Sonntag, 11. Dezember 2022
Was tätest du, wenn du im Beruf eine Viertagewoche hättest?
Diese Frage wurde nicht an mich gerichtet und sie passt auch nicht.
Als freischaffende Musikerin arbeite ich nämlich quasi gleichermaßen immer und nie.
Tage ganz ohne Arbeit kommen so gut wie gar nicht vor, Stundenanzahl und auch Intensität variieren allerdings stark.

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Sonntag, 4. Dezember 2022
Weihnachtsoratorium
Stellen Sie sich bitte folgendes Setting vor:
Sie spielen Weihnachtsoratorium, zweite Geige zweites Pult, insgesamt gibt es nur drei zweite Geigen, Sie sitzen also alleine am Pult und am dichtesten dran am Chor von allen im Orchester Spielenden. Würden Sie sich anlehnen, wären Sie angekuschelt an den Bauch der Altistin hinter Ihnen und selbst beim Spielen vorne auf der Stuhlkante haben Sie als Dach noch die Noten dieser Altistin stets über dem Kopf. Sind also sehr nah dran an ihr. Wäre ja durchaus praktisch, falls es regnen würde in der Basilika, aber das tut es ja selbstverständlich nicht, doch immerhin bietet die Chormappe zumindest einen gewissen Spuckschutz.
Schallschutz allerdings leider nicht. Und das ist schlecht, sehr schlecht, denn die Frau hat eine schlimme Angewohnheit: Sie singt sämtliche Soloarien mit! Falsch, unschön und genuschelt, ausgefranst. Nicht besonders laut, möglicherweise war ich sogar die einzige, die das seltsame Echo orten konnte, doch vermutlich führte es durchaus zu leichten Intonationseintrübungen des Gesamteindrucks auch in der Wahrnehmung des Publikums des gestrigen Vorkonzertes. Unfassbar, sogar die Instrumentalsoli trällerte sie mit!
Leider gab es während der gesamten Aufführung keinerlei Gelegenheit, sich umzudrehen und die Frau zu bitten, damit aufzuhören. Ich habe sehr gelitten. Direkt nach dem Applaus tauchte sie in der Masse des Chores unter und ich konnte sie nicht mehr ausmachen.
Hoffentlich bietet sich heute vor dem Konzert noch eine Gelegenheit, kurz mit ihr zu sprechen. Und hoffentlich wird sie mir dann nicht aus Rache in einem fort ihre Mappe auf den Kopf knallen während des Singens.

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Samstag, 3. Dezember 2022
Tuba mirum
Mit einem Posaunisten verlobt und später dann mit einem Bassisten verheiratet gewesen zu sein, also Sängerbass, bzw streng genommen Bariton, aber beim Mozart Requiem ist das ja egal, da singen auch die Baritöne gerne mal die Basspartie, hat zur Folge, dass ich die ersten Takte des Tuba mirum jedes Mal leicht ehrfürchtig angehe.
Und jedes Mal schon während der ersten Zeile fällt mir dann wieder ein, dass es aus Sicht der zweiten Geige doch eher wenig spektakulär und eines dieser Stücke ist, bei denen einem der Arm schwer und müde wird und wenn man in der vorangegangenen Nacht Migräne hatte umso mehr.
Doch der ganze Rest war sehr sehr toll! Philharmonie Luxemburg, noch nie zuvor habe ich einem Saal mit solch einer guten Akustik gespielt. Plus exquisiter Chor dazu.
Heute und morgen dann andere Baustelle: Weihnachtsoratorium. Mit anderem Chor, Saarbrücken, Basilika.

