Katzen gebadet werden?
Hm, leider habe ich nicht direkt mit der Cheffin des Erstzuhauses gesprochen, und konnte ihr so auch nicht mitteilen, dass ich sie hier nie füttere. Aber wer weiß, vielleicht fände sie das sogar noch schlimmer. Dass sie diejenige ist, die füttert und macht und tut und hier bei uns holt sich die Dame dann ihre Streicheleinheiten ab. Hm. Ob ich da mal anrufen soll? Oder heimlich die Katze einfach weiter reinlassen?
Die Kleine hat heute hartnäckig mehrere Versuche eines Besuchs gestartet. Da ich mir noch nicht sicher bin, wie ich am besten darauf reagiere, hab ich mich zunächst an die Vorgabe gehalten, sie draußen zu lassen, bzw. immer wenn sie doch mal reingewitscht war, sie direkt wieder vor die Tür zu setzen. Kurze Zeit später miaute sie dann an der Terassentür. Und dann am Fenster. Und dann wieder vorne. Tat mir echt in der Seele weh. Wem ist denn damit gedient, wenn ich sie nicht reinlasse? Sie wird sich dann wahrscheinlich irgendwo einen Platz suchen, an dem kein Kommunikationsdraht zum Erstzuhause besteht, wo niemand davon erfährt und es somit auch nicht verboten werden kann. So ein Blödsinn. Das liegt doch in der Natur der Katzen, dass sie so eine Begabung dafür haben, überall ein Plätzchen zu finden.
Echt saudoof, dass das Tier nicht legal fremdgehen darf.
Und warum überhaupt müssen Katzen gebadet werden?
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Dienstag, 30. Oktober 2007
Gespräche über'n Gartenzaun
violinista, 00:20h
Der Nachbar ist entzückt von dem seriösen Buch. Hat sich in aller Form und ausführlich noch dazu für das Geschenk bedankt.
Und dann sprachen wir noch lange über Autos...
Und dann sprachen wir noch lange über Autos...
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Donnerstag, 18. Oktober 2007
Sulfite
violinista, 20:44h
Das Geschenk für den Nachbarn gestaltet sich schwieriger als erwartet.
Neulich "Gefühltes Wissen" gelesen, spontan bei der Einladung gedacht, ha, das kriegt der auch! Könnte es sogar nachträglich noch signieren lassen. Preislich fand ich das dann aber nicht ganz angemessen für einen runden Geburtstag. Dann entdeckt, dass es das auch als Hörbuch, vom Autor selbst gelesen, gibt. Laut Rezensionen soll aber ein Vorgänger-Hörbuch noch besser sein als dieses, also vorsichtshalber mal beide bestellt.
Reingehört. Die erste Geschichte schilderte die Abenteuer eines Appendix im Krankenhaus. Kann ich dem armen Mann nicht zumuten. Der ist Arzt.
Das andere Hörbuch gehört, das, das ich schon von der gedruckten Version her kannte. Irgendwie fand ich das Buch besser. Aber das ist ja zu billig. Und dann, herrje, da ist noch ein Special drauf auf der CD, der Autor singt über ein altes Meerschweinchen, welches dann erst freiwillig sich streicheln lässt, als bereits der letzte Atem aus ihm gewichen ist. Leichte Zweifel kommen in mir hoch, ob mein Nachbar gewillt ist, meine Art des Humors mit mir zu teilen.
Ich verwerfe alles.
"Der Klang der Zeit" von Richard Powers soll es sein. Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe, schon mehrfach verschenkt, damit werde ich einen höchst seriösen Eindruck in der Nachbarschaft hinterlassen.
Dann das: Sonderangebot für sieben Euro! Indiskutabel.
Trotzdem. Das Buch ist toll.
Also noch eine Flasche Wein dazu.
Dornfelder, im Eichenfass gereift, ich hab da so eine ganz bestimmte Lieblingssorte. Eine perückte Dame
kommt auf mich zu, ob ich Pfälzer Weine probieren möchte. Na, das passt doch. Sie hat zwei Sorten Dornfelder im Angebot. Leider ist mein Lieblingsdornfelder nicht dabei und ihre beiden schmecken leider auch nicht annähernd so gut. Wie komm ich da jetzt nur wieder weg? Ich entscheide mich für einen relativ plumpen Abgang mit der Frage "Wo stehen denn all die anderen Dornfelder?" Entdecke den von mir gesuchten Winzer, aber leider keine Flaschen aus dem Eichenfass. Hm.
Karl Petgen fällt mir ein. Der war auch immer gut. Als Grauburgunder. Finde Karl Petgen. Zwar keinen Grauburgunder, stattdessen landet eine Flasche Riesling in meinem Einkaufswagen.
"enthält Sulfite", diese Worte springen mir plötzlich von der Flasche entgegen. Habe keine Ahnung, was das wirklich bedeutet, entscheide aber wieder, dass mein ärztlicher Nachbar es eventuell als Vergiftungsanschlag auf ihn werten könnte.
Also wird auch er eine Flasche des Gesöffs bekommen, die die Frau Novemberregen bei mir bestellt hat. Sind bestimmt auch Sulfite drin, aber die Franzosen müssen das bestimmt nicht draufschreiben.
