Dienstag, 30. Juni 2009
Satt und ausgeschlafen
Erholung musste sein. So am Ende wie ich war.
Ein halbes Jahr habe ich nun damit verbracht, ausgiebigst zu schlafen und sehr, sehr viel zu essen.
Eigentlich mal an der Zeit, mich endlich wieder ins Leben zu stürzen!
Nur, wie oft habe ich das schon gesagt in den letzten Monaten...?

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Montag, 2. Februar 2009
Hin und Her
Na komm.
Hau ab.
Komm her.
Bleib weg.

Hör zu.
Sei still.
Pass auf.
Auf dich.
Und ich.
Auf mich.

Und wir?
Ach ja.
Und nein.
Und doch.
Erst recht.
Kann sein.

Warum?
(auch nicht?)

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Dienstag, 12. August 2008
Frust
Das Haus leckt.
Der Kopf brummt.
Gespräche drehen sich im Kreis.

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Samstag, 2. August 2008
Leiden, poetisch pathetisch
Lag da, verletzt, gekränkt, nicht wissend wohin.
"Wie ein waidwundes Reh sich fühlen" kam mir als Formulierung in den Sinn. Mich irritierte dieser Drang, in meinem Leid nach Worten und Metaphern zu suchen, die dem Gefühl entsprachen. Indem ich dem Schmerz Namen gab, versuchte ich, ihn zu lindern. Was kaum gelang. Entfernte mich dadurch nur vom eigentlichen Fühlen. Und kam mir nicht authentisch vor. Poetisch vielleicht.
Um vieles lieber hätte ich das Glück beschrieben.

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Montag, 24. März 2008
Ostermontag
Nachts gelitten, dann gefreut.
Altlasten unterschätzt.

Knie geknickt im fast schon rechten Winkel. Treppe gehen immer noch in Kleinkind-Manier.
Aber Geige rausgeholt.
Und den seit einer Woche geplanten Frühjahrsputz gestartet.
Und immer wieder in den Keller gehumpelt, wäschekorbbepackt.

Schlechtes Gewissen dann und den übermächtigen Wunsch, übermorgen ärztlicherseits erlöst zu werden von diesem ans Haus so festgenagelt sein.
Also Bein hoch, kühlen, kühlen, kühlen.

Hunger. Kochen.
Essen.
Kinder.
Kochen.
Füttern.

Kühlen, kühlen, kühlen.
Und Hausarbeit in Kinderhände delegieren.

Hunger jetzt.
Und kochen, kochen.

Müdesein.
Und am Telefon hellwach.

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Samstag, 23. Februar 2008
Verletzlichkeit
Gestern wurde ich gefragt, wie ich auf Verletzungen reagiere. Spontan wusste ich keine rechte Antwort darauf und beschloss, weiter über das Thema nachzudenken.

Mit Rückzug reagiere ich, mit unaufhaltsamem emotionalem Rückzug. Je nach Grad der Verletzung begeben sich unter Umständen ganze Kolonien von Gefühlen auf Völkerwanderung. Weg von demjenigen, dem sie einst freudig entgegenmarschierten, Schutz suchend irgendwo tief in mir, um dort überleben zu können.
Das sind die Momente, in denen Liebe besonders weh tut. Wenn sie scheibchenweise stirbt.

Selbstbewusstsein und Verletzlichkeit widersprechen sich nicht. Selbstbewusstsein geht einher mit Selbstwertgefühl, und wer Wertvolles beschädigt oder zerstört, kann sich meiner Empörung gewiss sein. Lässt mich fauchen mit Gebrüll.

Überhaupt, das Selbstbewusstsein.
Fest mit beiden Beinen auf der Erde und im Leben zu stehen, bedeutet nicht, das Ruder immer und überall in der Hand halten zu wollen. Wie gern wär ich oft das kleine Mädchen, das an der Hand genommen und mit staunend offenen Augen in der Welt herumgeführt wird.
Traut sich nur selten einer.

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Donnerstag, 10. Januar 2008
Die Flemm
Gestern Abend hatte sie mich beinahe unvorbereitet übermannt.
Während ich mir einen Fernsehfilm über Angstzustände und Zwangsneurosen ansah, schlich sie sich zunächst ganz langsam von der Seite her an mich heran. In vielerlei Hinsicht ging der Film mir nahe und die Charaktere berührten mich. Parallel dazu sinnierte ich über den aktuellen emotionalen Zustand meiner selbst.
Und dann war es schließlich so weit. Mit einem überlauten Buh! erschreckte sie mich dermaßen, dass ich noch nicht einmal mehr sagen konnte, aus welcher Ecke denn nun ganz genau sie gar so plötzlich hergekommen war.
Die Flemm hatte mir also wieder einmal einen Besuch abgestattet.
Der Saarländer versinkt nicht in Depressionen, er schert sich weder um die unterschiedlichen Mondphasen, noch kümmert ihn die zyklusbedingt veränderliche Zusammensetzung seiner Hormone.
"Isch hann die Flemm", verkündet er stattdessen kurzerhand und es wird weder dramatisiert noch analysiert. Die Flemm kommt und geht, diese Gewissheit verschafft dem Saarländer das nötige Maß an Beruhigung. Zudem sorgt sie, bedingt durch ihr hormonunabhängiges Wesen, für Emanzipation unter den Geschlechtern, und da weder Mond noch Sterne eine Rolle spielen, ist auch der Grad der esoterischen Neigung nebensächlich. Weniger wird die Flemm argwöhnisch wie eine hinterlistige und gefährliche Krankheit beäugt, sondern vielmehr wie ein manchmal zwar etwas aufdringlicher und unbequemer, aber mit der Zeit dennoch irgendwie liebgewonnener Hausgenosse aufgenommen. Auch dadurch wohnt ihr nur ein geringer Schrecken inne.
Bei mir schien sie im übrigen nur kurz auf der Durchreise gewesen zu sein. Als ich heute morgen erwachte, war sie längst bereits verschwunden. Noch nicht einmal im Badezimmer hatte sie Spuren hinterlassen.

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