... newer stories
Mittwoch, 25. August 2021
Keine Lust mehr, Geige zu üben
violinista, 13:41h
Die letzten 20 Jahre hatte ich nie genug Zeit zum üben. Dem wollte und konnte ich letztes Jahr endlich dadurch abhelfen, dass ich ab März 2020 meine Schüler:innen radikal reduziert habe. Habe das dann sehr kurz sehr genossen, aber haha, ja, es war März 2020 und zunehmend wurde klar, dass ich völlig ins Ungewisse hinein übte.
Geübt, geprobt, abgesagt. Neuer Termin. Geübt, geprobt, aufs nächste Jahr verschoben. Usw.
Ab August dann noch ganze zwei Konzerte gehabt in 2020. Für meine Schüler:innen hat?s auch ohne üben gereicht. Bin ich irgendwann halt lieber wandern gegangen. Und wenn man dann zwischendurch die Geige doch mal wieder in die Hand nimmt, klingt?s halt leider dementsprechend und macht nicht wirklich Lust auf mehr.
Jetzt im September stehen immerhin drei Muggen an, für die es sich zumindest lohnt, vorher ein bisschen Kondition aufzubauen, so dass ich das Instrument lang genug hochhalten kann. Ob ich geübt habe oder nicht, wird bei diesen Muggen nicht auffallen. Und wer kann überhaupt schon sagen, ob die Konzerte auch wirklich stattfinden? Vielleicht wäre ich besser wandern gegangen? Hätte immerhin meiner Gesundheit dann was gebracht. Das nächste Konzert, bei dem es einen Unterschied machen wird, ob ich geübt habe oder nicht, findet im März 2022 statt. Wozu also jetzt schon üben?
Momentan echt keine Lust. Erfahrungsgemäß wird sich das wieder ändern irgendwann, aber üben ohne Ziel ist echt nix für mich, hab ich gemerkt.
Geübt, geprobt, abgesagt. Neuer Termin. Geübt, geprobt, aufs nächste Jahr verschoben. Usw.
Ab August dann noch ganze zwei Konzerte gehabt in 2020. Für meine Schüler:innen hat?s auch ohne üben gereicht. Bin ich irgendwann halt lieber wandern gegangen. Und wenn man dann zwischendurch die Geige doch mal wieder in die Hand nimmt, klingt?s halt leider dementsprechend und macht nicht wirklich Lust auf mehr.
Jetzt im September stehen immerhin drei Muggen an, für die es sich zumindest lohnt, vorher ein bisschen Kondition aufzubauen, so dass ich das Instrument lang genug hochhalten kann. Ob ich geübt habe oder nicht, wird bei diesen Muggen nicht auffallen. Und wer kann überhaupt schon sagen, ob die Konzerte auch wirklich stattfinden? Vielleicht wäre ich besser wandern gegangen? Hätte immerhin meiner Gesundheit dann was gebracht. Das nächste Konzert, bei dem es einen Unterschied machen wird, ob ich geübt habe oder nicht, findet im März 2022 statt. Wozu also jetzt schon üben?
Momentan echt keine Lust. Erfahrungsgemäß wird sich das wieder ändern irgendwann, aber üben ohne Ziel ist echt nix für mich, hab ich gemerkt.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 6. August 2021
WMDEDGT 08/2021
violinista, 01:58h
"Was machst du eigentlich den ganzen Tag?" fragt Frau Brüllen auch heute wieder, et voilà:
Leider nicht noch erholter aufgewacht als gestern, die letzte Woche sitzt noch in den Knochen.
Aber hey, Porridge, du Lichtblick, wie hab ich dich vermisst in Brandenburg!
Mich weiter mit der neuen Besuchskatze angefreundet, die vor dem Urlaub schon mal hier war.
Geigenstundenterminierung mit Schülerinnen für nach den Ferien.
Marmeladenaufräumaktion eingeleitet.
Karaoke Playlist an.
Mich an den mittlerweile 3 Generationen
Goldfischen im Teich erfreut. Und an der üppig wachsenden Seerose.
Reisekorb aufgeräumt. Handtasche auch. Wäsche abgehängt.
Geduscht, Koffer gepackt, on the road.
Belegte Brötchen und Laugenstangen fürs Karaokedinner erstanden und in den Reisekorb gepackt.