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Mittwoch, 25. August 2021
Keine Lust mehr, Geige zu üben
Die letzten 20 Jahre hatte ich nie genug Zeit zum üben. Dem wollte und konnte ich letztes Jahr endlich dadurch abhelfen, dass ich ab März 2020 meine Schüler:innen radikal reduziert habe. Habe das dann sehr kurz sehr genossen, aber haha, ja, es war März 2020 und zunehmend wurde klar, dass ich völlig ins Ungewisse hinein übte.
Geübt, geprobt, abgesagt. Neuer Termin. Geübt, geprobt, aufs nächste Jahr verschoben. Usw.
Ab August dann noch ganze zwei Konzerte gehabt in 2020. Für meine Schüler:innen hat?s auch ohne üben gereicht. Bin ich irgendwann halt lieber wandern gegangen. Und wenn man dann zwischendurch die Geige doch mal wieder in die Hand nimmt, klingt?s halt leider dementsprechend und macht nicht wirklich Lust auf mehr.
Jetzt im September stehen immerhin drei Muggen an, für die es sich zumindest lohnt, vorher ein bisschen Kondition aufzubauen, so dass ich das Instrument lang genug hochhalten kann. Ob ich geübt habe oder nicht, wird bei diesen Muggen nicht auffallen. Und wer kann überhaupt schon sagen, ob die Konzerte auch wirklich stattfinden? Vielleicht wäre ich besser wandern gegangen? Hätte immerhin meiner Gesundheit dann was gebracht. Das nächste Konzert, bei dem es einen Unterschied machen wird, ob ich geübt habe oder nicht, findet im März 2022 statt. Wozu also jetzt schon üben?
Momentan echt keine Lust. Erfahrungsgemäß wird sich das wieder ändern irgendwann, aber üben ohne Ziel ist echt nix für mich, hab ich gemerkt.

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Sonntag, 11. Oktober 2015
Hungerlohn
Nein, für ein Butterbrot spiele ich nicht.
Und wenn Sie jetzt vermuten, das sei im übertragenen Sinne gemeint, muss ich Sie enttäuschen:
Das Angebot war durchaus ernst gemeint.

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Samstag, 26. September 2015
Ein ganzer Tag in Konzertkleidung
Schwarz macht schlank, Gott sei Dank.
Zum Glück bin ich kein Arzt.

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Montag, 1. Juni 2015
Die Frau, die sich durch die Fußgängerzone mehr schiebt als dass sie geht, auf ihren klobigen, hochhackigen Schuhen. Ohrringbehangen und auch sonst viel Schmuck und Firlefanz. Die Knie immer ein gutes Stück der Hüfte voraus, schiebt sie sich im weißen Makrokleid vorbei.

Der Zahnarzt, der zunächst ein Gespräch mit mir beginnt, um es dann mit der Helferin fortzuführen. Mit Abdrucklöffel im Mund ist es mir unmöglich, mich weiter daran zu beteiligen. Über Belgien, Brügge und Space-Cookies aus Amsterdam. Let's dance!

Die junge Kollegin, höflich und bescheiden; ein wenig beneide ich sie um ihre Wendigkeit.

Der Kollege, der sich einen Sport daraus macht, zwischen Anspielprobe und Konzert einen Espresso trinken zu gehen, und sei die Zeit dafür auch noch so knapp. In jedem noch so kleinen Kaff tut er irgendeine unscheinbare Gaststätte in unmittelbarer Nähe der Kirche auf und hat es bislang immer noch rechtzeitig zurück geschafft zum Konzert. Zum Glück, schließlich bin ich meistens mit dabei!

Die Tangourologenex, deren Name sich noch schöner liest als der des Tangourologen selbst. Und unabhängig davon auch die Tangourologenexgeigerin kennengelernt.

Die Hochzeit, bei der die Herren sich mehr Tränen aus den Augenwinkeln tupften als die Damen, und die frappierende Ähnlichkeit des Bräutigams mit dem Bläserkollegen.

Fragen im Hinterkopf:
Von einer sozialen Phobie spricht man genau ab welchem Punkt?
Wo bitte ist das Emsland?
Und wie überlebt man ohne Sommeroutfit, wenn es demnächst heißer wird?

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Mittwoch, 20. November 2013
Mein Tag
Der Herr Wajakla hospitierte gestern ja bei Frau Novemberregen. Und da er mein Angebot, sich am heutigen Tag mir an die Fersen zu heften, dankend annahm, möchte ich nun also berichten.

