Mittwoch, 10. Februar 2016
Zahnkrümel versus Telefon
Normalerweise würde man nicht ans Telefon gehen, wenn man sich gerade selbst am Zahnfleisch operiert.
Wenn jedoch nach mehr als drei Jahren der Name des Schuhverkäufers im Display angezeigt wird, legt man Skalpell und Tupfer unverzüglich aus der Hand und sich das Handy ans Ohr.
Und muss sich fast zwingen, das Telefonat nicht direkt wieder zu beenden, da die Zunge gar sonderbares ertastet, dort, wo man gerade zugange war und man sich das ganz dringend sofort im Spiegel anschauen möchte.
Telefonat beenden ist natürlich keine Option, also telefoniert man beiderseits die Akkus leer mit einem Gespräch, dem ich, abgelenkt durch die zahnmedizinischen Ereignisse in meinem Mund, leider nicht mit der ihm gebührenden Aufmerksamkeit folgen konnte.
Den anschließend erfolgreich herausoperierten Zahnkrümel werde ich dem Zahnarzt nächste Woche stolz unter die Nase reiben.
Was den Schuhverkäufer betrifft, befinde ich mich momentan allerdings noch in einer Art Schockstarre und nicht in der Lage, weitere Aussagen dazu zu treffen.

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Dienstag, 5. Januar 2016
Schuhverkäufer reloaded
Schon lustig. Da denkste, dieses Bundesland dürfte klein genug sein, um sich zufällig mal übern Weg zu laufen irgendwo. Aber es ist tatsächlich nie passiert in den letzten drei Jahren.
Und ausgerechnet heute, wo er anrufen wollte, fährt er fast in dich hinein. Oder du in ihn.
Doch angerufen hat er nicht.

Zu seiner Ehrenrettung: Dass der heutige Tag ein besonders ungünstiger zum telefonieren sei, kam von mir. Warten wir also ab. Vielleicht kommt da ja noch was.

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Mittwoch, 7. November 2012
Kulturelle Reinvestition
Zwei Karten,
gut noch obendrein,
davon geht die Welt nicht unter.

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Samstag, 30. Juni 2012
Barfuß durch den Sommer
Als Orchestermusikerin passiert es einem immer wieder: Dieses "Was wäre wenn?" Mitten im schönsten Konzert stellt man sich vor, wie es wäre, wenn man plötzlich aufstünde und ganz laut (und möglichst wunderschön) etwas ganz anderes spielen würde als alle Anderen. Oder lautstark eine Rede halten. Einen Witz erzählen. Oder kreischend wie ein Affe von der Bühne hüpfen. Höchst gefährliches Kopfkino. Einerseits lenkt es von den Tönen ab, die man just in diesem Moment akkurat von sich zu geben hat und andererseits bekommt man natürlich auch wirklich ein wenig Angst vor sich selbst. "Nicht machen, nicht machen, bloß nicht machen!" lautet die dringende Handlungsanweisung an sich selbst bei all diesen lustigen Filmchen. Des bösen Nachspiels wegen. Und dann die Nachspielfilmchen: Szenen, in denen man von der Bühne getragen wird und in einen Krankenwagen verfrachtet. Zeitungsmeldung am nächsten Tag. Und betretene Minen noch Jahre später, wenn man Kollegen irgendwo in der Stadt zufällig über den Weg laufen sollte. Am besten hätte man auswandern sollen, denkt man dann, dass man denkt, in dem Nachspielfilmchen Jahre nach dem Eklat. Und man spinnt sich das Auswandererleben zurecht, das man hätte führen können, wäre man tatsächlich ausgewandert. Mit neuem Job und neuen Nachbarn, Freunden und dem ganzen Drumherum. Und niemand in dem neuen Leben hätte je gewusst, dass man einst Geige spielte in einem Orchester. All dies spukt einem von Zeit zu Zeit im Kopf herum im Konzert.
Und doch tut man nichts von alledem.
Liefert stattdessen nur brav Töne ab.

Wie gestern beim Eis. Es war ja eigentlich schon toll genug. Kein anderer Ort auf dieser Welt, an dem ich hätte lieber sein wollen in dem Moment. Und mit keinen anderen drei Männern, als denen, die da waren. Lieblingsmann mit Sohn. Plus mein Sohn. Was will ich also mehr?
Das Kopfkino wollte mehr. Es wollte, dass ich mich leidenschaftlich dazwischenwerfe bei jeder Zärtlichkeit, die ausgetauscht wurde auf der anderen Tischseite zwischen Vater und Sohn. Quer über den Tisch sollte ich mich werfen, wollte es, um auch etwas abzubekommen davon und mitzumischen. Um die an sich schon vollkommene Szenerie mit noch mehr Dramatik zu versehen. Es wollte, dass ich Geständnisse mache, wollte, dass Gläser zu Bruch gehen und Dinge verschüttet werden um anschließend in gemeinschaftlicher Tätigkeit wieder aufgesammelt und bereinigt zu werden.
Stattdessen aß ich brav mein Eis.
Und wünschte einen schönen Sommer.