3 Stunden mit Joriste und Novemberregen gesungen, Highlight des Tages. Leider gab es keinen Bubbletea.
Einen Schlenker über den Rapunzelturm gefahren um Joristes Gepäck einzusammeln. Mein Navi völlig konfus, verständlicherweise. Frau N. macht sich immer lustig über es, da wäre ich auch zickig.
Größte Baustelle Europas auf der Fahrt nach Offenbach im linken Augenwinkel bestaunt.
Noch lange in der Novemberregenschen Küche gesessen. Gegen Eins machte Frau Ns Auge schlapp, Frau Joriste und ich bekamen noch eine Flasche Granatapfelprosecco geöffnet und quatschten bis Drei.
Leider nicht noch erholter aufgewacht als gestern, die letzte Woche sitzt noch in den Knochen.
Aber hey, Porridge, du Lichtblick, wie hab ich dich vermisst in Brandenburg!
Mich weiter mit der neuen Besuchskatze angefreundet, die vor dem Urlaub schon mal hier war.
Geigenstundenterminierung mit Schülerinnen für nach den Ferien.
Marmeladenaufräumaktion eingeleitet.
Karaoke Playlist an.
Mich an den mittlerweile 3 Generationen
Goldfischen im Teich erfreut. Und an der üppig wachsenden Seerose.
Reisekorb aufgeräumt. Handtasche auch. Wäsche abgehängt.
Geduscht, Koffer gepackt, on the road.
Belegte Brötchen und Laugenstangen fürs Karaokedinner erstanden und in den Reisekorb gepackt.
3 Stunden mit Joriste und Novemberregen gesungen, Highlight des Tages. Leider gab es keinen Bubbletea.
Einen Schlenker über den Rapunzelturm gefahren um Joristes Gepäck einzusammeln. Mein Navi völlig konfus, verständlicherweise. Frau N. macht sich immer lustig über es, da wäre ich auch zickig.
Größte Baustelle Europas auf der Fahrt nach Offenbach im linken Augenwinkel bestaunt.
Noch lange in der Novemberregenschen Küche gesessen. Gegen Eins machte Frau Ns Auge schlapp, Frau Joriste und ich bekamen noch eine Flasche Granatapfelprosecco geöffnet und quatschten bis Drei.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 6. Juli 2021
WMDEDGT 07/2021
violinista, 01:42h
Hurra, Monatsfünfter! Frau Brüllen möchte also wieder wissen, was wir eigentlich so machen den ganzen Tag, et voilà, hier ist mein Beitrag:
Der Wecker klingelte um 9:00 Uhr, aber nur, damit ich kurz gucken kann, ob der Student rechtzeitig aufgestanden ist, um pünktlich zu seiner Klausur zu erscheinen.
Er war natürlich längst wach.
Da ich in der Nacht sehr schlecht geschlafen hatte, drehte ich mich nochmal um und hängte eine weitere Stunde Schlaf an.
Porridge heute mit Erdbeeren, Blaubeeren und Pekannüssen.
Eine kleine Übeeinheit Händel.
Duschen.
Und zur Physiotherapeutin.
Nochmal bisschen Händel.
Dann ins Lieblingstestzentrum in der Eventlocation.
Mit der Studentin auf dem Parkplatz nebendran getroffen und zusammen mit ihr zur Alten Kirche gelaufen, die als Probenstätte der Musikhochschule genutzt wird. Da die Oboe ausgefallen ist, darf ich das Kind demnächst nämlich bei einer Prüfung begleiten und mit ihr die Händel Arie ?Meine Seele hört im Sehen? spielen. Heute stand die erste gemeinsame Probe mit dem Korrepetitor an. Also für mich die erste Probe mit ihm, die Studentin studiert die Arie schon seit ein paar Wochen ein.
Dafür kenne ich wiederum den Korrepetitor schon ewig. Genaugenommen ist es der Mensch, den ich hier im Saarland schon am längsten von allen kenne, da ich ihn noch aus Zeiten kenne, in denen ich nicht im geringsten ahnte, dass es mich mal hierher verschlagen würde. Und er war damals auch noch nicht hier, sondern ging noch zur Schule in der Pfalz. Er war der kleine Bruder meiner damals besten Freundin, damals Cellistin, heute Radiomoderatorin, mit der ich mich auf einer Konzertreise durch Polen anfreundete.
Und heute also Probe mit dem kleinen Bruder. Toll war das!
Nach der Probe noch Sushi essen gegangen mit der Studentin. Die Regenwolken hatten sich weitestgehend verzogen, also konnten wir draußen sitzen.