Nun süffel ich hier einen superleckeren Riesling, während meine Moussaka vor sich hin köchelt, und erfahre von Google, dass Sulfite in allen Weinen enthalten sind, und diese künftig ab 10 Milligramm pro Liter kennzeichnungspflichtig sind. Ab einem Genuss von 1000 Milligramm können sie Brechreiz und Kopfschmerzen verursachen. Ach, und ich dachte immer, dass käme vom Alkohol. Außerdem hatte ich gar nicht vor, gleich zehn Flaschen davon zu trinken.
Aber irgendwie bin ich stolz auf den Herrn Petgen, dass er das mit den Sulfiten schon jetzt draufschreibt, wo er es doch noch gar nicht müsste.
Neulich "Gefühltes Wissen" gelesen, spontan bei der Einladung gedacht, ha, das kriegt der auch! Könnte es sogar nachträglich noch signieren lassen. Preislich fand ich das dann aber nicht ganz angemessen für einen runden Geburtstag. Dann entdeckt, dass es das auch als Hörbuch, vom Autor selbst gelesen, gibt. Laut Rezensionen soll aber ein Vorgänger-Hörbuch noch besser sein als dieses, also vorsichtshalber mal beide bestellt.
Reingehört. Die erste Geschichte schilderte die Abenteuer eines Appendix im Krankenhaus. Kann ich dem armen Mann nicht zumuten. Der ist Arzt.
Das andere Hörbuch gehört, das, das ich schon von der gedruckten Version her kannte. Irgendwie fand ich das Buch besser. Aber das ist ja zu billig. Und dann, herrje, da ist noch ein Special drauf auf der CD, der Autor singt über ein altes Meerschweinchen, welches dann erst freiwillig sich streicheln lässt, als bereits der letzte Atem aus ihm gewichen ist. Leichte Zweifel kommen in mir hoch, ob mein Nachbar gewillt ist, meine Art des Humors mit mir zu teilen.
Ich verwerfe alles.
"Der Klang der Zeit" von Richard Powers soll es sein. Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe, schon mehrfach verschenkt, damit werde ich einen höchst seriösen Eindruck in der Nachbarschaft hinterlassen.
Dann das: Sonderangebot für sieben Euro! Indiskutabel.
Trotzdem. Das Buch ist toll.
Also noch eine Flasche Wein dazu.
Dornfelder, im Eichenfass gereift, ich hab da so eine ganz bestimmte Lieblingssorte. Eine perückte Dame
kommt auf mich zu, ob ich Pfälzer Weine probieren möchte. Na, das passt doch. Sie hat zwei Sorten Dornfelder im Angebot. Leider ist mein Lieblingsdornfelder nicht dabei und ihre beiden schmecken leider auch nicht annähernd so gut. Wie komm ich da jetzt nur wieder weg? Ich entscheide mich für einen relativ plumpen Abgang mit der Frage "Wo stehen denn all die anderen Dornfelder?" Entdecke den von mir gesuchten Winzer, aber leider keine Flaschen aus dem Eichenfass. Hm.
Karl Petgen fällt mir ein. Der war auch immer gut. Als Grauburgunder. Finde Karl Petgen. Zwar keinen Grauburgunder, stattdessen landet eine Flasche Riesling in meinem Einkaufswagen.
"enthält Sulfite", diese Worte springen mir plötzlich von der Flasche entgegen. Habe keine Ahnung, was das wirklich bedeutet, entscheide aber wieder, dass mein ärztlicher Nachbar es eventuell als Vergiftungsanschlag auf ihn werten könnte.
Also wird auch er eine Flasche des Gesöffs bekommen, die die Frau Novemberregen bei mir bestellt hat. Sind bestimmt auch Sulfite drin, aber die Franzosen müssen das bestimmt nicht draufschreiben.
Nun süffel ich hier einen superleckeren Riesling, während meine Moussaka vor sich hin köchelt, und erfahre von Google, dass Sulfite in allen Weinen enthalten sind, und diese künftig ab 10 Milligramm pro Liter kennzeichnungspflichtig sind. Ab einem Genuss von 1000 Milligramm können sie Brechreiz und Kopfschmerzen verursachen. Ach, und ich dachte immer, dass käme vom Alkohol. Außerdem hatte ich gar nicht vor, gleich zehn Flaschen davon zu trinken.
Aber irgendwie bin ich stolz auf den Herrn Petgen, dass er das mit den Sulfiten schon jetzt draufschreibt, wo er es doch noch gar nicht müsste.
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Trügerische Idylle
violinista, 13:43h
Der Pfarrer fährt auf quietschendem Fahrrad durchs Dorf. Doch er will uns nur glauben machen - von Berufs wegen dazu prädestiniert - wir seien um 50 Jahre in eine andere Zeit rückversetzt.
Ich kenne den auch anders.
Ich kenne ihn mit windschnittigem Helm, Funktionskleidung und natürlich einem ganz anderen Rad.
Und insgeheim verflucht er sicher unsern Berg.
Dürfen Pfarrer fluchen?
Ich kenne den auch anders.
Ich kenne ihn mit windschnittigem Helm, Funktionskleidung und natürlich einem ganz anderen Rad.
Und insgeheim verflucht er sicher unsern Berg.
Dürfen Pfarrer fluchen?
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