Der erste Wecker geht um 5:47 Uhr. Also wie bei Frau Novemberregen zu einer ungeraden Zeit. Dies allerdings nur, weil der Zehntklässler um 5:50 Uhr von mir geweckt wird und ich eine Minute zum Wachwerden mit einplane und zusätzlich eine Minute für die Wegstrecke bis zum Zimmer des Zehntklässlers und dann noch eine Minute zusätzlich für eine kleine Toilettenpause auf dem Weg. Sollte ich diesen ersten Wecker versnoozen, läutet um 5:48 Uhr der zweite Wecker. Da ich so gut wie nie snooze, stelle ich diesen zweiten Wecker direkt um 5:47 Uhr wieder aus.
5:50 Uhr den Zehntklässler wecken und selbst wieder schlafen gehen bis zum dritten Wecker um 6:20 Uhr. Der Zehntklässler hat mittlerweile geduscht und sich auch noch einmal schlafen gelegt. Er ist sozusagen ein Nachdemduschensnoozer. Wir haben schon öfter darüber gesprochen, ob er nicht lieber 20 Minuten länger schlafen möchte morgens, aber nein, er liebt es, nach dem Duschen zu snoozen. Logischerweise geht um 6:21 Uhr mein vierter Wecker, den ich aber bereits um 6:20 Uhr schon ausgestellt habe, denn, wie Sie bereits wissen, snooze ich so gut wie nie, aber denke vorher immer, vielleicht möchte ich ja doch. Nun wird die Siebtklässlerin geweckt, die eigentlich immer sagt, sie müsse nicht geweckt werden, sie würde sich immer selbst einen Wecker auf 6:15 Uhr stellen, aber jedesmal wenn ich um circa 6:22 Uhr bei ihr reinschaue, schläft sie noch. Also gut, Siebtklässlerin geweckt und ich gehe wieder schlafen bis zu Wecker Nummer Fünf um 6:50 Uhr. Wecker Nummer Sechs um 6:51 Uhr, Sie wissen wieso.
Zeitung holen, Kaffee machen für den Zehntklässler und mich und frühstücken. Mein Frühstück besteht aus einem Diätshake, dessen erwünschte Wirkung zwar noch auf sich warten lässt, der aber ein äußerst praktisches Frühstück darstellt. Um 7:00 Uhr schreibe ich den Kindern Unterrichtsbefreiungen für den morgigen Schultag wegen der bevorstehenden Hauptprobe meiner Lieblingsoper Tosca. Um 7:13 Uhr verabschiede ich die Kinder und schreibe um 7:15 Uhr eine Mail an die Kinderchororganisationsfrau.
Um 7:20 Uhr verstecke ich die Fernbedienung des Fernsehers vor der Putzfrau. Nicht, weil diese etwa fernsehen würde anstatt zu putzen, sondern weil die Fernbedienung kaputt ist und man sie vielleicht ja noch reparieren könnte, aber nicht mehr, wenn ein kleines, loses Teil fehlt, was es nach der Anwesenheit der Putzfrau mit Sicherheit tun würde.
7:22 Uhr duschen. 7:28 Uhr Zähne putzen und letzte Makeup Reste vom Vortag entfernen. Besorgt den Unterkieferknochen betrachten und beschließen, so bald wie möglich den Zahnarzt aufzusuchen. Da gibt es eine verdickte Stelle am Knochen und vor etwa 12 Jahren hatte ich so etwas schon einmal. Damals hatte sich eine Entzündung um in einer Wunde stecken gebliebenes Abdruckmaterial gebildet und über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren hinweg ein großes Stück vom Kieferknochen zerfressen. Sollte da womöglich noch mehr Zeugs drin sein in dem Knochen, hieße das, dass diese Entzündung sich nunmehr seit etwa 17 Jahren still und heimlich vor sich hin entzündet. Das wäre äußerst unschön. Der Sache muss also auf den Grund gegangen werden!
7:31 Uhr anziehen.
7:34 Uhr Geige und Noten für die Quartettprobe als auch die Noten für die Streicherklasse ins Auto packen.
7:35 Uhr Winterreifen ins Auto tragen.
7:45 Uhr Abfahrt.
8:00 Uhr Reifenwechseltermin. Die Reifenwechselmänner singen Skyfall und sind um 8:06 Uhr fertig. Schnellster Reifenwechseltermin ever. Fühle mich ein wenig wie in der Boxengasse. Daraus ergibt sich die ungeahnte Möglichkeit, vor der Quartettprobe doch noch einmal nach Hause zu fahren für eine weitere Tasse Kaffe und um die Sommerreifen auszuladen und in der Garage aufzuhängen. Beim Aufhängen allerdings leicht erschlagen worden vom Reifen vorne links. Trotzdem noch Zeit, 15 Minuten zu üben, die ich zwei Tangos widme: Sur und Extasis.