Nach dem Essen traf ich mich mit der Jazzfreundin, die mit mir zusammen eine E-Geige begutachten wollte, denn sie hatte beschlossen, ein Melodieinstrument erlernen zu wollen und zwar Geige und wegen der Nachbarn solle es statt einer akustischen Geige lieber eine E-Geige sein. Aus fast allen Gründen halte ich all das für eine sehr schlechte Idee, stellte mich aber dennoch für eine Begutachtung zur Verfügung und die Geigenbauerin ließ uns ausgiebig testen. Eine finale Entscheidung wurde nicht getroffen, aber bei der Gelegenheit kaufte ich gerade noch einen Satz Saiten, da vor allem meine A-Saite immer noch völlig zerdetscht ist von meinem Tangorumgekloppe (exzessives col legno, bei dem die Geige regelrecht verdroschen wird) im September und bislang gab es halt einfach noch keinen wirklichen Anlass, für den es sich gelohnt hätte, die Geige mit frischen Saiten auszustatten. Die Prüfung der Studentin demnächst ist aber nun genau solch ein Anlass. Wäre ja schon blöd, wenn da mittendrin was reißt und schöner klingen wird es mit neuen Saiten, die in sich wieder ganz rund schwingen, auch.
Tja, und wie ich die neuen Saiten so wegpacken will in das kleine Kästchen innen im Geigenkasten, kommt mir beim Öffnen der Deckel des Kästchens entgegen und mir fällt ein, dass ich schon seit ein paar Jahren genervt bin von den verschiedensten Defekten, die sich in dem Kasten in den letzten 30 Jahren so angesammelt haben und ich mir eigentlich ja schon lange einen neuen Kasten zulegen möchte, mich wegen des Überangebots aber nie entscheiden konnte, welcher es denn nun sein soll. Vor Ort bei der Geigenbauerin war das alles aber dann ganz einfach: Ein Überangebot bestand nicht und einer der Kästen war innendrin so wunderschön, dass es gar kein anderer sein musste und meine Geige durfte probeliegen und passte wie angegossen hinein, was gar nicht so selbstverständlich ist, da sie an den Schultern ein bisschen fetter als normal gebaut ist. Und was soll ich sagen, wir verließen den Laden ohne E-Geige, aber mit zwei Geigenkästen. Der eine mein altgedienter mit all dem Krimskram, den man so im Geigerinnenleben mit sich herumschleppt und der andere der neue nur mit meiner Geige drin, die bereits in ihn umgezogen war.
Dies alles musste mit einem Eisbecher gefeiert werden, nach dem es mich schon seit ein paar Tagen gelüstet hatte.
Wir verstauten die Geigenkästen im Auto und liefen rüber zur Berliner Promenade und aßen Eis mit Blick auf das halb in der Saar versunkene Schiff, das inzwischen von Wasservögeln und Tauben bewohnt zu sein scheint. Vor dem Schiff am Ufer ein Bauzaun und ein paar Fahrzeuge einer Firma, die sich unter anderem mit Schiffshebungen und Bautaucherei befasst. Spannendes Themenfeld!
Beim Bezahlen des Eisbechers flatterte mir dann ein 5 Euro Schein aus der Hand und segelte die Promenade hinunter auf die kleine Straße neben dem Ufer. Tja, bis wir den dort unten einsammeln können, wird sich sicherlich schon irgendjemand anders drüber freuen, dachten wir erst, aber dann stellten wir fest, dass die Spazierenden ja alle nebendran direkt am Ufer laufen und niemand den Schein auf der Straße wahrnimmt, also machten wir uns auf den Weg nach unten über die Treppe.
Und tatsächlich konnten wir den Schein gerade noch einsammeln, kurz bevor zwei Fahrradfahrerinnen vorbeikamen, die ihn sicherlich entdeckt hätten.
Wir setzten uns auf eine der bequemen Bänke direkt am Ufer, allerdings ohne Blick aufs Wasser, da wir nun direkt vor einem der Schiffshebungsfirmafahrzeuge saßen, was ja aber eigentlich auch viel spannender ist. Und mich überfällt der Gedanke, dass ich vielleicht ja doch gar nicht alt werde mit einem finnischen Holzfäller irgendwo im hohen Skandinavien irgendwann, sondern ja doch vielleicht an der Seite eines Bautauchers. Allzu spannend erscheint mir plötzlich diese völlig fremde Welt. Die Jazzfreundin ist gelangweilt von Bautauchern und empfiehlt stattdessen archäologische Tiefseetaucher, auch mit diesen bin ich einverstanden und folge direkt mal zweien auf Twitter, irgendwo muss man ja schließlich anfangen, sich ins Thema einzuarbeiten.