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Dienstag, 19. Juni 2012
Alle meine Entchen
Heute im Angebot:
Entenschuhe!
Und was für welche.
Passen wie angegossen.
Dabei noch nicht mal vom Schuhverkäufer persönlich beraten worden beim Kauf, sondern von einer weiblichen Kraft in anderen Umständen.

Schon ziemlich schade, diese Sache mit der Kryptik.

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Samstag, 16. Juni 2012
Gespiegelt
Frau Violinista betritt den Raum.
Entdeckt den Spiegel.
Betrachtet sich darin.
Rückt sich die Hose zurecht.
Und denkt: "Was ist der riesig, dieser Spiegel! Aber hehe, schlank macht der. Der macht wirklich schlank, der Spiegel. Wie schön!"
Und freut sich.

Der Schuhverkäufer betritt den Raum.
Entdeckt den Spiegel.
Betrachtet sich darin.
Rückt sich die Hose zurecht.
Und spricht: "Oh, das ist ja mal ein großer Spiegel! Aber der macht schlank. Der macht wirklich schlank, der Spiegel, das macht der, also echt jetzt!"
Und strahlt.

Da haben ja wohl Zwei den gleichen Knall!

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Sonntag, 18. März 2012
Blut ist im Schuh
Ganz weit weg. Hinter den Dornröschenhecken bei den sieben Zwergen und mit viel Ruckediguh. So weit entfernt, unerreichbar. Und ich wurde gefragt, wie hältst du das aus. Dabei war das überhaupt nicht schwer. Nichts tun zu können und es somit auch nicht müssen, war leicht. Völlig entspannt vor sich hin zu träumen und dabei nicht den geringsten Fehler machen zu können, fühlte sich an wie Glück. War Glück.
Inzwischen sind die Hecken geschnitten und die Zwerge treiben Schabernack, ich bin also mittendrin. Ruckediguh, hier ist der Schuh. Aber genau da muss ich feststellen, dass der Schuh nicht passen will. Ich zwänge mich hinein, laufe zwei, drei Tage damit herum, laufe mir Blasen. Verbanne den Schuh in den Schrank und versuche mich mit barfuß laufen zu arrangieren. Nach 14 Tagen probiere ich ihn erneut. Um festzustellen, diesmal ist er viel zu groß. Also stopfe ich ihn aus, bilde mir ein, nun ginge es. Und laufe wieder zwei, drei Tage. Schließlich schmeiße ich ihn wütend in die Ecke. Um ihn reumütig nach weiteren drei, vier Wochen erneut hervorzukramen. Ich erinnere mich an die unbedarfte Träumerei. Als ich ihn mir nur durch die Hecke wie hinter einer Schaufensterscheibe betrachtete, da war er so schön und so verlockend und wie für mich gemacht. Und ich denke mir, irgendwie muss es doch gehen. Aber ich finde einfach nicht den richtigen Dreh. Mache so viele Fehler beim Anprobieren. Mal habe ich die falschen Socken an. Und dann wieder fehlt der Schuhlöffel. Ein anderes Mal mache ich alles richtig und der Schuh ist komisch. Offenbart seinen sonderbaren Absatz und die eigentümliche Schnürung. Ist mal zu weit und mal zu eng. Unzuverlässig.
Barfuß laufen wäre gut. Den ganzen weiten Weg zurück über die sieben Berge, bis die Hecke wieder hoch gewachsen ist. Barfuß laufen wäre ein guter Plan.
Doch ich werde es nicht wahrhaben wollen und meine Hartnäckigkeit wird mir in die Quere kommen und in spätestens zwei Tagen werde ich ihn wieder anprobieren. Und wieder und wieder und immer wieder.

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Donnerstag, 16. Februar 2012
Faschingstanzveranstaltung - der Countdown läuft
Alles zurück auf Anfang.
Vielleicht wird ja doch noch alles gut.
Immerhin besteht eine einprozentige Schuhverkäuferchance. Nicht viel, aber eben auch nicht nichts.
Teufelshörner werden mein Haupt zieren.

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Samstag, 11. Februar 2012
Im Vorfeld einer Faschingstanzveranstaltung
Mehr als genug Alufolie im Keller vorhanden für ein ganz fantastisches Notnagelkostüm. Arme, Beine, Bauch und Kopf, alles schön silbrig glänzend einwickeln und ferdsch ist der Nagel.
Dann nur noch ein T-Shirt mit der Aufschrift "Hammer" bedrucken lassen, und ferdsch ist das Traumpaar.
Tja.
Oder doch noch über den Schatten springen?
Aber wie geht eigentlich ein Schuhverkäuferkostüm? Schuhlöffel um den Hals? Karohemd? Oder doch lieber Holzfällerverkleidung? Burgfräulein??
Tausenderlei dubiose Informationen in dreiminütiges Türangelgespräch gequetscht. Seltsame Strategie. Geht das nicht in Ruhe? Mit Möglichkeit zum Nachhaken gar? Und unter vier Augen vielleicht? Haha.
Menno.

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Samstag, 21. Januar 2012
365 Tage sind ein Jahr
Dieser Tag hätte ein Lied verdient.
Oder zumindest ein Gedicht.
Einen Roman vielleicht?
Oder einen Brief.
Einen Kaffee.
Ein Bier.
Kino.
:-)

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