Ich fahre ins Nachbardorf zur Streichquartettprobe, die um 9:00 Uhr beginnt. Ich kaufe unserem ersten Geiger drei unserer Jubiläums-CDs ab, da es Bestellungen von Kollegen aus der irischen Band gibt. Geraume Zeit nimmt dann die Aufstellung für die Probe in Anspruch, da wir die Tangos in anderer Aufstellung im Konzert spielen und diese auch so proben möchten. Die Reihenfolge des Tangoprogramms wird festgelegt, dann proben wir Sur und Extasis. Anschließend Menuett, ersten und letzten Satz von Haydns Reiterquartett und schließlich noch den ersten Satz Schostakowitsch.
Um 12:00 Uhr ist die Probe beendet und ich fahre an die Schule für den Streicherklassenunterricht. Erste Anlaufstelle, wie auch bereits schon letzte Woche, ist das Hausmeisterkabuff, wo aber leider schon wieder kein Hausmeister anzutreffen ist. Dort liegen für uns Streicherklassenlehrer nämlich Parkplatzkarten bereit, damit wir nicht jedesmal an der Schranke klingeln müssen.
12:30 Uhr die Streicherklassenjungs, wir bereiten uns aufs Konzert vor. 13:15 Uhr suche ich erneut das Hausmeisterkabuff auf, diesmal mit Erfolg. Merke: schüttel niemals wieder dem jüngeren der beiden Hausmeister die Hand! Festester Händedruck ever, es besteht Handbruchgefahr. Höchst amüsiert stelle ich fest, dass es im Hausmeisterkabuff, das eigentlich kein Kabuff ist, sondern ein tageslichtdurchfluteter Raum, aussieht wie in meiner Küche. Also von der Ordnung, bzw Unordnung her.
13:20 Uhr die Streicherklassenmädels, wir bereiten uns aufs Konzert vor.
Um 14:05 Uhr sammele ich meine eigenen Kinder ein, die die gleiche Schule besuchen, und wir machen uns auf den Heimweg. Im Einkaufszentrum auf dem Weg holen wir uns Chinese Take Away Mahlzeiten, außerdem startet der Zehntklässler den Versuch, eine neue Fernbedienung zu kaufen, leider ohne Erfolg. Ich staune über die Weihnachtsdekoration im Einkaufszentrum, da hier offensichtlich die Osterdekoration reanimiert wurde. Lustige Hasen und Igel, die sich putzig um kleine, verschneite Häuschen scharen.
Lustig auch die ältere Dame mit Rollator, begleitet offensichtlich von ihrem Sohn, der, einen Einkaufswagen schiebend, kaum mit ihr Schritt halten kann. "Mach langsam! Du hasch immer noch denne Drive druff wie vorher."
14:40 Uhr zu Hause ankommen. Essen.
Geigen- und Klavierschüler von 15:00 Uhr bis 19:45 Uhr. Zwischendurch die Kinder verabschieden, die sich auf dem Weg zur Bühnenprobe von Tosca machen.
Um 19:45 Uhr ins Auto setzen, um die Kinder abzuholen. Treffen in der Theaterkantine, Abendessen dort.
21:30 Uhr wieder zu Hause.
21:35 Uhr nach Fernbedienungen im Internet suchen.
Den heutigen Tag aufschreiben.
Und gleich noch den aufgezeichneten Tatort vom letzten Sonntag gucken.

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Montag, 18. November 2013
Irrfahrt durch die Pfalz
Dem ganzen die Krone aufgesetzt hatte der Moment, als ich den roten Knopf am Navi des Kollegen entdeckte und fragte, wofür der denn sei.
"Das weiß ich nicht. Drück doch einfach, kann ja nix passieren."
"Hm, ich weiß nicht, das ist ja so eher so ein Red Button und sieht auch nach Verbotsschild aus."
"Na komm schon, drück!"
Und ich drückte.
Anschließend war das Navi dann erstmal für die nächsten 15 Minuten nicht mehr benutzbar.

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Dienstag, 13. Dezember 2011
Einer geht noch: die multiplen Jobs der Frau Vau
Der Alien in mir ist seit heute also Fiddlerin einer Irish Folk Band.
Didadi dadidi didadi dadidi, didadi dadidi didadi didada, ....
(Ohrwurm.)
Scheen gween! :-))

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