Hilfe, eine Grasmilbenlarve auf meinem rechten Zeigefinger! Und schwupps sind wir ganz schnell verschwunden von der Bank am Ufer und die Jazzfreundin verschwindet in die eine Richtung und ich in die andere, und schnell fahre ich nach zu Hause, um direkt zu duschen mit Haut und Haar und kurzen Prozess zu machen mit der Grasmilbenlarve.
Hach, und wie riecht das so gut zuhause! Der Student hat Chili con Carne gekocht, und er ist ja der beste Chili con Carne Koch überhaupt, ich freue mich sehr.
Im Fernsehen ein U-Boot Film, passend zu meiner neuen Leidenschaft.
?Ein gut gefahrenes U-Boot ist leiser als das Meer.?
So richtig gepackt hat mich der Film dann allerdings doch nicht.
Also doch vielleicht Finnland später?
Was andernorts so los war heute, gibt es wie immer bei Frau Brüllen nachzulesen.
Der Wecker klingelte um 9:00 Uhr, aber nur, damit ich kurz gucken kann, ob der Student rechtzeitig aufgestanden ist, um pünktlich zu seiner Klausur zu erscheinen.
Er war natürlich längst wach.
Da ich in der Nacht sehr schlecht geschlafen hatte, drehte ich mich nochmal um und hängte eine weitere Stunde Schlaf an.
Porridge heute mit Erdbeeren, Blaubeeren und Pekannüssen.
Eine kleine Übeeinheit Händel.
Duschen.
Und zur Physiotherapeutin.
Nochmal bisschen Händel.
Dann ins Lieblingstestzentrum in der Eventlocation.
Mit der Studentin auf dem Parkplatz nebendran getroffen und zusammen mit ihr zur Alten Kirche gelaufen, die als Probenstätte der Musikhochschule genutzt wird. Da die Oboe ausgefallen ist, darf ich das Kind demnächst nämlich bei einer Prüfung begleiten und mit ihr die Händel Arie ?Meine Seele hört im Sehen? spielen. Heute stand die erste gemeinsame Probe mit dem Korrepetitor an. Also für mich die erste Probe mit ihm, die Studentin studiert die Arie schon seit ein paar Wochen ein.
Dafür kenne ich wiederum den Korrepetitor schon ewig. Genaugenommen ist es der Mensch, den ich hier im Saarland schon am längsten von allen kenne, da ich ihn noch aus Zeiten kenne, in denen ich nicht im geringsten ahnte, dass es mich mal hierher verschlagen würde. Und er war damals auch noch nicht hier, sondern ging noch zur Schule in der Pfalz. Er war der kleine Bruder meiner damals besten Freundin, damals Cellistin, heute Radiomoderatorin, mit der ich mich auf einer Konzertreise durch Polen anfreundete.
Und heute also Probe mit dem kleinen Bruder. Toll war das!
Nach der Probe noch Sushi essen gegangen mit der Studentin. Die Regenwolken hatten sich weitestgehend verzogen, also konnten wir draußen sitzen.
Nach dem Essen traf ich mich mit der Jazzfreundin, die mit mir zusammen eine E-Geige begutachten wollte, denn sie hatte beschlossen, ein Melodieinstrument erlernen zu wollen und zwar Geige und wegen der Nachbarn solle es statt einer akustischen Geige lieber eine E-Geige sein. Aus fast allen Gründen halte ich all das für eine sehr schlechte Idee, stellte mich aber dennoch für eine Begutachtung zur Verfügung und die Geigenbauerin ließ uns ausgiebig testen. Eine finale Entscheidung wurde nicht getroffen, aber bei der Gelegenheit kaufte ich gerade noch einen Satz Saiten, da vor allem meine A-Saite immer noch völlig zerdetscht ist von meinem Tangorumgekloppe (exzessives col legno, bei dem die Geige regelrecht verdroschen wird) im September und bislang gab es halt einfach noch keinen wirklichen Anlass, für den es sich gelohnt hätte, die Geige mit frischen Saiten auszustatten. Die Prüfung der Studentin demnächst ist aber nun genau solch ein Anlass. Wäre ja schon blöd, wenn da mittendrin was reißt und schöner klingen wird es mit neuen Saiten, die in sich wieder ganz rund schwingen, auch.
Tja, und wie ich die neuen Saiten so wegpacken will in das kleine Kästchen innen im Geigenkasten, kommt mir beim Öffnen der Deckel des Kästchens entgegen und mir fällt ein, dass ich schon seit ein paar Jahren genervt bin von den verschiedensten Defekten, die sich in dem Kasten in den letzten 30 Jahren so angesammelt haben und ich mir eigentlich ja schon lange einen neuen Kasten zulegen möchte, mich wegen des Überangebots aber nie entscheiden konnte, welcher es denn nun sein soll. Vor Ort bei der Geigenbauerin war das alles aber dann ganz einfach: Ein Überangebot bestand nicht und einer der Kästen war innendrin so wunderschön, dass es gar kein anderer sein musste und meine Geige durfte probeliegen und passte wie angegossen hinein, was gar nicht so selbstverständlich ist, da sie an den Schultern ein bisschen fetter als normal gebaut ist. Und was soll ich sagen, wir verließen den Laden ohne E-Geige, aber mit zwei Geigenkästen. Der eine mein altgedienter mit all dem Krimskram, den man so im Geigerinnenleben mit sich herumschleppt und der andere der neue nur mit meiner Geige drin, die bereits in ihn umgezogen war.
Dies alles musste mit einem Eisbecher gefeiert werden, nach dem es mich schon seit ein paar Tagen gelüstet hatte.
Wir verstauten die Geigenkästen im Auto und liefen rüber zur Berliner Promenade und aßen Eis mit Blick auf das halb in der Saar versunkene Schiff, das inzwischen von Wasservögeln und Tauben bewohnt zu sein scheint. Vor dem Schiff am Ufer ein Bauzaun und ein paar Fahrzeuge einer Firma, die sich unter anderem mit Schiffshebungen und Bautaucherei befasst. Spannendes Themenfeld!
Beim Bezahlen des Eisbechers flatterte mir dann ein 5 Euro Schein aus der Hand und segelte die Promenade hinunter auf die kleine Straße neben dem Ufer. Tja, bis wir den dort unten einsammeln können, wird sich sicherlich schon irgendjemand anders drüber freuen, dachten wir erst, aber dann stellten wir fest, dass die Spazierenden ja alle nebendran direkt am Ufer laufen und niemand den Schein auf der Straße wahrnimmt, also machten wir uns auf den Weg nach unten über die Treppe.
Und tatsächlich konnten wir den Schein gerade noch einsammeln, kurz bevor zwei Fahrradfahrerinnen vorbeikamen, die ihn sicherlich entdeckt hätten.
Wir setzten uns auf eine der bequemen Bänke direkt am Ufer, allerdings ohne Blick aufs Wasser, da wir nun direkt vor einem der Schiffshebungsfirmafahrzeuge saßen, was ja aber eigentlich auch viel spannender ist. Und mich überfällt der Gedanke, dass ich vielleicht ja doch gar nicht alt werde mit einem finnischen Holzfäller irgendwo im hohen Skandinavien irgendwann, sondern ja doch vielleicht an der Seite eines Bautauchers. Allzu spannend erscheint mir plötzlich diese völlig fremde Welt. Die Jazzfreundin ist gelangweilt von Bautauchern und empfiehlt stattdessen archäologische Tiefseetaucher, auch mit diesen bin ich einverstanden und folge direkt mal zweien auf Twitter, irgendwo muss man ja schließlich anfangen, sich ins Thema einzuarbeiten.
Hilfe, eine Grasmilbenlarve auf meinem rechten Zeigefinger! Und schwupps sind wir ganz schnell verschwunden von der Bank am Ufer und die Jazzfreundin verschwindet in die eine Richtung und ich in die andere, und schnell fahre ich nach zu Hause, um direkt zu duschen mit Haut und Haar und kurzen Prozess zu machen mit der Grasmilbenlarve.
Hach, und wie riecht das so gut zuhause! Der Student hat Chili con Carne gekocht, und er ist ja der beste Chili con Carne Koch überhaupt, ich freue mich sehr.
Im Fernsehen ein U-Boot Film, passend zu meiner neuen Leidenschaft.
?Ein gut gefahrenes U-Boot ist leiser als das Meer.?
So richtig gepackt hat mich der Film dann allerdings doch nicht.
Also doch vielleicht Finnland später?
Was andernorts so los war heute, gibt es wie immer bei Frau Brüllen nachzulesen.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories